Nachrichten

Jacqueline Galant über ihr Leben, ihre Zeit als Ministerin, Freunde, Gegner und über intime Affären in Ministerkabinetten

Jacqueline Galant im Januar 2017 bei der Vorstellung ihrer Autobiografie "Galant, je vous dis merde!". In dem Buch berichtet sie freimütig über ihr Privatleben wie auch über ihr Leben als Politikerin. Foto: Belga

Die frühere föderale Ministerin Jacqueline Galant (MR) lässt in einer am Donnerstag vorgestellten Autobiografie mächtig Dampf ab. In dem Buch „Galant, je vous dis merde!“ berichtet sie freimütig über ihr Privatleben wie auch über ihr Leben als Politikerin. Einige Bekenntnisse haben es in sich.

Die 42-Jährige war in der Regierung von Premierminister Charles Michel (MR) Ministerin für Verkehr und Mobilität. Im April 2016 trat sie zurück, nachdem sie zum wiederholten Male ins Kreuzfeuer der Kritik geraten war, diesmal im Zusammenhang mit der Sicherheit auf den belgischen Flughäfen.

In ihrem Buch, das der Journalist Nicolas Roisin aufgrund ihrer Berichte geschrieben hat, geht Galant auf ihre Kindheit und Jugend ein. Als Teenager habe sie sich oft als „dick und hässlich“ empfunden. Sie spricht auch über ihren Übervater, der sie früh für die Politik begeisterte.

Jacqueline Galant in der Abgeordneten-Kammer in Brüssel. Foto: Belga

Mit den Affären und Skandalen, die ihr während ihrer Zeit als föderale Ministerin vorgeworfen wurden, befasst sich Galant in dem 115 Seiten starken Buch ebenso wie mit einigen führenden Politikern wie ihren Parteikollegen Charles Michel und Didier Reynders.

In Bezug auf die umstrittene Vergabe eines Auftrags an ein Anwaltsbüro, die einst für viel Wirbel sorgte, versichert Galant, dass sie sich in dieser Angelegenheit nie persönlich bereichert habe.

Premierminister Charles Michel wird beschrieben als eine Person, mit der sie oft zusammen war, entweder bei einem Plausch oder zum Essen. Charles Michels Vater Louis sei sogar so etwas wie ein zweiter Vater für sie gewesen, so Galant.

An Außenminister Didier Reynders lässt Galant hingegen kein gutes Haar. Reynders habe gegen sie agitiert und intrigiert, weil er nicht verdaut habe, nicht mehr Präsident der frankophonen Liberalen geworden zu sein. Auch habe es Reynders auf sie abgesehen, um über ihre Person in Wirklichkeit seinen Rivalen Charles Michel zu treffen.

Jacqueline Galant (links) mit Maggie De Block, Marie-Christine Marghem und Elke Sleurs (von links). Foto: Belga

Schließlich wirft Galant auch einen Blick hinter die Kulissen der Politik, wo es nicht immer nur um Politik, sondern auch um menschliche Beziehungen und Affären geht.

Dazu heißt es in dem Buch: „Man kennt Berlusconi und DSK (Dominique Strauss-Kahn, A.d.R.), deren skandalöses Verhalten gegenüber Frauen für Schlagzeilen sorgte. Es gibt aber noch andere, die diskreter agieren, aber trotzdem zahlreich sind, von denen man aber wenig spricht. Sie genieren sich nicht, in ihrem Ministerkabinett die Hose runterzulassen für einen intimen Moment mit einer Assistentin, einer Liebhaberin oder einer flüchtigen Bekanntschaft. Es gibt welche, die haben 5 oder 6 regelmäßige Maitressen oder bezahlen Prostituierte. All das gibt es, und zwar viel häufiger, als die Leute glauben.“ (cre)

„Galant, je vous dis merde !“, Jacqueline Galant avec Nicolas Roisin, aux éditions Luc Pire.

13 Antworten auf “Jacqueline Galant über ihr Leben, ihre Zeit als Ministerin, Freunde, Gegner und über intime Affären in Ministerkabinetten”

  1. Selbstdarstellungsgier

    Die Selbstdarstellungsgier dieser Ars… ist grenzenlos. EIne Art Schengen, so zu sagen… Wen interessiert überhaupt was diese Tante zu mitzuteilen hat? Gestern hieß es auch, Westphael würde in die Politik zurück kehren. Und es wird noch gegen Trump und Putin und co. gewettert. Zum Glück haben wir fähige Leute in Belgien! Ach ja, der Clou: Die deutsche Killer-Tante hat ’nen Doktor von von Uni Löwen erhalten. Hat bestimt ihre Freundin Lionne von OD eingeleitet… Was wir hier brauchen ist ein Vlad, Vlad Tepes, der mal ordentlich aufräumt.
    Wann dürfen wir uns auf die Memoiren einer der zahlreichen außergewöhlichen Ostbelgistan-Polit-Tikerrinen freuen? Mit vielen Fotos, bitte!

  2. Vereidiger

    Ein Geschreibsel, das die Welt nicht braucht. Und dann so bedeutungsvolle Andeutungen, wie man sie hier auch schon mal liest, natürlich ohne Ross und Reiter… Diese zu Recht geschasste Person hat eine Gelegenheit verpasst, den Mund zu halten und in ihrer Ecke weiter zu schmollen.

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern