Leserbrief

Johann Klos: Belgiens Steuermodell von morgen

Fassen wir zusammen: Ein Sozialstaat ist immer auch ein Steuerstaat, weil er als Sozialstaat Einnahmen braucht. Intuitiv meinen viele, dass er von denen, von denen er mehr holt, auch immer mehr holen will. Bis heute haushaltet ein Staat nur dann, wenn man ihn – wie jetzt die EU – dazu zwingt. Ein Staat „verteilt um“, und da ihm das immer noch nicht reicht, macht er Schulden. Beim Schuldenabbau „tut“ er sich schwer. Es fehlt ihm an Reife, da er behauptet: Es geht einfach nicht.

Durch die herbeigeeilte Euro-Krise formte irgendjemand mal den treffenden Begriff von der Wohlfahrtsgemeinschafts-Schuldenkrise. Da die Empfänger das gleiche Stimmgewicht haben wie die fleißigen Geber, führt sich unser System unweigerlich auch für die Zukunft immerfort. Eine Stärke oder ein Schwachpunkt der Demokratie?

Die da oben tragen derzeit schon weit über die Hälfte des Steueraufkommens, und der Staat sollte tatsächlich darauf achten, inwieweit weitere Steuern für „die da oben“ nicht weiten Kreisen des Mittelstandes und der mittelständischen Industrie die Lust auf mehr Staat nimmt und diese sich auf die eine oder andere Art abwenden. Erbschaftssteuer, Vermögenssteuer, Kapitalertragssteuern sind nun nicht mal jedermanns Sache und im Falle der beiden Ersten mit viel Wenn und Aber verbunden.

Wenn wir davon ausgehen, dass in Zukunft immer noch mehr Arbeitsplätze verlorengehen, sollte dieses neue Steuermodell dies unbedingt berücksichtigen.

Die Frage lautet: Wie und vor allem womit beschäftigt man den Bürger von morgen. Auch wenn es viele nicht hören wollen: Die sich daraus ergebenen Arbeitsmarktprobleme können nur durch politische soziale Steuerung gelöst werden.

Computerprogrammierte, roboterprozessgesteuerte Arbeitsabläufe müssen ihren Teil zum Sozialstaat beitragen.

Damit landen wir bei den direkten Verbrauchersteuern.

Dass auch hierdurch die niedrigen Einkommen benachteiligt werden, wenn man generell die MwSt. zum Ausgleich des benötigten Steueraufkommens anheben muss, kann ausgeglichen werden durch die bargeldlose Begleichung der getätigten Einkäufe usw., welche mittels einer den wirtschaftlichen Verhältnissen angepassten Zahlkarte der einzelnen Bürger unterschiedliche MwSt.-Beträge auf eine festgelegte Produktpalette festschreibt. Der Schwarzarbeit wäre ein Riegel vorgeschoben, welches erweitertes Steueraufkommen regenerieren würde.

Ein solches System staatlichen Tuns würde meines Erachtens zu mehr steuerlichen und auch politischer Loyalität führen, da es zum einen ökonomisch gerechter wäre und zum anderen das gesellschaftliche Miteinander besser ausbalancieren würde.

28.3.2015 Johann Klos, Eupen

58 Antworten auf “Johann Klos: Belgiens Steuermodell von morgen”

  1. Der Zwangssozialsystems kennt keine Gnade

    Eine freiwillige Alternative an der bestehenden Ordnung von Zwang und Gewalt ist viel besser
    und überwiegt aber bei weitem das soziale Elend, welches im jetzigen System erzeugt und verwaltet wird.

    Minimalstaat und direkte Demokratie.

    Dieses 6 Minuten kurze Video (von die Partei der Vernunft) erklärt die einzige wirkliche Alternative.

    https://www.youtube.com/watch?v=ctbzMLcpBSo

  2. Merowinger

    @ Johann Klos

    „Durch die herbeigeeilte Euro-Krise formte irgendjemand mal den treffenden Begriff von der Wohlfahrtsgemeinschafts-Schuldenkrise“

    Ich habe da eher in Erinnerung dass die Bankenkrise und die darauf folgende Wirtschaftskrise sowie die auf Schulden basierenden Konjunkturprogrammen am Beginn der Eurokrise stehen.

    „Wenn wir davon ausgehen, dass in Zukunft immer noch mehr Arbeitsplätze verlorengehen, sollte dieses neue Steuermodell dies unbedingt berücksichtigen.Die Frage lautet: Wie und vor allem womit beschäftigt man den Bürger von morgen. Auch wenn es viele nicht hören wollen: Die sich daraus ergebenen Arbeitsmarktprobleme können nur durch politische soziale Steuerung gelöst werden.“

    Klingt irgendwie nach bedingungslosem Grundeinkommen, Herr Meyer wird’s freuen ;)

    „Computerprogrammierte, roboterprozessgesteuerte Arbeitsabläufe müssen ihren Teil zum Sozialstaat beitragen.“

    Anstatt nach neuen Steuermodellen zu suchen sollte Belgiens Politik-Elite endlich anfangen die Lohnnebenkosten auf ein erträgliches Maß zu verringern. Eine neue Steuer auf automatisierte Arbeitsabläufe wäre der Todesstoß der noch in Belgien verbliebenen Industrie und den dazugehörigen Arbeitsplätzen.

    Es ist mir ein Rätsel warum die Politik auf zukünftige gesellschaftliche Herausforderungen immer nur mit Steuererhöhung und mehr staatliche Reglementierung reagiert. Es geht immer nur um die Quantität der Gelder die der Staat dem Bürger aus der Tasche ziehen kann anstatt um die Qualität mit diesen Geldern umzugehen. Es geht nie um die Menschen, nie um eine Verringerung der staatlichen Bevormundung nie um eine Abschaffung übertriebener bürokratischer Anforderungen nie um eine wirkliche Verschlankung des aufgeblähten belgischen Staatsapparats.

    Menschen sind sehr Erfinderisch und werden sich neuen Herausforderungen stellen (müssen) wenn man sie nur lässt! Der Staat soll die Grundrechte (soziale und politische) schützen und dafür sorge tragen das die Menschen sich möglichst frei entwickeln können. Nicht mehr und nicht weniger.

  3. Heuchel-Ei

    Guten Morgen Herr Klos,

    Ich habe Sie immer für einen vernünftigen Menschen gehalten, ich teile zwar nicht immer Ihre Meinung aber ich respektiere sie.

    Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so einen Unsinn gelesen wie heute.

    In dem Video wird es schon richtig beschrieben.

    Leider hat der Mann nur 65 Aufrufe in 2 Jahren.

    Darin sieht man das die Gesellschaft nicht vernünftig ist und auch nicht wird.
    Da ist sich jeder schon der Nächste.

    Ich habe das Gefühl das die Welt nur noch aus Verwalter, Kontrolleure, Diebe und Trickser besteht.
    Ihr Modell würde dazu führen das die Armen demnächst für die Reichen einkaufen gehen um zu überleben.
    Sollte man das bargeldlose Geld einführen würde das in einigen Monaten zur absoluten Verelendung der Gesellschaft führen.
    Aber Herr Klos, die Hoffnung stirbt zuletzt.
    Bei der Verbohrtheit und Dummheit unserer politischen Elite und auf der immerwährenden Suche noch Schwarzgeld geht Ihr Wunsch ja vielleicht noch in Erfüllung.

    • Sie habe in ihrem ganzen Leben noch nie so einen Unsinn gelesen wie heute.

      Schwarzarbeit Europaweit: Steuerverlust von +/- 380 Milliarden Euro. In Belgien ungefähr 15% vom BIP. Bitte selbst rechnen. Lohnsteuer der Bürger könnten mind. um 20% gesenkt werden.

      • Heuchel-Ei

        Nochmal für die Einfaltspinsel

        Das sogenannte Schwarzgeld was von Lieschen Müller als Putzfrau, hinter der Theke usw. erwirtschaftet wird fließt direkt wieder in die Wirtschaft.

        Man geht ins Kino, oder ein Eis essen.

        Die 380 Milliarden sind garantiert nicht beim kleinen Mann zu suchen und auch nicht beim kleinen Arbeitgeber.

        Ich bezweifle das es überhaupt solche Summen sind.

        Unsere Multimilliardäre machen das ganz legal am Aktienmarkt, von der Politik unterstützt.

        Da wird spekuliert auf höchstem Niveau und das alles steuerfrei.
        Die brauchen gar kein Schwarzgeld mehr.

        Da wird doch reiner Populismus betrieben wenn gegen die kleine Eisdiele, Frittenbude oder die Putzfrau die sich nebenher weil sie es zum leben braucht Stimmung gemacht wird.

  4. Öppe Alaaf

    Perlen vor die Säue, Herr Klos.

    Von der DG geht garantiert kein politischer Umbruch aus, soviel ist sicher. Wohin uns minimaler Staat geführt hat, haben wir Jahrtausende lang erlebt. Erst die Aufklärung brachte wirklich Neues.

    Schade, dass die Sessel heute besetzt sind von „Politikern“, die nur der Blick über den eigenen Suppentopf interessiert.

    Das „Demokratie“ kein politisches Programm ist, hat hier wohl noch niemand verstanden. Schade…

    ‚wünsche Ihnen alles Gute. Wir sind gleicher Meinung zu dem Thema.

    Vieleicht sollten wir einmal darüber diskutieren.

  5. Aufwertung

    Alles schön und gut was sie da schreiben,Herr Klos!
    Vergessen dürfen Sie aber nicht unsern bereits bestehenden und viel zu hohen Steuerdruck hier in Belgien.Davon müsste der Bürger erstmal gutteils von entlastet werden.Wie viele Kommentare beweisen,wird das Volk das nicht mehr lange mitmachen.Da wo gespart werden müsste,nämlich die ganzen Staatsposten mal durch zu forsten,davon will unsere Führung nichts wissen.Warum nur?Natürlich weil es ihnen da selbst an den Kragen geht.In Belgien arbeitet heute jeder Zehnte beim Staat.Viel zu viele unpproduktive und teure Kosten.Sie schreiben in den ersten Sätzen:beim Schuldenabbau machen sie es sich schwer…..beim Schulden machen aber nicht,da wird immer noch drauf gelegt und mehr Anleihen gemacht.Danach wird dann in den Buchungen geschummelt und verfälscht.
    Und glauben Sie mir,Schwarzarbeit würde rapide abnehmen wenn vieles,einiges und gewisses ohne diese desolaten und hohen Steuern behaftet würde.
    Solche Vorgänge animieren sogar zur Schwarzarbeit,und im Nachhinein fehlen dann grosse Beträge im Staatssäckel.
    Jetzt spricht der Staatssekretär Tommeleyn auch noch für die Einführung der Fritürenregistrierkassen im Handel.
    Er sollte sich mal überlegen dieses System bei der Politik selbst zu installieren,denn da läuft auch so einiges nicht rund,da laufen auch schon mal Schwarze Schafe durch die Gegend,so wie in den vergangenen Wochen noch.

      • Aufwertung

        @!

        Ja das stimmt,nur haben wir noch hunderte andere Steuern in Belgien!Ich schrieb im Allgemeinen Sinn.Und unsere tollen Regierenden sagen auch noch immer wenn irgend mal eine Kleinigkeit verändert wir,dass das Gegenfinanziert werden muss!Die stopfen hier und da mal ein Loch und machen sofort danach wieder ein anderes auf.Nur die eigenen Diäten,die werden schon nicht angepackt,obwohl diese schon sehr hoch sind.

        • Bei der „Gegenfinanzierung“ von Steuern läuft es immer nach dem selben Schema ab. Um Steuer A zu „senken“, wird Steuer B erhöht, danach wird irgendwann A wieder erhöht, aber B nicht wieder gesenkt.

  6. Davon, das Bargeld abzuschaffen, träumen alle Anhänger einer totalitären Herrschaft, weil es dann überhaupt keine Privatsphäre, keine wirtschaftliche Unabhängigkeit, keine Rückzugsmöglichkeiten mehr gibt. Nicht einmal Hitler und Stalin gingen soweit, das Bargeld abzuschaffen. Sollte das Bargeld abgeschafft werden, wird jedes Mittel gerechtfertigt sein, den Staatsterror zu bekämpfen, wirklich jedes Mittel.

    Es ist nicht verwunderlich, daß so eine kranke und kriminelle Idee von einem Sozialisten kommt.

    • Baudimont

      Kommunismus oder Sozialismus führen niemals zu Gerechtigkei, führen nur zu Unterdrückung, Gewalt, Elend und Diktatur.

      Beispiel: Die nationale und sozialistische

      „Am 28. Oktober 1936 ordnete Göring eine Ablieferungspflicht für Gold, ausländische Zahlungsmittel und Forderungen in ausländischer Währung bis zum 30. November des Jahres an.[35] Gold im Sinne dieses Gesetzes waren außer Kurs gesetzte Goldmünzen, Feingold und legiertes Gold, roh oder als Halbfabrikat, nicht aber Plaqué, Alt- und Bruchgold.

      Am 1. Dezember 1936 erließ Göring das Gesetz gegen Wirtschaftssabotage, das die Todesstrafe für die Schädigung der deutschen Volkswirtschaft durch Devisenschiebung androhte.“

      Aus http://de.wikipedia.org/wiki/Goldverbot.
      (and Jimmy Wales creator of wikipedia is a libertarian).

    • Merowinger

      Abschaffung des Bargeldes ist nichts anderes als die totale Kontrolle der Menschen durch den Staat. Die Menschen würden zum gläsernen Bürger. Alles wäre irgendwo auf Computern gespeichert und seit Edward Snowden wissen wir ja wie sicher unsere Daten sind.

      Das einzig gesetzliche Zahlungsmittel, Banknoten und Münzen, würde ganz durch Giralgeld ersetzt werden. Giralgeld ist nur ein Anspruch auf Zentralbankgeld und somit kein echtes Zahlungsmittel. Einen Bargeldlosen Zahlungsverkehr können nur Menschen bevorzugen die wirklich nichts vom Geldsystem verstehen.

      Die Banken können ihr bisheriges Spiel Geld aus dem Nichts zu erzeugen noch leichter weiterspielen! Sie bräuchten kein gesetzlich geschütztes Zentralbankgeld mehr in ihrer Bilanz als Sicherheit vorzuweisen das hat Auswirkungen auf die Mindestreservepflicht und somit auf die Giralgeldschöpfung, Geldschöpfungsmultiplikator usw. Die Geschäftsbanken müssten keinen „Bank Run“ mehr befürchten. Somit wären die Banken echte „Masters of the Universe“.

      Politiker die sowas fordern merken nicht einmal dass sie von den Banken vorgeführt werden und das Bargeld wird kriminalisiert um Politiker auf Linie zu bringen.

      • Das große schwedische Finanzinstitut Swedbank sorgt für Aufsehen. Die Bank verkündete, kein Bargeld mehr auszuzahlen oder entgegenzunehmen. Es gibt inzwischen Lebensmittelläden, in denen gar nicht mehr bar bezahlt werden kann. Selbst in Kneipen wird ein einziges Bier mit Karte bezahlt.

        In Italien ist es inzwischen verboten, bei Summen über 1000 Euro mit Bargeld zu bezahlen. In anderen Ländern – so in Frankreich – gibt es entsprechende Bestrebungen.

        • Aufwertung

          @!

          Kein Bargeld,ist eine tolle Idee @! !
          Viele erinnern sich noch an die Nachkriegszeit,da wurde bei den Botengänge der Kinder zum Dorfladen,Metzger,alles angeschrieben.
          Vielleicht werden wir auch noch so alt das wir das mal erleben.
          Die Politiker bekämen dann noch etwas mehr an Lohn und Rente,dafür müssten sie dann auch alles bezahlen,und zwar von A bis Z.
          Und wir Glücklichen bräuchten etwas weniger Diät zu halten.

        • Aus Schweden hört man nur Schlechtes. Schweden ist das Saudi-Arabien des Feminismus, ein sozialdemokratisches Inferno, ein Ort, der jeden Spaß verbietet, eine Ansammlung überheblicher Konformisten, eine lutheranische Kloake, die kurz vor der Islamisierung steht.
          Bei Schweden weiß ich nicht, ob ich die Islamisierung gut oder schlecht finden soll. Das Schwedenproblem wär halt weg, dafür wäre das Islamproblem noch größer.

          • Baudimont

            Schweden:
            Schwedens liberalere Politik verzeichnet aktuell gute wirtschaftliche Ergebnisse. Vom Schock der Weltwirtschaftskrise erholte sich das Land mit Wachstumsraten von 6,1 Prozent im Jahr 2010 und 3,9 Prozent im Jahr 2011. Die Staatsverschuldung, die 1991 mit 72 Prozent des BIP ihren höchsten Stand erreicht hatte, ging sogar während der Finanzkrise zurück und steht heute bei 38,4 Prozent. Auch einen Teil des früheren Absturzes in den OECD-Rankings konnte Schweden wieder wettmachen.

            Wirtschaftliche Freiheit !

            „Die schwedische Gesellschaft entfernt sich nicht ausdrücklich von der Idee des Wohlfahrtsstaats, sondern setzt kontinuierliche Reformen um, mit denen wirtschaftliche Freiheit verstärkt werden.

            ‘Sweden’s secret free market success’
            Dr. Oliver Marc Hartwich ist Executive Director der The New Zealand Initiative. Nima Sanandajs „The surprising ingredients of Swedish success – free markets and social cohesion“.

            Ist zu finden unter http://www.iea.org.uk

            Belgien

            Die Staatsverschuldung, die 1991 mit 126 Prozent des BIP und steht heute bei 96 Prozent

            • "Wer Freiheit für Sicherheit aufgibt, wird beides verlieren." ‎Benjamin Franklin (1706-1790)

              @!.
              Wieso ?

              Gute wirtschaftliche Ergebnisse durch verstärkung von Wirtschaftliche Freiheit wie im Schweden ist gut… aber zivile Freiheit, Freie Wahl beim Zahlungsmittel…und vor allem individuelle Freiheit muss man beschützen.

              Freiheit ist eine wesentlicher Bestandteil der Natur des Menschen und alles in der Welt geschieht lediglich nach Gesetzen der Natur.

  7. Johann Klos

    Ein Beitrag der einen Weg aufzeigen wollte wie man eventuell die direkte Steuerlast abmildern kann, wird durch einen Beisatz in Bezug auf die Unterbindung von Schwarzarbeit vollkommen fremdverwertet.

    Verwunderlich ist nur, das ich an den Kassen der Supermärkte immer wieder feststellen muss, das über 70% der Kunden für ein paar „Punkte“ die Hose runter lassen und jeden Einkauf online registrieren lassen. Wo liegt dann da der Hintergrund? Irgendwann kommt dann der Tag, wo betreffender eine Vorladung zum Gesundheitsscheck erhält und die Krankenkasse den Beitrag erhöht, wegen ein Einkaufsverhalten mit überdurchschnittlichem Cholesterinspiegel.

    Aber keine Angst, so schnell schießen die „Sozialdemokraten“ nicht, zumal eine Bargeld-Abschaffung ein massiver Eingriff in den Datenschutz darstellt, bei einem überschaubaren volkswirtschaftlichen Nutzen“.

    Vielleicht erleben unsere Enkel ja mal den Tag wo der Staat auch gleich die Arbeitgeber dazu nötigen wird, deren komplette Gehälter an ihn zu überweisen. Die Regierung würde dann die Steuern einbehalten, deren Arztrechnungen bezahlen, Grundnahrungsmittel und Kleidung anliefern lassen und ihnen vielleicht noch ein kleines Taschengeld gewährt. Selbstverständlich nicht in bar, sondern in Form von Gutscheinen, für all die schönen staatlichen Zwangsdienstleistungen, die sie dann erwerben müssen/können.

    Eine Kuriosität am Rande: Solch ein Leserbrief bringt manche ganz schnell in eine Situation, in welcher es viel leichter wird, Unehrlichkeit rational zu rechtfertigen

    • Öppe Alaaf

      Ein wenig zu weit, Herr Klos. Humor kenne ich ja gar nicht von Ihnen in diesem Forum.

      Aber ist es nicht schon „Abschaffung von Bargeld“, wenn der Arbeitgeber die Lohnsteuer einbehält und die Mehrheit der Schreiber sich das „Bargeld“ am Mr. Cash Automaten holt?

      …von den Steuern werden dann Rentner, Arbeitslose, Zuwanderer, Kinder (im Sinne von Schulen) vom Staat unterstützt.

      Sind wir dann nicht schon bei dem obigen Bild, in dem der Staat ein „Taschengeld“ von 50% Bruttogehalt gibt?

      Ich glaube, die wenigsten hier im Forum kriegen ihren Lohn in Bar ausgezahlt. …und die wenigsten Selbständigen machen aus ihrem Schwarzgeld ein politisches Statement.

      Gesellschaftlich sind Selbstanzeige und der Kauf von Steuer-CDs doch mittlerweile positiv belegt.

      Die Umstellung auf ein an den Verbrauchssteuern orientiertes Modell ist doch logisch, wenn man bedenkt, dass ein(e) Arbeitslose(r) und ein(e) im Niedriglohnsektor Arbeitende(r) nach Abzug der Lohnsteuer gleich viel oder gar weniger Netto hat. (Die Reichen kann man so sogar optimal besteuern, weil Verlustgeschäfte nicht mehr geltend gemacht werden können und die Steuerlast zu Null gerechnet werden kann.)

      …Bargeld spielt doch heute schon keine Rolle mehr.

      Fazit: Zu viele Reiche im Forum, die im Alter lieber Brotkrümel fressen als vom Staat eine Rente zu bekommen.

      Dabei bin ich nicht Ihrer Meinung, Herr Klos, dass die Abschaffung von Bargeld ein Datenschutzproblem ist. Man kann jederzeit am Automaten Geld ziehen und damit „versteuertes Geld“ in „Bargeld“ verwandeln. Dieses „Bargeld“ kann man dann wieder in „unversteuertes Geld“ verwandeln, wenn man an der Frittenbude bezahlt, im Restaurant keine Quittung verlangt oder der Putzfrau in die Hand drückt. Das bleibt jedem selbst überlassen …

      Die Abschaffung von Bargeld bedeutet nicht Abschaffung von Privatbesitz oder Enteignung. Geld ist lediglich ein Medium und hat per se keinen Eigenwert. …aber wem sag‘ ich’s, Herr Klos ;)

      • Johann Klos

        Guten Abend @Öppe Alaaf
        Danke für ihren konstruktiven Post. Erfreulich wieder mal von Ihnen zu lesen.

        Sicherlich übertreibe ich ab und zu, aber meistens nur um die Damen und Herren beim Thema zu halten. Wie Sie wissen würden die Banken lieber heute als morgen das Bargeld abschaffen schon alleine weil Sie jährlich Unmenge davon auf Echtheit und Verschleiß überprüfen müssen. Das kostet ja was und wirft nichts ab. Allein am geschnippelten unbrauchbaren Scheine fallen jährlich alleine in der BRD über 1.000 Tonnen an. Daraus produziert man dann Schreddergeldbriquets.

        In EU Kreisen denkt man darüber nach, das Pre-Paid-Cash unter einhundert Euro anzusetzen. Bargeldautomaten sollen nach und nach immer geringere Summen ausspucken. Man sucht Wege, um die Bürger langsam an eine „bargeldlosere“ Gesellschaft zu gewöhnen.

        Die deutschen Sparkassen wollen noch bis Ende 2015 alle 45 Millionen Sparkassen-Cards mit der Girogo-Funktion ausrüsten, mit der Einkäufe bis 20 Euro kontaktlos bezahlt werden können. Die Idee dahinter – weg von den Münzen. Die Technologie soll bundesweit durchgesetzt werden. Geldkarten ohne die Girogo-Technologie wird es dann nicht mehr geben

      • Merowinger

        @Öppe Alaaf

        „Dabei bin ich nicht Ihrer Meinung, Herr Klos, dass die Abschaffung von Bargeld ein Datenschutzproblem ist. Man kann jederzeit am Automaten Geld ziehen und damit “versteuertes Geld” in “Bargeld” verwandeln. Dieses “Bargeld” kann man dann wieder in “unversteuertes Geld” verwandeln, wenn man an der Frittenbude bezahlt, im Restaurant keine Quittung verlangt oder der Putzfrau in die Hand drückt. Das bleibt jedem selbst überlassen …“

        Wie soll man bei einer Abschaffung des Bargeldes Geld am Automaten ziehen,das verstehe ich jetzt nicht? Eine Prepaid Plastik-Karte oder was meinen Sie?

        Schenke ich meinem 15 Jährigen Patenkind ein Kontoauszug damit es sich ein neues Smartphone kaufen kann , bekommt mein Sohnemann von der alten Nachbarin ein Wert-Märkchen von 5 € fürs Rasen mähen?

        • Öppe Alaaf

          Genau, Merowinger.

          Was ist Geld denn? In der Tat ein Wert-Quantum, dass die Allgemeinheit (nicht der Staat) als „Euro“ oder „Dollar“ bezeichnet.

          Wenn das Wertmärkchen vom Sohnemann also von der Allgemeinheit akzeptiert wird, so steht „Euro“ ‚drauf. Schreiben Sie eine Zahl drauf, funktionniert es nicht ;)

          Was ist also „Bargeld“ noch? (Wahrscheinlich zahlt ihr Sohnemann bald mit Apple Pay oder per RFID.)

          Bargeld wurde für uns Normalverdiener doch schon längst abgeschafft. Wenn Sie Ihr Gehalt am Monat überwiesen bekommen, erhalten Sie kein Stück Bargeld. Sie können es zwar am Automaten konvertieren, aber es bleibt „versteuertes Einkommen“. Also KEIN Bargeld! Wenn Sie an den Automaten gehen, erhalten Sie kein Bargeld! Ihr Geld wird nicht Bargeld, weil Sie es in kleine Wert-Märkchen mit Euro-Zeichen konvertieren.

          Definieren wir Bargeld als Geld, dass sich jeder staatlichen bzw. gesellschaftlichen Kontrolle entzieht. Dessen Wert sich also lediglich auf dem Vetrauen des Einzelnen stützt. (…hoffentlich konvertiert er sein Geld in Gold und tut nicht die Wertmarken unter die Matraze. …oh, Mist! auch der Goldpreis unterliegt den Gesetzen des Marktes und ist Vertrauenssache.)

          Klar gibt es politische Strömungen, KEINE KRIMINELLEN PER SE, die für den Behalt des „Bargelds“ sind,. Spätestens, wenn das Vermögen aber nicht mehr unter die Matraze passt, gibt es Probleme.

          Volkswirtschaftlich betrachtet muss Geld „arbeiten“, weil es unter der Matraze Produktivkapital vernichtet. Steht es in Konkurrenz zu „versteuertem Geld“, ist es eine Marktverzerrung, die der Staat beseitigen muss. Einzige logische Konsequenz: Weg mit dem Saat!

          Damit ist der Ruf nach Erhalt des Bargelds m.E. nur ein Spiel mit der Angst vor Veränderung und blanker Populismus auf Tea-Party Niveau.

          …aber sprachen wir nicht von verbrauchsorientierten Steuermodellen?

          …in denen sogar der Letzte erkennt, dass unversteuertes Einkommen ungerecht ist und nicht etwa besonders clever?

          • Merowinger

            @ Öppe Alaaf

            Bargeld, unser gesetzlich geschütztes Zentralbankgeld ist das mir von einer privaten oder staatlichen Zentralbank vorgeschriebene Mittel meine Verbindlichkeiten zu begleichen. Sonst nichts.
            Das Sie Bargeld mit Schwarzgeld gleichsetzen, bzw. ich ihre spezifische Definition von Bargeld nicht teile, ist ihre Ansicht und nicht meine und nicht die der EZB.
            Laut EZB ist nur Bargeld gesetzlich Geschützes Zentralbankgeld und Giralgeld wird als „sonstiges Zahlungsmittel“ bezeichnet.

            Natürlich ist mein Gehalt das mir in Form von Giralgeld überwiesen wird Versteuert. Ich zahle meine Steuern nicht gerne aber bin mir bewusst dass diese Steuern für den Erhalt unseres Staates nötig sind. Nur ein funktionierender Staat kann als Emittent einer Währung letztendlich den Erhalt eines (Geld)Wertes garantieren.

            Das Bargeld unter meiner Matratze und im Tresor hinter dem echten Van Gogh ist schnell gezählt und liegt bei plus minus 0. Der mit unversteuertem Bargeld bezahlte Van Gogh war halt sehr teuer ;-).

            Solange Gewinne aus Kapitalanlagen niedriger Versteuert werden als Löhne oder Gehälter weiß ich welches Geistes Kind unsere Politik-Elite aller Couleur vertritt.

            Solange es Konzernen möglich ist ihre Gewinne so lange durch dubiose Firmenkonstrukte über den Globus zu verschieben bis niemand mehr durchblickt und die Einnahmen nicht dort Versteuert werden wo Sie erwirtschaftet wurden weiß ich ebenfalls das man mich als normalen Lohnempfänger verars..t.

            Aber versteuertes Giralgeld welches ich am Geldautomaten in Bargeld umwandele ist kriminell weil ich es sich der staatlichen oder gesellschaftlichen Kontrolle entziehe. Na dann, willkommen in George Orwells 1984.

            • Öppe Alaaf

              Was ich sagen wollte, Merowinger, ist einfach gesagt: Seit der Einführung von Papiergeld ist der Begriff „Bargeld“ eine einfache Idee in den Köpfen der Menschen.

              Zwar haben manche Menschen den Eindruck, dass „Bargeld“ etwas persönliches ist, was allerdings nur ein Trugschluss ist: Der Staat kann jederzeit Bargeld als „wertlos“ deklarieren. (Was ja auch in der Wirtschaftskrise zwischen den beiden Weltkriegen geschah.)

              Warum also hängen wir am „Bargeld“?

              Ist es denn so unterschiedlich, eine Plastikkarte mit „100€“ oder einen Papierschnipsel mit „100€“ in Händen zu halten?

              Glauben Sie wirklich, dass, wenn die Menschen das Vertrauen in den Staat verlieren, „Bargeld“ einen Wert hat? Kapital hat einen Wert, nicht Geld.

              …und daher erkäre ich Bargeld nicht zu „Schwarzgeld“ sondern zu „Augensalbe“. Die Debatte zum Thema „Überwachungsstaat“ ist meines Erachtens nur Desinformation bestimmter politischer Elemente.

        • Auf Wahrheitssuche

          “Taschengeld” von 25 % Bitte, wir arbeiten von Januar bis September für den demokratischen Staat und von Oktober bis Dezember für uns selbst.

          Wir sind zu 75 % Sklaven: … Menschen, die durch Androhung von Gewalt gezwungen werden die Früchte Ihrer Arbeit an Ihre Meister zu geben und nur das erhalten, was sie zum Überleben benötigen.

  8. Heuchel-Ei

    Hallo Herr Klos,

    Man muß also damit rechnen von Ihnen in die kriminelle Ecke geschoben zu werden wenn man nicht für die bargeldlose Zahlung ist.

    Eine Kuriosität am Rande: Solch ein Leserbrief bringt manche ganz schnell in eine Situation, in welcher es viel leichter wird, Unehrlichkeit rational zu rechtfertigen.

    Diese Meinung können nur Menschen vertreten die entweder verwirrt oder an der Quelle des Überflusses sitzen.

    Wenn Sie behaupten das 70 Prozent schon im Aldi mit Kreditkarte bezahlen, gibt mir das nur die Gewissheit das diese Leute schon total verblödet sind, politisch gewollt.

    Willigen wir auf eine bargeldlose Zahlung ein ist das der Schritt zur kompletten Kontrolle im Sinne der Banken, politisch gefördert und gewollt.

    Alles unter dem Deckmäntelchen der Sicherheit und wieder gegen den Menschen.

