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Künftig sollen mehr Schüler mit dem Fahrrad den Schulweg nehmen

Eva Maria PalmV.l.n.r.: Schirmherr Oliver Paasch, Daniel Keutgen, Chef der Polizeizone Eifel, Patin Eva Maria Palm, Harald Schlenter, Chef der Polizeizone Weser-Göhl, und Pressereferent Serge Heinen. Foto: Gerd Comouth

Am Montag ist in Eupen die neue Kampagne für mehr Sicherheit im Straßenverkehr vorgestellt worden. Ziel der Aktion, die zum 13. Mal stattfindet, ist es, die Schüler und Schülerinnen dazu zu bewegen, in Zukunft häufiger mit dem Fahrrad den Schulweg zurückzulegen.

„Schwing dich aufs Rad, kleiner Pirat!“ lautet das Motto der diesjährigen Kampagne, die nach wie vor unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Oliver Paasch (ProDG) steht, der diese Funktion schon innehatte, als er noch Unterrichtsminister war.

Als Patin fungiert diesmal die erfolgreiche Radsportlerin Eva Maria Palm, die bei der Präsentation der Initiative am Sitz des Ministerpräsidenten in der Gospertstraße auch anwesend war, ebenso wie die beiden Chefs der Polizeizonen Weser-Göhl und Eifel, Harald Schlenter und Daniel Keutgen.

Verkehrssicherheit Eva Maria Palm

Eva Maria Palm hält ein reflektierendes Tuch („Morf“) in der Hand, welches alle Erstklässler erhalten. Foto: Gerd Comouth

„Wir stellen immer mehr fest, dass der Autoverkehr an den Schulen zunimmt und dass es effektiv Probleme – zum Beispiel nicht genügend Parkplätze – gibt. Und so denken wir, dass durch die Benutzung des Rades etwas mehr Platz für alle vor Ort sein müsste“, erklärte Zonenchef Schlenter gegenüber dem BRF.

„Für die Erstklässler empfehlen wir das nicht, da empfehlen wir eher den Weg zu Fuß zurück zu legen. Aber für die Kinder ab acht, neun Jahren empfehlen wir auf jeden Fall das Rad, weil wir dadurch auch eine Abhilfe schaffen können für den ganzen Autoverkehr in der Nähe der Schule“, so Schlenter weiter.

Im Rahmen der Aktion für den Schulweg auf dem Fahrrad gaben die beiden Zonenchefs eine Reihe von Ratschlägen:

– Ein festes Alter für den Beginn des Fahrradfahrens gibt es nicht, weil jedes Kind eine unterschiedliche psychomotorische Entwicklung nimmt. In der Zone Eifel wird angeraten, nicht vor der vierten Klasse (8-9 Jahre) damit zu beginnen. Erstklässler sollten das Fahrrad nicht nutzen.

– Die Grundvoraussetzungen sind Gleichgewichtssinn, Reaktionsvermögen und Körperbeherrschung.

– Das Kind muss, wenn es mit dem Fahrrad zur Schule fährt, über gewisse Grundkenntnisse des Straßenverkehrs verfügen.

– Die Eltern müssen viel mit ihren Kindern üben.

– Ein sicherer Fußgänger ist kein sicherer Radfahrer.

– Beim Kauf eines Fahrrads muss auf die adäquate Größe geachtet werden. Eine gute Kundenberatung ist absolut erforderlich.

– Sattel und Lenker müssen so eingestellt sein, dass das Kind mit beiden Fußballen den Boden berührt.

Vorstellung der neuen Kampagne für mehr Verkehrssicherheit am Montagnachmittag am Sitz des Ministerpräsidenten in Eupen. Foto: Gerd Comouth

Vorstellung der neuen Kampagne für mehr Verkehrssicherheit am Montagnachmittag am Sitz des Ministerpräsidenten in Eupen. Foto: Gerd Comouth

– Das Kind muss in der Lage sein, die Bremsen drücken zu können. Ein geschlossener Kettenschutz ist ebenfalls erforderlich, damit sich keine Kleidungsstücke verheddern.

– Jedes Fahrrad muss eine verpflichtende Ausrüstung aufweisen: eine Klingel, zwei Bremsen (bei kleinen Rädern reicht eine), Rückstrahler, Lichter, seitliche Kennzeichnung usw.

– Leuchtwesten und Helm werden angeraten.

– Der Radweg sollte vorher mit den Eltern abgegangen werden. Bei Schulbeginn sollte das Kind begleitet werden.

– Eltern sollten, falls sie selbst auch Radfahren, immer ein Vorbild sein.

– Hektik am Morgen vor der Abfahrt sollte verhindert werden.

Im Rahmen der breit angelegten Aktion, die in erster Linie eine Sensibilisierung für die Gefahren des Schulwegs zum Ziel hat, wird unter anderem allen Grundschülern in der Deutschsprachigen Gemeinschaft Informationsmaterial zur Sicherheit im Straßenverkehr ausgehändigt.

Diesmal erhalten alle Erstklässler darüber hinaus eine reflektierendes Tuch („Morf“) mit dem Logo der Kampagne, das vielseitig verwendbar ist. (cre)

34 Antworten auf “Künftig sollen mehr Schüler mit dem Fahrrad den Schulweg nehmen”

  1. Energie2030

    Die kleinen Piraten würden sich sicherlich freuen, wenn die Aktion,
    nach 13 Jahren endlich mal,
    am ersten Schultag oder in der ersten Schulwoche durchgeführt würde. Jetzt dauert es ja nochmals Wochen, bis das Informationsmaterial ausgeteilt wird!

  2. Radfahrer

    Als vernünftig denkender Vater, würde ich in Eupen NIE meine Kinder mit dem Fahrrad zur Schule fahren lassen!!
    Hier geben es kaum (ich kenne keinen) SICHERE Fahrradwege! Wenn es Fahrradspuren gibt, sind diese fast immer in die Fahrbahn integriert und dienen sehr oft als Parkplatz.
    Die Schultasche wie wir sie als Kind oder Jugendliche gekannt haben, gibt es in den seltesten Fällen, die Kinder sind wegen der Vielfalt der Fächer bepackt wie die Maulesel. Handzeichen zum Richtungswechsel werde so noch zur zusätzlichen Gefahr.
    Ich fahre täglich mit den Fahrrad zur Arbeit und sehe, welcher Kampf es täglich ist und wie schwer es ist sich gegen unvernünftige und egoïstische Verkehrsteilnehmer in Sicherheit zu bringen um nicht als Kühlerfigur einen bleibenden Abdruck zu hinterlassen.
    In Sachen Fahrradsicherung, können die Mobilitätsverantwortlichen sich wohl einige Scheiben von den Flamen abschneiden, dort ist nicht nur alles flach, nein dort sind die Radwege auch sicher!
    Die Idee ist super, jedoch genügt nicht nur ein guter Drahtesel, Erfahrung im Strassenverkehr, sondern auch isolierte von der Fahrbahn, sichere Fahrradwege, Erziehung der Autofahrer,….!

    • Legionär

      Bravo. 100% richtig.

      Aber bringen Sie bloss nicht auf solche Ideen.
      Sonst könnte es sein, dass wenn, sagen wir mal, 2025 Eupen fertig umgebaut ist, die wiederalles aufreissen, weil die Fahrradwege fehlen.

    • Absolut richtig! Da hilft auch ein bisschen rumlabern im Ministerium nicht, da müssen ordentliche Konzepte her, und vor allem eine Verkehrserziehung der Autofahrer, die sich oft wie Cowboys gegenüber Fahrradfahrern verhalten.

      Fahrradfahren im Venn oder an der Talsperre: gerne. In der Eupener Innenstadt: nur über meine Leiche (im Wahrsten Sinne des Wortes)…

    • Piepmatz

      Dem kann ich leider nur beipflichten. Auch ich fahre täglich mit dem Rad durch Eupen und es gibt kaum einen Tag, bei dem man nicht in extrem gefährliche Situationen kommt und einen Unfall nur mit Mühe verhindert. Als Radfahrer ist man nur ein lästiger Verkehrsteilnehmer, der aus dem Weg geschafft oder schnellstmöglich überholt werden muss. Solange die Autofahrer nicht sensibilisiert sind und ihren Teil für ein respektvolles Miteinander im Straßenverkehr beitragen, bleibt es auf den Straßen gefährlich.

    • Wie wäre es, wenn Schüler mal zu fuß gehen würden? Das wäre noch sicherer und praktischer als mit dem Fahrrad zu fahren; damit würde auch das Abstellen der Fahrräder sich de facto erledigen. Mein Vorschlag wäre, alle Schüler im Umkreis von etwa 2 bis 3 Km Entfernung von Wohnung/Schule dazu zu bewegen „per pedes“ zur Schule zu gehen. Eigentlich aber müssten eher die Eltern dazu bewegt werden. Wenn alle Kinder, die in der vorerwähnten Entfernung von der Schule wohnen, NICHT mehr von Mama, Papa oder eher Oma oder Opa mit dem Auto zur Schule chauffiert würden, sähe es verkehrstechnisch schon ganz anders im unmittelbarem Schulbereich aus..Übrigens zum Schmunzeln : einige Eltern ( vor allem die Muttis), die ihre Sprösslinge zur Schule bringen, halten sich nicht immer an die Geschwindigkeitsbegrenzungen im Schulbereich. Auf dem Radar-Foto der „Erwischten“ ist dann manchmal auf der Heckscheibe des Autos der Aufkleber „Vorsicht, Schule hat begonnen“ zu sehen…..

        • Legionär

          Stimmt, wenn man als Fussgänger/Spaziergänger unterwegs ist, sitzen scheinbar die Leute auf den Fahrrädern, die sonst im Auto sitzen und den Radfahrern das Überleben schwer machen.
          Als Fussgänger zählt man beim Radfahrer nichts. Vergessen die geforderte Rücksicht.
          „Bahn frei!!!“ – hier komme ich.

      • Peter Müller

        Das ich nicht lache. Zu Fuss, oder mit dem Fahrrad. Im Winter nein,bei regnen nein, im herbst nein, bei nebel nein, bei sonne zu warm, mit dem Bus, zuviel Zeit, und überhaupt, alles zu gefährlich, sagt die Mutti. Das geht nur mit Mutti im Van. Aber wie soll ein Kind vom Nikolausfeld zum Lascheterweg mit dem Fahrrad kommen. ??? Das ist Lebensgefährlich.

    • schlechtmensch

      Ich halte das auch für unverantwortlich. Wer kann sich nur so einen Unfug ausdenken? Ich lasse meine Kinder nicht mit dem Rad zur Schule solange es keine sicheren Radwege gibt. Das ist lebensgefährlich bei diesen Raseridioten die hier rumfahren. Ich wollte noch mehr dazu schreiben, aber sie haben alles gesagt.

  3. Ein Eifeler

    Nichts, aber auch gar nichts läuft ohne Presserummel, Schow und Bilder! Mensch was für ein Komiker Verein. Was hat der kl Mann ganz rechts denn wohl auf dem Bild verloren? Oder ist der etwa Schülerlotse? Hält der etwa ein Kartenspiel „Schwarzer Pitter“ in die Lüfte? Jedes Jahr dieselbe Leier. Ob die Lehrpersonen sowas nicht viel besser können! Gute Frage? Jedenfalls billiger, denn wo gibt’s auf der ganzen Welt noch einen Ministerpräsidenten in der Form? Ohne Kommentar.

  4. Ha, guter Witz, die Öko-Muttis machen zwar am earth day demonstrativ das Licht aus, fahren aber am nächsten Tag die Kinder mit dem Auto am liebsten bis in das Klassenzimmer. Man muss sich nur einmal den Autoauftrieb vor den Schulen anschauen, da geht keiner zu Fuß – ausser die aus Belle Vue….

  5. „Schwing dich aufs Rad, kleiner Pirat!“
    Die meisten Eltern werden wohl eher dumme Antworten von ihren kleinen Sesselfurzern bekommen, als das diese mit dem Rad fahren!
    Für den Schulweg aufs Handy verzichten und sich körperlich anstrengen?
    NEVER!

  6. Polizei kümmert sich um die Sicherheit – Bravo. Fährt einer zu schnell Protokoll – Korrekt. Park einer falsch – Verwarnung.
    Machen diese Polizisten auch Verwarnung oder,Protokoll für unsere sehr schlechten Strassen.
    Ich möchte die Statistik sehen wie viele Menschen
    durch Alkohol, durch zu schnelles fahren und durch sehr schlechten Zustand der Strassen.sterben.
    Flandern – Holland überall Fahrradwege durch Grünstreifen oder Hecke von der Fahrbahn getrennt und wir ??? haben Minister -Senatoren – Provinzialräte aber keine anständige Strassen .

    • Radfahrer

      Die etwas zu sagen haben, oder jemanden kennt der etwas zu sagen hat, haben alle 30ger Zonen manchmal mit Schikanen, sich vor ihre Türe anlegen lassen!
      Schaut mal wer in diesen Zonen wohnt!!

  7. Genau! Und Kinder im eupener Berufsverkehr mit dem Fahrrad auf die Straße zu schicken grenzt ja schon an Körperverletzung…
    Ich kann mir das nur so erklären, dass von diesen Herren nicht ein einziger mal einen Kilometer morgens durch die eupener Innenstadt gefahren ist mit dem Rad, oder?

  8. Superstar

    Fahrradfahre ich kann mich deinem Kommentar nur anschließen. Grundvoraussetzung zuerst die richtige Infrastruktur für Fahrradfahrer schaffen und dann kann man auch solche Ideen getrost umsetzen.

  9. Peter Müller

    Was der da fordert ist nicht umsetztbar. Dafür fehlt den Eltern die Zeit, und das Geld. Was kostete ein vernünftiges Fahrrad mit Helm, und drum und dran. Dann bei dem Verkehrchaos in Eupen. Mal sehen ob wir einen von den Herren auf dem Foto mit Kind und Fahrrad sehen.

  10. Morgen ist Oktober und unsere kleinen DG- (oder OB-) Piraten sind immer noch OHNE PIRATENTUCH !!!
    Eine Kampagne zum Schul-ANFANG ???
    Jedes Jahr das selbe Prozedere !!!
    Wer kriegt hier was nicht auf die Reihe ???
    Wir brauchen auch jetzt keine Abziehbildchen mehr aufs Autoheck zu kleben – ist doch’n Witz das Ganze!!!

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