Politik

Eupener Innenstadt feiert am Wochenende das Ende ihrer Leidenszeit

Die Klötzerbahn wird am Sonntag eingeweiht - und mit ihr das "Wäserscheff", das schon viel von sich reden macht. Foto: OD

Jahrelang war die Eupener Innenstadt eine permanente Baustelle. Die Umwandlung des Zentrums in eine Begegnungszone hat die Gemüter erhitzt wie kein anderes städtisches Großprojekt. Jetzt ist die Leidenszeit für die Stadtväter (die Mehrheit ist inzwischen eine andere), die Geschäftswelt, die Bürger und die auswärtigen Besucher zu Ende. Und das soll am Samstag und Sonntag gebührend gefeiert werden.

„Durch das Projekt der Neubelebung des Stadtkerns wurde der Innenstadt ein neuer Raum für das Eupener Leben im Herzen der Stadt verliehen“, sagte Bürgermeister Karl-Heinz Klinkenberg (PFF) bei der Vorstellung der Feierlichkeiten zur Einweihung der neuen Innenstadt.

Klinkenberg hob besonders hervor, dass Eupen nunmehr mit dem Platz am Clown, Klötzerbahn und Werthplatz in einem Perimeter von knapp einem Kilometer über eine wichtige Veranstaltungsachse verfüge. „Drei Areale ‚open air‘ für unterschiedliche Veranstaltungsformate in unterschiedlicher Größe – small, medium und large“, so Klinkenberg.

Am Mittwoch wurden im Eupener Rathaus die Feierlichkeiten zur Einweihung der Innenstadt vorgestellt. Foto: Gerd Comouth

Am Mittwoch wurden im Eupener Rathaus die Feierlichkeiten zur Einweihung der Innenstadt vorgestellt. Foto: Gerd Comouth

Die Feiern beginnen am Samstag um 16 Uhr mit der Einweihung des Euregiobrunnens. Um 17 Uhr kommt es zu einen „Stuhlaktion“ in der Bergstraße.

Geschäftsleute haben in Zusammenarbeit mit der Stadt bunte Stühle gekauft, die auf der Bergstraße aufgestellt werden und über die Sommermonate Bürgern und Besuchern zur Verfügung stehen, wenn sie sich dort ausruhen wollen. „Es soll ein bunter Tupfer sein auf der Fläche, die ja doch mit vielen grauen Tönen versehen ist bisher“, sagte Schöffe Arthur Genten (Ecolo).

Am Sonntag wird dann die Klötzerbahn gefeiert, die als letztes Einzelprojekt fertiggestellt wurde. Eingeweiht wird gleichzeitig das „Wäserscheff“, das in den letzten Tagen vor allem hier im Forum von „Ostbelgien Direkt“ schon viel von sich reden machte (siehe an anderer Stelle Artikel „Ein Schiff auf der Eupener Klötzerbahn“).

Von der Einweihung erhofft man sich „positiven Aufwind“

Für den Nachmittag ist viel Kinderanimation geplant. Um 16 Uhr findet auf einem sternenförmigen Laufsteg an der St. Nikolaus-Pfarrkirche eine Modenschau statt, die unter dem Motto „Eupen präsentiert seine Vielfalt“ steht. Am Sonntag haben zudem die Euperner Geschäfte geöffnet.

Bauschöffe Michael Scholl (rechts) beim BRF-Interview. Foto: Gerd Comouth

Bauschöffe Michael Scholl (rechts) beim BRF-Interview. Foto: Gerd Comouth

Man erhoffe sich von der Einweihung der Innenstadt „einen positiven Aufwind“, sagte Kultur- und Finanzschöffe Philippe Hunger (PFF), der daran erinnerte, dass zahlreiche neue Geschäfte in der Innenstadt eröffnet wurden. „Nun ist es wichtig und absolut notwendig, dass jeder, dem etwas an unserem Städtchen am Fuße des Venns liegt, die positiven Aspekte wahrnimmt und diese auch verkündet“, so Hunger an die Adresse der Kritiker.

Bauschöffe Michael Scholl (PFF) ließ noch einmal die verschiedenen Bauphasen des Großprojekts „Neubelebung der Innenstadt“ Revue passieren. „Durch die Verwirklichung dieses Mammutprojekts wurde der Innenstadt ein neuer Raum für das Eupener Leben im wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Bereich im Herzen der Stadt verliehen“, sagte Scholl. (cre)

Siehe Artikel „Ein Schiff auf der Eupener Klötzerbahn“

12 Antworten auf “Eupener Innenstadt feiert am Wochenende das Ende ihrer Leidenszeit”

    • Baudimont

      @du
      Eupen war früher einmal eine sehr reiche Stadt und war früher Mittelpunkt wirtschaftlichen Geschehens…
      Ich lebe sehr gern in Eupen und LEIDER sehe ich wie solche Politik mit einer faalschen Theorie alles kaputt machen kann:

      Die Verschuldungsmaschine

      Hohe Steuern, Menschen, die mehr konsumieren oder ausgeben als sie einnehmen…

  1. Gudrun Geisler

    Verstehe:

    Am Sonntag sind in der Zeit zwischen 12 und etwa 20 Uhr folgende Straßen komplett gesperrt: Marktplatz, Klosterstraße, Im Höfchen, Kirchstraße, Klötzerbahn, Bergstraße (Klötzerbahn bis Neustraße) und die Zufahrt von der Bergstraße zum Parkplatz Bergstraße.

    Wie die Stadt Eupen mitteilt, haben die Anwohner während der Veranstaltung keine Zufahrt zu ihren Anwesen.

    Verstehe: Eupen könnte, auch heute noch, mit Brüssel verwechselt werden:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Bombardierung_von_Br%C3%BCssel

  2. Die Gestaltung der Innenstadt ist Geschmackssache, mir gefällt es im Grunde ganz gut, noch ein paar Grünanlagen mehr und es ist gelungen. Was mich aber verwundert ist die endlose Baudauer; in dem Tempo wären die Ägyptischen Pyramiden heute noch nicht fertig und das führt zu sehr viel Frust bei den Betroffenen und daran leidet dann die Akzeptanz solcher Projekte.

  3. kabouter plop

    Ich kann nur mit dem Kopf schütteln. Schöne Stadt ?
    Das wahr einmal. Ich habe hier in der Region viele Jahre gerne gewohnt und gearbeitet. Aber es wird zeit weiter zu reisen. Weil diese Region ist tot und wer das nicht sieht oder alles schön redet hat Scheuklappen vor den augen.

  4. Der Mediengott

    Das Eupen ne Hand fürs Schöne hat, sieht man am Kamin hinter Halbkreis der Weisen, sind so schöne Plastikpflanzen.
    Der Feuerlöcher schön drappiert.

    Aber egal, das Schiffchn hat Schutzmatten. Immerhin fällt weich, Bäume und mehr Grünzeuge täte dem Platz gut. Das wäre eine Mehrwert. Aber sooo wirkt es wie ein Gefängnishof mit Schiff. Zur Einweihung is ja schonmal erstmal doofes Wetter angesagt. Kann man nur das Beste draus machen.

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