    • Baudimont

      @Heuchel-Ei
      Ganz genau, die Leute „die demokratiegläubige Menschheit“ sind so total verblödet dass Sie sich selbst in die Sklaverei hineinwählen.

      SKLAVE = jemand, der von etwas oder jemandem sehr abhängig ist (DUDEN)

      • Merowinger

        @ Baudimont

        “ die demokratiegläubige Menschheit “

        Ich,Sie ,Wir können unseren Job kündigen was hingegen für Sklaven in der Vergangenheit und der Gegenwart mit einem unschönen Ergebnis enden würde.
        Seien Sie froh das Sie in einer Demokratie leben sonst würden Sie Ihre posts nicht schreiben können oder wenn sie es versuchen würden auf dem Weg wären in ein Gulag, KZ oder ein Arbeits-oder Umerziehungslager .
        Ein Hund kriegt in einer Demokratie nicht wesentlich mehr zu fressen als in einer Diktatur er darf aber bellen.

        Unsere Demokratie ist sicherlich nicht perfekt aber jedenfalls anderen (realen) Staatsformen vorzuziehen.

        PS realen bezieht sich auf ihrer “ Wirklich Frei “ Staatsdoktrin

        • Baudimont

          Die Demokratie kann die Freiheit des Individuums unterdrücken, ähnlich wie in Diktaturen.

          Wir äußern in letzter Zeit viel Kritik bezüglich des Gesetzes vom 22. Mai 2014, mit Inhalt der Verfolgung von Sexismus im öffentlichen Raum.
          Die Partei der Libertären möchte die Freiheit des Bewusstseins und des Ausdruck verteidigen, welche im Herzen ihres Programms seit Gründung vorhanden ist. An diesem 21. Januar haben wir also ein Gesuch zur Annullierung beim Verfassungsgericht eingereicht. Die Rechtsbeschwerde wurde eingereicht durch den Anwalt Herr Ronald Fonteyn im Namen der Parti Libertarieni, durch ihren Präsident Patrick Smets und ihres Vizepräsidenten Feyrouze Omrani. Wir hoffen, so die Strafrechtliche Verfolgung von Sexismus zu beenden.
          https://www.youtube.com/watch?v=VRTHWNO-o4w

    • Johann Klos

      Hallo @H-E

      ……….das über 70% der Kunden für ein paar „Punkte“ die Hose runter lassen und jeden Einkauf online registrieren lassen……………

      Dieser Satz bezog sich nicht auf die Bezahlart, sondern auf das bereitwillige Zücken von Karten wie Payback usw.

  9. Ehe wir zusammenfassen:

    Robert Halver: Chef-Analyst bei der Baader Bank – Schweiz

    Die Einführung von Negativ-Zinsen ist ein genereller Trend, von dem wahrscheinlich auch anderen Staaten in Europa betroffen sein werden. Ich gehe davon aus, dass es bei diesem Prozess zwei Phasen geben wird. Zunächst wird es zu einer Begrenzung des Bargeld-Haltens und anschließend zur Abschaffung des Bargelds kommen – vielleicht nicht in den nächsten Jahren, aber langfristig gesehen schon. Natürlich wird das der Öffentlichkeit dann anders verkauft. Die Abschaffung wird dann auf beispielsweise den ausufernden internationalen Drogenhandel oder die Schwarzarbeit zurückgeführt. Die Logik dahinter ist: Wenn Bargeld abgeschafft wird, kann sich auch niemand mehr gegen Negativ-Zinsen und auch gegen eine weitere Erhöhung der Negativ-Zinsen wehren.

  10. Rudi der Osterrammler

    Ich dachte immer in Belgien sind alle gleich wieso gibt es denn die gravierenden Unterschiede in der Erbschaftssteuer in Flandern und Wallonie? Wieso gibt es in der Wallonie die Fernsehsteuer und in Flandern nicht? So bekommt der Wallone doch ein Gefühl der Steuerungerechtigkeit mit der Folge eher verleitet zu sein Steuern zu hinterziehen?

    • Marc Van Houtte

      Die Wallonen müssen nicht nur für die Wallonie zahlen sondern auch noch für diese unnütze Communauté française warum ? Pöstchen würde ich sagen.
      Der Unfug Pleiteindustriekonzerne auf Staatskosten zu behalten dürfte auch nicht dazu beigetragen haben das sich wie in Flandern Kleine und Mittlere Unternehmen gefunden haben.
      Da die Steuer auf Arbeit extrem hoch ist und der Wallone auch gerne streikt ist es für viele Ausländische Investoren ein No Go sich in der Wallonie nieder zu lassen.
      Das Allerschlimmste ist aber der Einfluss und die Politik der PS.

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern