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Eupener Bahnhof: Ab dem 1. Juli weniger Personal und mehr Automat

Nach 14.20 Uhr sind künftig Fahrscheine am Eupener Bahnhof nur noch über diesen Automaten erhältlich. Foto: OD

Schon seit Jahren hegt so mancher Politiker in der DG die Befürchtung, dass der Eupener Bahnhof eines Tages auf dem Altar der Sparpolitik geopfert werden könnte. Bestätigt fühlen sich diese Skeptiker durch eine aktuelle Entscheidung der SNCB, wonach es ab dem 1. Juli 2016 in Eupen nur noch eine Schicht (von zwei Schichten bisher) geben wird.

Das bedeutet konkret, dass der Schalter ab dann um 14.20 Uhr schließen wird. Wer nach 14.20 Uhr Fragen hat, muss sich bis zum nächsten Morgen um 7 Uhr gedulden. Und wer einen Fahrschein benötigt, muss sich diesen über den am Eingang des Bahnhofs postierten Automaten besorgen.

Wie das Grenz-Echo berichtete, ist den Verantwortlichen der Eisenbahngesellschaft die Verkaufsaktivität am Bahnhof Eupen vor allem nachmittags und abends zu gering. Gerade einmal 33 Fahrscheine würden täglich am Schalter des Eupener Bahnhofs verkauft, hieß es in einem Schreiben der SNCB an den Eupener Bürgermeister Karl-Heinz Klinkenberg (PFF) und an DG-Ministerpräsident Oliver Paasch (ProDG).

Der Eupener Bahnhof: Der Ticketautomat befindet sich direkt am Eingang. Foto: OD

Der Eupener Bahnhof: Der Ticketautomat befindet sich direkt am Eingang. Foto: OD

Die Pressesprecherin der SNCB, Véronique Piraux, erklärte ihrerseits gegenüber dem Grenz-Echo: „Die SNCB befindet sich in einer Phase der Restrukturierung und Rentabilisierung. Wir können es uns nicht erlauben, dass es in einem Bahnhof unterbeschäftigte Mitarbeiter gibt, anderswo aber zu viel Arbeit.“

Der Fahrgastautomat weist indes einige Tücken auf. Zunächst einmal berät er nicht, sondern spuckt lediglich Fahrausweise aus. Weiteres Manko: Der Ticketautomat akzeptiert zwar Bankkarten und Münzen, aber keine Geldscheine. Auch kennt er keine Ermäßigungsformen. Wer also Anrecht auf eine Ermäßigung hat, sollte sich das Zugticket vor 14.20 Uhr am Schalter besorgen.

Die Ankündigung von der Streichung einer Schicht und der zunehmenden Automatisierung im Servicebereich der SNCB kommt nicht ganz überraschend. Bahnkunden bedienen sich für Fahrscheine immer häufiger der neuen Techniken wie Internet, App oder eben der Automaten. Nach Angaben von SNCB-Pressesprecherin Véronique Piraux werden inzwischen 45% der Fahrscheine am Automaten erworben. Vor zwei Jahren waren es weniger als 10%. (cre)

24 Antworten auf “Eupener Bahnhof: Ab dem 1. Juli weniger Personal und mehr Automat”

  1. Den Eupener Bahnhof kann man schließen. Wenn ich den Zug benutze, dann immer ab Welkenraeth. Bessere Zugverbindungen und ein großer Parkplatz. Der Eupener Bahnhof ist schlicht überflüssig.

    • Zugfreak

      „Jeder“ hat doch inzwischen einen mit dem Internet verbundenen Computer und kann sich sein Ticket einfach, schnell und bequem selbst zusammensetzen, bestellen, bezahlen und ausdrucken. Fertig ! HALLO, wir leben im A.D. 2016 ! (und ich habe die 70 überschritten…)
      „Fortgeschrittene“ brauchen noch nicht einmal mehr auszudrucken: Ticket auf Smartphone suchen, bestellen, bezahlen und den dann gelieferten Code ins „Wallet“ des Smartphones kopieren. Fertig. Und bei der Kontrolle, dieses dem Schaffner einfach zeigen. Jeder Enkel kann das für den Opa oder die Oma ruckizucki machen wenn diese nicht mehr selbst damit fertigwerden…

  2. Wie bitte?

    Dieser Bahnhof hat sich selbst abgeschafft. Statt Tickets zu verkaufen wird man an den Automaten verwiesen. So können die Bahnbeamten in Ruhe ihren Kaffee trinken.
    Unregelmäßige Öffnungszeiten, telefonische Erreichbarkeit gegen 0 ( ich war alleine und konnte nicht ans Telefon)…Ankommende Reisende kennen sich entweder in Eupen aus oder stehen im Regen. Auskünfte, wie es ab Bahnhof weiter geht, erwartet der Reisende vergeblich. Das ist schon jetzt kein Bahnhof sondern bestenfalls ein Wartehäuschen…

    • Trink-Wasser

      @wie bitte, was erwarten Sie von einem „Fast-Dorf-Bahnhof“ wie Eupen? Menschlich ziehe ich den jedenfalls z.B. dem AC-Bahnhof vor, wenn ich mir die Angestellten so bedenke, doch auch in AC gibt’s nicht nur „bei uns“, habe auch schon „Passables“ menschlich gesehen erlebt

  3. Pensionierter Bauer

    Leider gibt es in der eupener Bevölkerung keine Eisenbahnkultur wie es sie in Welkenraedt gibt .
    Mit dem Automaten wird Eupen früher oder später auf das Niveau von Hergenraht herabgestuft .
    Schade für Eupen , nicht nur im Geschäftsleben gehts immer weiter bergab , und die Stadtverantwortlichen tun mit ihrer Autounfreundlichkeit ihr übriges dazu .

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