Notizen

Eine Region in Trümmern: Immer mehr Tote nach Erdbeben in Italien

Die Gemeinde Amatrice, das Epizentrum des Erdbebens Ende August 2016. Foto: epa

Bei einem schweren Erdbeben in Mittelitalien sind nach jüngsten Angaben mindestens 267 Menschen ums Leben gekommen und 387 verletzt worden. Unter den Opfern sind auch mehrere Kinder. Helfer suchten in den Trümmern völlig zerstörter Häuser weiter nach Opfern.

Die Lage sei unübersichtlich, meldete die Korrespondentin der Agentur dpa. Einige Orte in der bergigen Gegend seien von den Rettungsdiensten nur schwer zu erreichen.

Das Erdbeben von einer Stärke von mehr als 6 und mehrere Nachbeben hatten in der Nacht die gesamte Region zwischen Umbrien, Latium und den Marken erschüttert. Das Beben war auch in Rom und an der Adria-Küste zu spüren.

Der Erdstoß mit einer Stärke von mehr als 6 hatte sein Zentrum in der Provinz Rieti, er ließ Gebäude einstürzen, Menschen wurden unter Trümmern begraben. Ein Junge konnte am Mittwoch lebend im Ort Pescara del Tronto gerettet werden. Um andere Verschüttete kämpften die Helfer verzweifelt.

Im Ort Amatrice, der mit am stärksten betroffen war, halfen Ärzte einem verletzten sechsjährigen Zwilling aus den Trümmern. Der Bruder des Jungen sei noch verschüttet, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa.

Eine Mutter mit Kind kann es noch nicht richtig fassen: Ihr Heimatort wurde völlig zerstört. Foto: epa

Eine Mutter mit Kind kann es noch nicht richtig fassen: Ihr Heimatort wurde völlig zerstört. Foto: epa

Um 3.30 Uhr in der Nacht fing die Erde an zu beben. Vor allem die kleineren Ortschaften Amatrice und Accumoli wurden getroffen. «Die Hälfte des Ortes gibt es nicht mehr. Die Menschen sind unter den Trümmern», sagte der Bürgermeister von Amatrice dem Nachrichtensender RaiNews24. Straßen waren blockiert, der Strom war ausgefallen. Der Bürgermeister forderte Hilfe per Hubschrauber. Ein Einwohner sagte dem Sender: «Alles ist kaputt.» Auch das Militär wurde zum Hilfseinsatz mobilisiert.

Das Beben hatte nach Angaben des Geophysischen Instituts Potsdam eine Stärke von 6,1 und lag in zehn Kilometern Tiefe. Die italienische Erdbebenwarte gab eine Stärke von 6 an. Das US-Erdbebeninstitut sprach von der Stärke 6,2. Die betroffene Region liegt ungefähr 150 Kilometer nordöstlich von Rom. Städte wie Perugia und Assisi sind nicht weit entfernt. Auch Touristen an der Adria-Küste meldeten sich besorgt bei den Feuerwehren.

Schwere Erdbeben entstehen infolge ruckartiger Verschiebungen tektonischer Gesteinsplatten im tieferen Bereich der Erdkruste. An den Plattengrenzen kommt es zu starken Spannungen, die sich schlagartig in Beben entladen können.

In Europa ist neben Griechenland besonders Italien erdbebengefährdet. Unter dem Land bewegt sich ein etwa tausend Kilometer langer Keil der afrikanischen Platte mehrere Meter im Jahrhundert nach Norden und drückt gegen die Alpen unter die eurasische Platte. Dabei können verheerende Kräfte frei werden. (dpa)

12 Antworten auf “Eine Region in Trümmern: Immer mehr Tote nach Erdbeben in Italien”

  1. Vereidiger

    Diese Naturgewalt ist schrecklich. Die armen Menschen dort sind ihr ausgeliefert… Meine Gedanken sind bei den Opfern dieser Katastrophe.
    Wenn es ein offizielles Spendenkonto gibt, bitte mitteilen.

  2. Mischutka

    Solche Nachrichten verderben einem glatt den Tag – schrecklich. Ich muss dann immer an die Menschen denken, die Ihre Liebsten, Ehemänner/Ehefrauen/Kinder/Eltern verloren haben – ohne etwas Böses getan zu haben. Und frage mich andauernd : Wieso trifft es immer die „Falschen“ ?

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern