Gesellschaft

„Immer online – machen Smartphones dumm und krank?“

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Das Thema der ARD-Sendung „Hart aber fair“ am Montagabend schien ein Allerweltsthema zu sein, jedoch erwies sich die Diskussion als viel lebendiger und interessanter als ursprünglich gedacht. „Immer online – machen Smartphones dumm und krank?“, lautete die Frage, die Moderator Frank Plasberg zur Diskussion stellte.

Dass die Diskussion sehr kontrovers geführt wurde, lag vor allem an der Präsenz des Hirnforschers Prof. Manfred Spitzer, der eindringlich vor den Gefahren eines zu frühen und zu intensiven Gebrauchs von Smartphones und Tablets warnte. Spitzer beschwor bereits die Gefahr einer „digitalen Demenz“ herauf. Der Wissenschaftler beklagte, „dass unsere Kinder im Kopf vermüllt werden, aufmersamkeitsgestört und krank“.

Spitzer verwies auf eine Reihe von Studien, die seiner Meinung nach belegen, dass der ständige Gebrauch von Smartphones zu psychischen Problemen führe. Im Vergleich zu diesen seien mögliche gesundheitliche Beschwerden, die durch einen zu hohen Smartphone-Konsum verursacht werden könnten, so wie Handy-Nacken oder Kurzsichtigkeit, eher „Pipifax“.

Die Talkrunde bei "Hart aber fair" am Montagabebd über Sinn und Unsinn von Smartphones und Tablets. Links Prof. Manfred Spitzer, in der Mitte Ranga Yogeshwar und direkt neben ihm Duygu Gezen. Rechts Moderator Frank Plasberg. Foto: Screenshot

Die Talkrunde bei „Hart aber fair“ am Montagabebd über Sinn und Unsinn von Smartphones und Tablets. Links Prof. Manfred Spitzer, in der Mitte Ranga Yogeshwar und direkt neben ihm Duygu Gezen. Rechts Moderator Frank Plasberg. Foto: Screenshot/ARD

Für das andere Extrem stand in der Diskussionsrunde bei „Hart aber fair“ Duygu Gezen, die erste Social-Media-Volontärin der ARD, die keine Minute ohne Smartphone verbringt. In „Hart aber fair“ verriet die junge Frau sogar, dass sie beim Schlaf ihr iPhone auf der linken und ihr iPad auf der rechten Seite habe.

Der TV-Moderator Ranga Yogeshwar lobte Smartphones und Tablets als eine Form von „Magie“. Noch würde sich unsere Gesellschaft in einer „Einschwingphase“ befinden, in der man zu Übertreibungen neige, so wie einst beim Fernsehen. Wenn aber die Menschen mal gelernt hätten, mit diesem „tollen Gerät“ richtig umzugehen, „weg von einer Konsumhaltung hin zu einer Gestaltungshaltung“, würden Smartphones und Tablets ungeahnte Perspektiven bieten.

Die Gefahr vom Gebrauch des Smartphones am Steuer während der Autofahrt kam in der Sendung „Hart aber fair“ gar nicht zur Sprache, obwohl er immer häufiger zu tödlichen Verkehrsunfällen führt. Es wurde lediglich ein Schock-Video der Polizei in Lausanne (Schweiz) eingespielt, auf dem ein Fußgänger beim Überqueren der Straße mit voller Wucht von einem Auto erfasst wird, das er nicht hat kommen sehen, weil sein Blick nur auf sein Smartphone gerichtet war. (cre)

Unter folgendem Link können Sie sich die TV-Talksendung „Hart aber fair“ von Montagabend, 23. Mai, zum Thema „Immer online – machen Smartphones dumm und krank?“ teilweise oder ganz ansehen:

http://www1.wdr.de/daserste/hartaberfair/videos/video-immer-online—machen-smartphones-dumm-und-krank-102.html

25 Antworten auf “„Immer online – machen Smartphones dumm und krank?“”

  1. systray0

    „Dumm“ macht ein Smartphone gewiss nicht, aber etwas grundlegendes ändert sich: Der Mensch merkt sich immer weniger Dinge. Wenn er eine Information erhält, muss diese nicht beibehalten werden, man kann es ja „googeln“. Die Leute gewöhnen sich an, dass man sich alles nur „zur Hälfte“ merken muss.. das ist sehr bedenklich.

    • R.A. Punzel

      Ob ein Smartphone dumm macht ist wirklich eine interessante Frage. Wie definiert man denn dann demnächst den Zustand von den Dämlacken, die permanent auf ihr „Smartphone“ glotzen und dementsprechend oft gegen die Laternenpfahle stoßen?

      Ignoranz, Primitivität, Unerfahrenheit, Narrenfreiheit?

    • Baudimont

      IRONIE
      Wie bei anderen Drogen: Erwerb, Besitz, Konsum und Handel von Smartphones- alles verboten.
      Illegale Droge Nummer eins: Smartphones
      Smartphones kann Psychosen auslösen
      Das Risiko beim Konsum von Smartphones in eine Abhängigkeit zu geraten, besteht. Psycho-soziale Faktoren können das Suchtpotential fördern. Nach Schätzung der Forschung sind rund 60 Prozent der Smartphones Benützer in Belgien süchtig. Bei Smartphones perse von einer Einsteigerdroge zu sprechen, ist nach Einschätzung des Experten nicht richtig.

      Als Schmerzmittel ist Smartphones zugelassen

      In den letzten Jahren können zumeist Schmerzpatienten Smartphones wieder auf Rezept in der Apotheke erhalten. Doch ohne ärztliche Anweisung bleibt der Besitz und der Konsum der Smartphones illegal und kann zur Anzeige gebracht werden. zugelassen

      • Das Risiko beim Konsum von Smartphones in eine Abhängigkeit zu geraten, besteht.

        Werte Frau Baudimont,

        gerade dieses Risiko besteht nicht. Einige Komponenten die bei der Herstellung der Smartphones verbaut werden sind so giftig das Sie, beim Konsum derselben, keine Chance haben eine Sucht zu entwickeln.

  2. Baudimont

    Eine immer wichtiger werdende Form der informellen
    Lernleistungen ist die Nutzung des Internets via u.a Smartphone.
    Mit Internet ist Wissen teilen und Wissen weitergeben zur Selbstverständlichkeit geworden.
    „Immer online – machen Smartphones dumm und krank?“ ist eine dumme und blöde Fragen die die Welt nicht braucht, und das Fernseher ist das Instrument zur gezielten Verblödung der Menschen…

    • Jean-Marie Hennes

      Setzt voraus, dass Leute überhaupt Wissen aneignen wollen. Wenn ich mit einen Grossteil meiner Mitmenschen anschaue, dann sind die, trotz jahrelangem Kontakt mit dem Internet, noch immer strohdoof und un-/misinformiert.

      Mal davon abgesehen, dass auch noch kritisches Denkvermögen angebracht ist, um mit der erheblichen Masse an Misinformation im Netz umgehen zu können.

      • Baudimont

        Ganz genau, Internet macht nicht dum aber zwangsfinanzierten staatlichen Fernsehen, und zwangsfinanzierten staatlichen Bildung haben einen erheblichen Teil des Volkes so hoffnungslos, aussichtslos. betäubt, gelähmt… : Der moderne Zombie, Passivität, Fremdbestimmtheit, Gehorsamheit und fehlendes Bewusstsein.
        Der moderne Zombie hat ein verrottetes Gehirn die es him weder zu denken noch menschliche Gefühle zu empfinden erlaubt.

      • Wie bitte ?

        Ich habe vorher noch nie von Ihnen gehört Herr Hennes, obschon Sie nach eigenen Angaben klüger, wissbegieriger sind und kritischer nachdenken als die meisten Mitmenschen. Wie gesagt, Ihren Namen werde ich mir merken und Ihre Beiträge hier im Forum mit Spannung verfolgen.

        Wie sagte einst Goethe „Ach, welch ein Unterschied ist es, ob man sich oder die andern beurteilt.“

    • Lüge und Betrug

      Kein einziges Buch und keine Webseite dieser beinhaltet auch nur einen Furz „Wissen“. Nur Wörter, Bilder, usw. – und mehr nicht. Wenn ein Mensch aus diesen Wörtern, Bildern in Erlebtes umwandelt, dann kommt es zu wissen. Da die meisten aber nur konsumieren, und nicht verdauen, kommt es nicht zu „Wissen“.

  3. Mischutka

    Eine WAHRE Geschichte :
    Im Bus von Eupen nach Kelmis hatte genau vor mir ein junges Mädel Platz genommen. Hinten im Bus. Wir waren kaum aus Eupen raus, begann sie eine SMS zu schreiben. So 3-4 Minuten lang. Jeder getippte Buchstabe gab einen Ton von sich …. dann drehte sie sich um und fragte (höflich) „Stört es wenn ich schreibe ?“ – Ich sagte nur „Nee, mach nur weiter“. Dann drehte sie sich nochmals um und erklärte mir „Das ist SEHR WICHTIG – das ist für meinen Freund ….. DER SITZT NÄMLICH VORNE IM BUS….“ (Frage : Kann ein Handy „krank“ machen ???).
    MfG.

    • @ Mischutka

      Seien Sie doch froh, das Kind hatte ein Smartphone und war des schreibens kundig. Erinnern Sie sich nicht mehr an die Zeit als die ersten Handys aufkamen und das Jungvolk sämtliche Passagiere im Bus an ihren Wochenendeskapaden teilhaben liessen weil sie unbedingt alles brühwarm ihren Freunden erzählen mussten. Da kam so manches ans Tageslicht was besser unter der Decke geblieben wäre.

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