Gesellschaft

Klinkenberg: „Belgien ist ein durch und durch liebenswertes Land“

Der Eupener Bürgermeister Karl-Heinz Klinkenberg (rechts) mit Schöffen beim Empfang zum Nationalfeiertag im Eupener Rathaus. Foto: Gerd Comouth

Anlässlich des Empfangs im Eupener Rathaus zum 21. Juli hat der Eupener Bürgermeister Karl-Heinz Klinkenberg (PFF) seine Sorgen über die aktuelle Entwicklung unserer Gesellschaft zum Ausdruck gebracht. Themen in seiner Rede waren der Terrorismus, der Populismus, der Brexit, die Flüchtlinge, Belgien und die AS Eupen.

Zum Beginn seiner Ansprache im Rathaus bat Klinkenberg die Anwesenden um eine Schweigeminute für die Opfer der terroristischen Anschläge in den vergangenen Monaten. „Das Grauen ist wieder da!“, so der Eupener Bürgermeister. Nachfolgend lesen Sie Auszüge aus der Ansprache des Stadtoberhaupts zu wichtigen Themen.

Klinkenberg zum Thema Populismus: „Ein gewisses Ohnmachtsgefühl in der Bevölkerung ist das Feuer in unserer verunsicherten Gesellschaft. Die hohe Arbeitslosigkeit in Problemvierteln, die mangelnde Integration von Zuwanderern, Abstiegsängste und soziale Konflikte – dies alles ist Wasser auf die Mühlen von Populisten, die ganz und gar keine realistischen Lösungen anzubieten haben.“

NationalfeiertagKlinkenberg zum Brexit der Briten: „Ich bedauere sehr, dass man sich dort für einen EU-Austritt ausgesprochen hat. Diese Entscheidung ist ein herber Einschnitt, aber sicher auch eine Warnung für die Europäische Union, dass bestimmte Positionen überdacht werden müssen.“

Klinkenberg zur Flüchtlingsproblematik: „Tausende Migranten haben inzwischen auch in Belgien eine neue oder vorläufige Heimat gefunden. Ich denke, unsere Regierung hat die damit verbundenen Herausforderungen bisher ganz gut gemanagt. Gleichzeitig möchte ich aber mit aller Deutlichkeit klarstellen, dass wir von Menschen, die in Belgien Zuflucht gesucht und gefunden haben, erwarten, dass sie unsere Werte und unsere Rechtsordnung beachten und respektieren.“

Klinkenberg zur sechsten Staatsreform: „Nach der sechsten Staatsreform ist Belgien nicht gerade einfacher geworden. Wir müssen uns deshalb ohne Scheuklappen Gedanken darüber machen, welche Zuständigkeit am besten auf welcher Entscheidungsebene aufgehoben ist. Dies impliziert sowohl die eventuelle Rückübertragung von Kompetenzen an die föderale Ebene wie auch die Schaffung einer Vierten Region für die Deutschsprachige Gemeinschaft. Nicht etwa, um aus jedem zweiten Ostbelgier einen Beamten zu machen, sondern weil ich der Überzeugung bin, dass die Subsidiarität weiterhin dazu beiträgt, dass unser Land besser funktioniert. Dazu gehört meines Erachtens auch, überholte Einrichtungen auf dem Prüfstand zu stellen bzw. gegebenenfalls abzuschaffen.“

NationalfeiertagKlinkenberg zur Staatsverschuldung: „Viele Belgier wünschen sich, früh in Rente zu gehen, niedrige Steuern zu zahlen, hohe Pensionen zu erhalten und viel Urlaub zu haben. Dazu eine Top-Infrastruktur und üppige Prämien für alles Mögliche. Jahrelang haben wir in dem Glauben gelebt, dass der Staat uns das alles bieten kann. Die Folgen sind ein aufgeblähter Verwaltungsapparat und eine gigantische Staatsschuld.“

Klinkenberg zu Belgien: „Belgien ist ein durch und durch liebenswertes Land. Nicht nur wegen der wunderbaren Landschaften und unseres reichen kulturellen Erbes, sondern auch, weil wir zu den bestentwickelten Ländern zählen, eine der niedrigsten Arbeitslosenraten der Europäischen Union aufweisen, ein exzellentes Unterrichtswesen haben, über ein umfassendes Sozial- und Gesundheitssystem verfügen, um das uns viele beneiden und seit Jahrzehnten zu den stabilen Demokratien in Europa zählen und vieles anderes mehr.“

Klinkenberg zur AS Eupen: „Viel Beachtung erhoffen wir uns auch von einem erfolgreichen Start der AS Eupen, unserem fußballerischen Aushängeschild, in der ersten Division. Dieser Verein wird nicht zuletzt dazu beitragen, dass Eupen auch auf der sportlichen Landkarte unseres Landes eine feste Größe wird.“

HINWEIS: Die Veröffentlichung einer Fotogalerie mit Bildern von Gerd Comouth vom Empfang im Eupener Rathaus sowie vom Volksfest verzögert sich aus technischen Gründen.

 

42 Antworten auf “Klinkenberg: „Belgien ist ein durch und durch liebenswertes Land“”

  1. Damien Francois

    Natürlich, Herr Klinkenberg, besonders am „Hermanns-Kreutz Speedway“, wo die 24 Tonner 90 Km/h leisten. Einfach Klasse! Und vielen Dank für Ihre Bemühungen! Ironie, Zynismus und sonst alle Verfärbungen aus…

  2. Hop Sing

    Klinkenberg wäre gut beraten -anstatt salbungsvolle Reden zu halten- sich um die vitalen Belange der Stadt Eupen zu kümmern. Das jetzige Bürgermeister- und Schöffenkollegium ist im Ranking der letzten sechzig Jahre ohne jeden Zweifel an letzter Stelle einzuordnen.

  3. @Damien Francois
    Ja Herr Francois,ohne Ihnen jetzt zunahe treten zu wollen (sonst Behaupten sie wieder,jeder der nicht Ihrer Meinung ist sei …….)
    Aber wenn sie sich hier in Eupen Bzw.Belgien so VERARSCHT=ist ihre Ausdrucksweise vorkommen,dann sollten sie sich eine Bleibe auf dem K2 suchen.
    Da ist sicher alles besser und sie werden ja dort als der Messias oder wen sie gerade Verherrlichen gefeiert.
    MfG:Nur so?

    • Damien Francois

      EdiG („@“) und Mischutka (MfG) in einem Kommentar. Auwa, das kann nicht gut gehen…
      Auf dem K2? Huch… Mein Everest Bergführer 2014 und 2015 ist zwar… jetzt da, am K2 – er hat ihn schon 2mal bestiegen, eine Seltenheit – aber, „auf dem K2“ eine Bleibe suchen? Nee, oberhalb von 5500 m kann man nicht zu lang „bleiben“, das ist ungesund, wissen Sie (vermutlich nicht). Obwohl, stimmt, Zarathustra ging ja auch auf den Berg – aber nicht den K2. Ferner, viel ferner, Chogori liegt in Pakistan; zwar möchte ich da ein paar Berge besteigen, gewiss, aber leben? Sie können sich vorstellen warum – ein Tipp: „politische Religion“…
      Tchoup!

      • Mischutka

        @ Damien Francois :
        Was lese ich denn da (schon wieder) ….EdiG (@) und Mischutka (MfG) „Auwa, das kann nicht gut gehen“..
        Hat der „Damien Francois“ heute die Sonne nicht vertragen ? Ich bin es ja inzwischen von „dem“ gewohnt, blöde und noch blödere Bemerkungen¨, die an mich gerichtet sind, zu lesen. („Machen Sie mal Urlaub, Mischutka“ – u.ä.). Ich würde mich SCHÄMEN solche „selbstgefällige“ Antworten auf Kommentare zu schreiben. Und der soll auch noch „Seminare“ (oder so) abhalten ? Nee, Danke, dann lieber mein jüngstes Enkelkind erzählen hören….. Und schreibt auch noch „Bergführer“ ? (Evtl. für die „Bergstraße“ in Eupen ?) Will da jemand den Reinhold Messmer nachahmen, diesen ECHTEN Bergkenner ? Unser Freund „Nur so“ (21.07.-19.58 Uhr) schreibt einen PERFEKTEN Kommentar. Dieser Meinung bin ich nicht alleine, denn auch „andere“ lesen hier Kommentare.

        • Réalité

          Kann mich Ihnen und nur so anschliessen, Mischutka. Der Damien Francois sollte schon was respektvoller schreiben, und EdiG sollte seine „Fäkalienwörter“ auch etwas zurückhalten bitte. Es geht auch ohne!

          • …… und EdiG sollte seine „Fäkalienwörter“ auch etwas zurückhalten bitte.

            @ Réalité

            Jetzt sollten Sie mir nur noch belegen wo ich mich dieser Sprache bediene. Auch wenn ich Ihnen gerne widerspreche versuche ich das in normaler Sprache zu machen.

        • Ein Seminar über paranoide Verschwörungstheorien.
          So verhält er sich auch hier gerne öfters. Vermutlich sind die Freimaurer Schuld, dass er mit einer anderen Ausdrucksweise gar nicht mehr vordringen kann (zumindest denkt er das wohl wahrscheinlich).

          • Damien Francois

            Sys kann natürlich Winston Churchill nicht kennen, lebt es doch auf einem anderen Planeten: „Wir geben uns natürlich nicht der Täuschung hin, daß die Vereinigten Staaten von Europa die letzte und vollständige Lösung aller Probleme der internationalen Beziehungen darstelle. Die Schaffung einer autoritativen, allmächtigen Weltordnung ist das Endziel, das wir anzustreben haben. Wenn nicht eine wirksame Welt-Superregierung errichtet und rasch handlungsfähig werden kann, bleiben die Aussichten auf Frieden und menschlichen Fortschritt düster und zweifelhaft. Doch wollen wir uns in Bezug auf das Hauptziel keiner Illusion hingeben: Ohne ein Vereinigtes Europa keine sichere Aussicht auf eine Weltregierung. Die Vereinigung Europas ist der unverzichtbare erste Schritt zur Verwirklichung dieses Zieles“ (Speeches of Winston Churchill, 1990. London: Penguin (http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=325124).
            Nutzt Sys nur Dollars oder ???, daß er nicht einmal in der Welt des EUROS lebt?

  4. Frankenbernd

    Belgien ist sicher lebens- und liebenswert. Eupen hingegen hat diesbezueglich in den letzten Jahren dramatisch nachgelassen, leider! Vielleicht da mal ansetzen lieber Buergermeister, die grosse Politik lass man die Politiker in Namur und Bruessel machen.

  5. Der Stadtrat sollte lieber ein Ergebnis seiner Tätigkeit vorlegen … ! In Eupen sollten Sie, unsere Stadtväter etwas Bewegen … für den Rest sind andere Zuständig. Und billige Reden kann fast jeder schwingen der die Grundschule besucht hat. Armutszeugnis …

  6. „Viele Belgier wünschen sich, früh in Rente zu gehen, niedrige Steuern zu zahlen, hohe Pensionen zu erhalten und viel Urlaub zu haben. Dazu eine Top-Infrastruktur und üppige Prämien für alles Mögliche.“
    Wäre durchaus möglich ,wenn es nicht soviele „Sozialschmarotzer“, sei es nun in der Politk, bei den „Einheimischen“ und vor allem bei den „eingewanderten Gästen“ geben würde!!!

    • Gerhards

      Da hast du zu 100% recht! In Belgien wäre es für alle möglich gut zu leben aber du hast alles bereits beschrieben.
      Wir wissen das die zugezogenen Prüsse , zumeist Beamte oder Unternehmer, gerne die Vorteile beider Länder nutzen.
      Ich kenne aber auch Prüsse, hallo Günter, die ihr Auto sofort auf rot weiss umgemeldet haben, zahlen hier Steuern, meckern nicht und sind super integriert. Günter ist belgischer als einige dieser Vorzeigebelgier( sicher mehr als die Jungs der PDB). Günter möchte nun auch gerne Belgier werden und nun ratet mal ob wir (der Staat)es ihm leicht oder schwer machen???

    • Baudimont

      Wäre durchaus möglich ,wenn es nicht wäre soviele parasitäre, maroden staatlichen unternehmen, staatliche Angestellte, staatlichen Behörden, Minister und andere die verbringen ihrer Arbeitszeit mit nicht-wertschöpfenden Aufgaben, wirklich keine produktive Arbeit und noch dazu verschwenden die wertvolle Ressourcen (Natur) und die Ersparnisse des produktive Arbeiters (Verarmende Massen geben ihre letzten Ersparnisse aus).
      Die Ausländer sind also keineswegs schuld an der katastrophalen Zusammenbruch unser Wirtschaft.

    • Baudimont

      Ja genau, wir werden die abschaffen, wenn man keine Steuern mehr zahlen möchte und diesen Staat nicht mehr finanziell unterstützen möchte.

      Kennen Sie das Märchen von des Kaisers neuen Kleidern? Zwei Betrüger lassen für viel Geld neue Gewänder weben. Sie erklären dem Kaiser, die edlen Anzüge könnten nur von klugen Personen erblickt werden. Aus Unsicherheit gibt dieser nicht zu, dass er die Kleider selbst nicht sehen kann. Das Volk, dem er seine neue Aufmachung präsentiert, ist begeistert von den scheinbar schönen Stoffen. Der Schwindel fliegt erst auf, als ein Kind ausruft, der Kaiser habe gar keine Kleider an.
      Da geben auf einmal alle zu, dass er nackt ist.

      Man kann schließlich de Schwerpunkt der Interpretation auf die Frage der Macht -verhältnisse eines Staates legen -auf die selbstgewählte Unterwerfung und Abhängigkeit von
      einem vorgegebenen Standard, womit sich alle gemeinsam zum Narren machen

      So ist es auch mit dem Politik in Belgien:
      Es wurden Jeden Tag zu viele „Kleider“ gekauft . So verpulvert die Regierung, der Staat, unser Steuergeld“:
      „Die Menschen im Allgemeinen haben so wenig und es kostet so viel, das Notwendigste zu kaufen, weil fast alles, was wir machen ist für Steuern (70 %) und das Steuergeld von Millionen Menschen!“ wird verpulvert.

    • Hop Sing

      Eupen steht da, wo Mittelmass (bestenfalls) sich zu höherem berufen fühlt Jedenfalls erfüllen Klinkenberg und die beiden Ecolo-Schöffen beiweitem nicht die erforderlichen (auch intellektuellen) Voraussetzungen.

      • Intellekt

        @Hop Sing:
        Werter Hop Sing,
        Ich kenne weder Sie noch Bürgermeister Klinkenberg und seine Schöffen(innen).
        Sie hingegen scheinen Hr Klinkenberg und deine Kollegen(innen) sehr wohl und genauestens zu kennen. Wie ist es sonst möglich, dass Sie in der Lage sind, diesen Menschen den nötigen Intellekt abzusprechen?
        Sie sind wahrscheinlich ein Intellektueller und Inhaber mehrerer akademischer Grade, ein Mann also mit geschärften Blick, der sofort erkennt, ob sein Gegenüber (Bürgermeister Klinkenberg und Kollegen(innen) ihm ebenbürtige sind. Warum haben Sie nicht für das Amt der Bürgermeister kandidiert? Sie hatten wohl keine Zeit, oder fanden Sie nicht genügend Mitstreiter mit dem nötigen Intellekt?
        Bei der nächsten Wahl sind Sie sicherlich dabei, auf einer Akademikerliste (mindestens Masterabschluss und wenn möglich mit Doktortitel). Oder ist das alles bloß gewöhnlicher Eupener Verzäll, den Sie hier von sich geben……?

  7. Ostbelgien Direkt

    HINWEIS: Am Freitag im späteren Vormittag folgt auf „Ostbelgien Direkt“ zum Nationalfeiertag noch eine umfangreiche Fotogalerie mit Bildern von Gerd Comouth vom Empfang im Eupener Rathaus sowie vom Volksfest. Gruß

  8. Belgien ein liebenswertes Land? Ja, aber zu einem modernen Staat gehört mehr als das. Übrigens fordert auch Klinkenberg eine Rückübertragung von Kompetenzen an den Föderalstaat. Das bedeutet, dass die Föderalisierung Belgiens zumindest zum Teil gescheitert ist. Die DG als 4. Region wird nur gefordert, um noch mehr Posten zu schaffen, die nicht nötig sind. Dir Politik fordert die 4. Region nicht, weil sie im Interesse der Bevölkerung ist, sondern nur zum Selbstzweck.

    • Baudimont

      @Boff
      Immer mehr Posten zu schaffen die ihrer Arbeitszeit mit nicht-wertschöpfenden Aufgaben, also keine produktive Arbeit leisten und noch dazu verschwenden die wertvolle Ressourcen (Natur) und die Ersparnisse des produktive Arbeiters (Verarmende Massen haben kein Ersparnisse mehr, nur Krediten).

  9. Schämt Euch,Herrn Klinkenberg (Bürgermeister)nieder zu machen.
    Bewundernswert,welchen Mut er durch sein Wirken allen Beeinträchtigten vermittelt.
    Herr Bürgermeister,ich bewundere Sie!

  10. Frau Mahlzahn

    Schade dass Arbeit und null Schulden machen immer noch nicht belohnt wird. Dann lieber wie die CSP mit Pauken und Trompeten Projekte verabschieden, die ja alle gut durchdacht waren. Bezahlen darf die nächste Mehrheit. So ist das nun mal, die Sache mit der Wahrnehmung. Da sich hier ja die Kompetenz bündelt ist es schwer ran zu kommen.

  11. Heuchel-Ei

    Wenn ich lese das ein Bürgermeister der sich ausschließlich um das Gemeindewohl zu kümmern hat, sich zu Themen wie Brexit, Flüchtlingsfragen, Populismus usw äußert ist das traurig.
    Der Mann kann sich zu Gemeindethemen äußern und alles andere ist belanglos weil es keinen
    Menschen interessiert.
    Das die Presse da nicht nachhakt steht dafür das dort auch nur noch Nullen arbeiten.

    Es wäre schön wenn die Bürger in Sachen Gemeindewohl und Zusammenleben mal besser
    informiert würden. Damit könnte man viele Kritiker und Nörgler mal in die Schranken verweisen.

    Aber solche Empfänge kann man sich wirklich sparen und sie tragen garantiert nicht zur
    besseren Volksverständigung bei.

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