Gesellschaft

DG-Minister Antoniadis sieht Boxen als „Mittel der sozialen Integration“

Foto: Shutterstock

Für den Sozialminister der DG, Antonios Antoniadis (SP), lässt sich die soziale Integration, zum Beispiel die von Ausländern, auch über den Boxsport fördern. „Boxen als Mittel der sozialen Integration zu nutzen, ist ein sehr interessantes Konzept“, sagte Antoniadis.

In diesem Zusammenhang besuchte der Minister zusammen mit einer belgischen Delegation das Boxzentrum Münster. Dort wurde den Besuchern aus Belgien das Projekt „Farid’s QualiFighting“ vorgestellt. Benannt wurde es nach dem gebürtigen Iraner und ehemaligen Profiboxer Farid Vatanparast, der es vor neun Jahren ins Leben rief.

„Die Jugendlichen, meist mit Migrationshintergrund, waren ganz begeistert vom Boxen und wollten unbedingt mitmachen“, so Vatanparast: „Ich habe sie unter der Bedingung trainiert, dass sich ihre Schulnoten bessern. Mittlerweile trainieren über hundert junge Erwachsene bei uns. Wir haben mehrere ehrenamtliche Nachhilfelehrer, die ihnen hier im Zentrum bei der schulischen Entwicklung helfen.“

Bessere Perspektiven

Zugpferd des Projektes ist vor allem die sportliche Perspektive, die den Jugendlichen geboten wird, erläuterte Fard Vatanparast: „Wir haben mittlerweile mehrere deutsche Meister und internationale Titelträger in unseren Reihen. Sogar die deutsche Jugendauswahl trainiert bei uns. Solche Erfolgsträger zeigen den Jugendlichen, dass sie erfolgreich sein können. Und auch die persönliche Lebensperspektive verbessert sich durch das Projekt schlagartig. Einige ehemalige Hauptschüler studieren mittlerweile. Wir vermitteln Ausbildungs-, Praktikums- und Arbeitsplätze.“

DG-Sozialminister Antonios Antoniadis.

DG-Sozialminister Antonios Antoniadis.

DG-Minister Antoniadis will sich von dem Projekt in Münster inspirieren lassen. „Wir wollen schauen, inwiefern es möglich ist, ein langfristiges und breiter angelegtes Projekt in der DG mit Unterstützung der Regierung auf die Beine zu stellen“, so Antoniadis in einer Pressemitteilung seines Kabinetts.

Neben dem Boxverband der DG unter Federführung des Königlichen Boxrings Eupen hat auch die „Soziale Integration und Alltagshilfe“ (SIA) für die Umsetzung eines solchen Projekts Interesse bekundet.

„Sport und Sozialarbeit zu kombinieren, ist nicht leicht. Man braucht ein gut ausgearbeitetes Konzept, viele ehrenamtlicher Helfer, ein sportliches und menschliches Vorbild und natürlich eine sportliche Erfolgsperspektive. Das Boxzentrum ist dafür natürlich ein Paradebeispiel. Es bietet den Jugendlichen eine Perspektive, die sonst vielleicht keine hätten. Diese Idee möchten wir gerne aufgreifen“, so der Sozialminister.

42 Antworten auf “DG-Minister Antoniadis sieht Boxen als „Mittel der sozialen Integration“”

  1. Ohne den Text gelesen zu haben
    Der gute Mann sollte sich mal besinnen, hat der dort ne Faust abbekommen?
    Integrieren:
    -> die sollen sich mit Schule und Sprachen beschäftigen
    -> über Arbeiten nachdenken

  2. Heuchel-Ei

    Wenn ich mir den Antoniadis so anschaue hätte dem der Boxunterricht auch nicht geschadet.

    Außerdem erhöhen Schläge auf dem Hinterkopf das Denkvermögen.

    Wenn man sieht für was die Geld bekommen.Teeren und federn und aus der Stadt jagen.

  3. Reiner Mattar

    Solange es das erklärte Ziel beim Boxen ist, den Gegner so zu verletzen, dass er k.o. geht, benutze ich im Zusammenhang mit Boxen das Wort „Sport“ ohnehin nur zwischen Anführungszeichen.
    Und von daher eignet sich das Boxen für mich weniger als andere sportliche Betätigungen zur Förderung der Integration.
    Dass es allerdings notwendig ist, den auf engem Raum zusammen wohnenden Menschen die Möglichkeit zu geben, sich körperlich auszupowern, stelle ich überhaupt nicht in Frage!
    Und wenn das dann auch noch gemeinsam mit den Einheimischen geschehen kann, umso besser! Aber bitte eine andere Sparte aussuchen, die die Gesundheit etwas mehr schont!
    Und man verschone mich bitte mit den Hinweisen, dass beim Boxen so wie bei keiner anderen Sportart die Gesundheit im Vordergrund stehe, weil da ja immer ein Arzt am Ring sei…

    • Das ÖSHZ gibt nur Geld.
      Woran es ausgegeben wird, ist Pott wie Deckel.
      Oder soll ihr Chef Ihnen morgen erklären, wofür Sie ihr Geld ausgeben sollen? Ich bin mir sicher, Sie wären nicht einverstanden.
      Manche wären sogar nicht einmal einverstanden regelmäßig Sport zu betreiben, wenn der Chef es sofort anordnen würde.
      Insofern ist das hier wieder reine Polemik ohne Substanz. Von Ihnen hätte ich mir hier mehr erwartet..

    • R.A. Punzel

      @K.O. „… zig Beispiele und Sportarten nennen…“

      Wie wäre es mit Komasaufen? Bei Pozileikontrollen lallt der Dg-ler: „Komme vom DG-Minister Antoniadis“ und fällt aus dem Wagen, weil er nicht mehr stehen kann.

      Meint die Pozilei: „Jetzt setzen Sie sich bitte wieder ins Auto und fahren vorsichtig nach Hause.“

  4. Der Mann ist gefährlich dumm. Ich habe gar nichts gegen Kampfsport, im Gegenteil, aber Kampfsport sollte nur von Leuten ausgeübt werden, die dafür charakterlich geeignet sind und nicht von Leuten, die eh nur Probleme machen. Bildet man diese Leute im Kampfsport aus, werden sie nur gefährlicher.

  5. @ nmm

    Auch wenn ich mir kein Urteil über die charakterlichen Eigenschaften von Flüchtlingen erlauben möchte bin ich fest davon überzeugt das die Leute die uns gefährlich werden können keine Kampfsportausbildung mehr nötig haben.

  6. Yves Plaire

    Das sich nicht jeder mit dem Boxsport identifizieren kann, ist selbstverständlich, denn ich kann mich auch nicht mit jedem Sport identifizieren, allerdings hat mich der Boxsport gelehrt, dass ich alles und jeden respektieren muss, angefangen mit mir selber. Wer Athleten als „hirntot“ bezeichnet oder Verletzung, sowie KO als das Ziel des Olympischen Boxsports sieht, manifestiert meines Erachtens seine Unkenntnis über diesen Sport und seine erzieherischen Qualitäten und Werten. Selbstverständlich kann man auch dies kontrovers betrachten, jedoch sollte der Umgang respektvoll und sachlich sein.
    Was ich in den gesamten Posts hier vermisse, sind die Alternativen, die die Ausübung einer Sportart ersetzt, um Jugendlichen eine soziale Integration in die Gesellschaft zu ermöglichen. Bedingt durch den aktuellen Kontext, vermischen die Autoren der Posts hier Integration von Migranten und der allgemeinen sozialen Integration, denn es betrifft ebenfalls die hiesigen Jugendlichen.
    Seit Jahrzehnten beschäftigt sich der Königliche Boxring Eupen mit Integration von jungen Menschen, denn Phasen der verstärkten Einwanderung gibt es seit Mitte des letzen Jahrhunderts. Des Weiteren gab es bereits ein soziales Projekt, das sich mit jugendlichen Straftätern auseinander gesetzt hat. Seit geraumer Zeit machen wir uns Gedanken, wie man diese Aktivitäten ausweiten und intensivieren kann, daher suchen wir auch die Kooperation mit Institutionen, die bei der sozialen Integration von Jugendlichen involviert sind. Das Projekt in Münster hat uns gezeigt wie breit man solche Projekte aufbauen kann und das geht weit über die sportliche Aktivität, sowie der Ausbildung von Athleten hinaus.
    Gerne laden wir Kritiker unseres Sports und unseres sozialen Engagements zum Dialog ein, um Vorurteile, Einwände und Vorwände zu diskutieren und vielleicht schaffen wir es, dass unsere Kritiker zumindest respektvoll mit unseren Athleten und zukünftigen Projekt umgehen.
    Yves Plaire
    (Box Verband der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens VoG)

    • Sie brechen natürlich eine Lanze für den Boxsport, Herr Plaire. Warum auch nicht? Jedem Tierchen sein Pläsierchen. Der Boxsport ist nun nicht gerade eine der beliebtesten Sportarten. Gerade was das Erzieherische angeht! Da ist das brutale doch zu sehr von Nöten. Andere Sportarten, es gibt der massig sind da um einiges besser und beliebter um der Jugend bessere Wege in der Erziehung usw vor zu zeigen. Vor allem sollte man die Mannschschaftssportarten hervorheben! Gerade das Gemeinschaftliche Trainieren und spielen ist da wohl um vieles besser zu nennen! Boxen ist eine persönlich und Einzel Sportart, daher nicht so gut geeignet in dem Sinne.

  7. Yves Plaire

    Aus voller Überzeugung setze ich mich für den olympischen Boxsport ein, denn auch nach Beendigung meiner aktiven Laufbahn, beschäftige ich mich nach wie vor mit diesem Sport, der mich nachhaltig geprägt hat. Ich fühle mich dieser Bewegung verbunden und auch verpflichtet etwas von dem zurück zu geben, was ich erhalten habe und vor allem jugendlichen neben der Ausübung eines Sportes Werte zu vermitteln, die man durchaus in der heutigen Gesellschaft brauchen kann.
    Hier ist neben dem Respekt vor seinem Gegenüber und sich selbst, auch besonders Durchhaltevermögen, Durchsetzungskraft, Zielstrebigkeit, Ehrgeiz, Gelassenheit, Eigenmotivation, Eigenverantwortung, Selbstüberwindung, Disziplin und FairPlay zu nennen. Aber auch Beobachtungsgabe, Analysefähigkeit, taktisches Verhalten, Stressresistenz und Konzentration werden gefördert. Daneben natürlich die allgemeine Fitness, um einem körperlich anspruchsvollem Sport vollumfänglich gerecht zu werden.
    Kampfsport mag in Ihren Augen vielleicht brutal oder gewalttätig sein, aber ich kann Ihnen versichern, dass das olympische Boxen – und ausschließlich mit dieser Form beschäftigen wir uns – weitaus ungefährlicher ist als viele andere Sportarten.
    Auch im olympischen Boxsport existieren Mannschaftskämpfe, wobei ich allerdings nie erlebt habe, dass die Niederlage im Wettkampf eines Einzelnen zu Kritik oder negativer Stimmung innerhalb der Mannschaft geführt hätte, sondern im Gegenteil, dass die übrigen Mannschaftsmitglieder ihren Sportsfreund mit aufmunternden Worten unterstützen, um die Niederlage besser zu verkraften. Hiermit möchte ich auch ausdrücken, dass man Teamfähigkeit entwickelt, auch wenn es sich beim Boxen um einen Individualsport handelt.
    Weder der Minister, noch wir kündigen an, dass auch Wettkämpfe bestritten werden sollen, denn viele Menschen betreiben heute Boxen als Fitness-Sport.
    Zu meiner aktiven Zeit hatten wir sehr oft Gäste aus anderen Sportarten wie Fußball oder Handball, um sich körperlich auf die nächste Spielperiode vorzubereiten, weil unser Training sehr komplex und anspruchsvoll gilt.
    Studien belegen im Übrigen, dass der Boxsport hohe erzieherische Qualitäten aufweist und vor allem auch befähigt ist Jugendliche sozial zu integrieren, vor allem jene, die vielleicht bereits ein auffälliges Verhalten haben. Durch eine vernünftige Ansprache und der Auseinandersetzung mit diesen jungen Menschen, erfährt man oft die Hintergründe ihres Verhaltens und kann gemeinsam Wege finden, diese überschüssige Energie für positivere Dinge zu nutzen und ja auch für Wettkämpfe, insofern man das für sich als positiv bewertet.
    Hoffentlich konnte ich Ihnen hiermit die Hintergründe ein wenig näher bringen, wobei ich Sie bestimmt nicht davon überzeugen möchte, dass Sie Befürworter unserer Sportart werden sollen, aber mit Gewalt und Brutalität hat der olympische Boxsport nichts zu tun. Gerne können Sie über unsere Homepage des Königlichen Boxring Eupen VoG Kontakt mit uns aufnehmen und auch gerne einen Termin mit uns vereinbaren, damit Sie sich persönlich von den Dingen überzeugen können, die ich hier beschreibe. Und vor allem fände ich es lohnenswert Ihnen anhand von Beispielen im Training und im Dialog aufzuzeigen, dass das olympische Boxen nicht das Klischee vom gewaltbereiten und dummen Brutalo bedient oder das wir solche Menschen ausbilden, um sich außerhalb eines Boxrings mit dem Erlernten zu behaupten.

    • Reiner Mattar

      „Wertung
      Punktentscheidung: Nach Beendigung der Runden, deren Zahl variieren kann, siegt der Boxer, der mehr zählende Treffer landen konnte, oder deutlich überlegen war (10 Point must System). Falls beide Boxer sich gleichzeitig verletzen oder sich gegenseitig zu Boden schlagen und ausgezählt werden, wird abgebrochen und nach erzielten Punkten entschieden.
      TKO-A: Ein Boxer siegt, wenn sein Gegner den Kampf während einer Runde oder in einer Rundenpause aufgibt.
      Disqualifikation (Disk.): Ein Boxer siegt, wenn sein Gegner aufgrund einer schwerwiegenden Regelverletzung vom Ringrichter disqualifiziert wird.
      Knockout (k.o.): Ein Boxer siegt, wenn er den Gegner zu Boden schlägt und dieser nicht innerhalb von acht Sekunden wieder kampfbereit ist.
      TKO: Sieg durch Abbruch des Kampfes wegen Kampf- oder Verteidigungsunfähigkeit
      TKO-I: Der Gegner ist nach Einschätzung des Ringarztes aufgrund einer durch regulären Kampfverlauf erlittenen Verletzung nicht in der Lage, den Kampf fortzusetzen.“
      … (Quelle:wikipedia)

      Sehr geehrter Herr Plaire,
      wenn die Informationen aus Wikipedia nicht vollkommen falsch oder überholt sind, dann ist auch beim Olympischen Boxen der Sieg durch k.o. ein wichtiges Element – egal wie die Trefferverteilung bis dahin ausgesehen hat.
      Ihre Aussage, dass Sie (und der Minister) bislang nicht von Wettkämpfen reden, greift meiner Meinung nach (und nur meine eigene Meinung vertrete ich) auch nicht wirklich, denn es ist doch vollkommen normal und natürlich, dass ich, wenn ich mich für einen Sport entscheide, dann auch Wettkämpfe bestreiten möchte! Dass man das nicht ankündigt, heisst ja lange nicht dass es nicht geschehen wird.
      Auf der anderen Seite muss man anerkennen, dass die Boxverbände sowohl in der DG als auch z.B. in Deutschland sehr aktiv versuchen, ihren Sport unter diesem Schlagwort „Integration“ in den Blickpunkt zu stellen – dabei rede ich auch sehr allgemein von Integration – von anderen Sportarten oder Sportverbänden höre ich da leider sehr wenig.
      Ich kenne die Studien zwar nicht, die dem Boxen eine erhöhte erzieherische Wirkung zuschreiben (mehr als andere Sportarten), und ich bin generell sehr skeptisch gegenüber diesem lakonischen Einwurf: „Studien belegen dass…“, aber dass beim BoxTRAINING ganz sicher Disziplin eine grosse Rolle spielt, stelle ich damit nicht in Abrede.
      Ich bleibe dabei, dass in meinen Augen andere Sportarten beste geeignet wären, Integration zu fördern, aber, wie bereits erwähnt, da vermisse ich entsprechende Angebote und Projekte (oder ich kenne sie einfach nicht).

  8. Ich finde das Projekt entgegen der ganzen Schlechtmenschen hier sehr gut.
    Habe schon öfters gehört von vielen Mitgliedern (Kampfsportclub in Malmedy), dass viele verschiedene Nationen gegeneinander ankämpfen, aber beim Training auch gegenseitigen Respekt vermittelt bekommen. Das hat Herr Antoniadis zu Recht völlig richtig erkannt.

    Die ganzen Leute die hier sofort losschreien, sollten sich mal in eine Boxbude begeben und mal nachschauen, wie friedlich es dort zugeht. Kampfsport ist kein Aufruf zur Gewalt, sondern dagegen.
    Eigentlich wäre es für manche Kandidaten auch empfehlenswert, mal boxen zu gehen, evtl. um ihren Alltagsfrust den sie an Flüchtlingen raus lassen, anders zu kompensieren. Ich kann manchmal gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte.

    • @ Es reicht!

      Bislang mußte ich mich noch nicht zur Wehr setzen, Sie etwa? Warum verbreiten Sie dann hier diesen Unsinn. Wir leben nicht in New York oder sonst einer Großstadt mit ausgeprägter Kriminalität. Hier gibt es scheinbar nur ein paar Kinder die ihre Mitschüler „abzocken“.

  9. Zaungast

    „Hier ist neben dem Respekt vor seinem Gegenüber und sich selbst, auch besonders Durchhaltevermögen, Durchsetzungskraft, Zielstrebigkeit, Ehrgeiz, Gelassenheit, Eigenmotivation, Eigenverantwortung, Selbstüberwindung, Disziplin und FairPlay zu nennen. Aber auch Beobachtungsgabe, Analysefähigkeit, taktisches Verhalten, Stressresistenz und Konzentration werden gefördert. Daneben natürlich die allgemeine Fitness, um einem körperlich anspruchsvollem Sport vollumfänglich gerecht zu werden.“

    Das wird, in verschiedenen Kombinationen natürlich, auf mehr oder weniger alle Sportarten zutreffen, außer vielleicht auf Schach oder Angeln.

    Aber darum geht es nicht. Boxen ist der einzige „Sport“, bei dem das Ziel ist, dem Gegner bewusst Schmerzen zuzufügen. Auch bei dem angeblich so friedfertigen Amateurboxen werden ja Schläge ausgeteilt und kommt es zu k.o.-Siegen, oder etwa nicht?

    Bei anderen Kampfsportarten, dem Judo etwa (Meine 2 Söhne haben diesen Sport im Primarschulalter ausgeübt) geht es zwar darum, den Gegner zu besiegen, aber nicht, ihn zu verletzen. Auch beim Fechten, ursprünglich oft im Duell mit oft tödlichem Ausgang praktiziert, wird heute alles getan, um Verletzungen zu vermeiden.

    Das ist der Grund, weshalb ich meine Kinder vor Jahren zwar im Judoklub angemeldet habe, aber ihnen niemals Boxen erlaubt hätte.

    Soziale Integration ist in allen Sportarten möglich, dafür braucht es kein Boxen. Mannschaftssport wäre da viel geeigneter.

    „Studien belegen im Übrigen, dass…“ Studien belegen im Übrigen auch, dass Boxen auf die Dauer Hirnschäden verursacht. Muhammed Ali ist das beste Beispiel. das gilt selbst für das Boxen mit Kopfschutz.

    • Sie haben in Ihrem Beitrag vergessen zu erwähnen dass beim Fußball jedes Wochenende junge Menschen manchmal schwere Verletzungen erleiden, welche mutwillig herbeigeführt werden! Bei der F1 ergötzen sich Zuschauer daran wenn ein Bolide in die Leitplanken kracht…..Aber all das geschieht ja ohne Schmerzen. Ich gebe Ihnen Recht wenn Sie behaupten würden dass das sogenannte „Profi-Boxen“ fragwürdig ist. Leider auch und insbesondere in Belgien, sind viele dieser Veranstaltungen von Wirklichen Leistungsprofil zu fragwürdigen Veranstaltungen verkommen, welche mit Drittklassigen Boxern aus dem Ostblock besetzt, und welche Lokalmatadoren zum Frass vorgeworfen werden. Es wird regelmäßig dabei um Titel geboxt welche nur dem Ideenreichtum einiger Manager und Verbände zuzurechnen sind; und dies einzig u alleine um etwas Geld(?) zu machen…. Es gibt mittlerweile Dutzende Weiltmeister, Interim Meister….es kann keiner mehr richtig feststellen was ein solcher Titelkampf wirklich wert ist! Viele dieser Verbände sind durch solche Vorgehensweise einfach nicht mehr seriös oder Sportlich relevant. Das Olympische Boxen hat meines Erachtens nach, noch immer einen Olympischen Gedanken und kann auch unter dem Blickwinkel des „Fechten mit Fäusten“ gesehen werden, wo Technik gepaart mit Fitness u Disziplin im Vordergrund stehen!

      • Zaungast

        „Sie haben in Ihrem Beitrag vergessen zu erwähnen dass beim Fußball jedes Wochenende junge Menschen manchmal schwere Verletzungen erleiden, welche mutwillig herbeigeführt werden!“

        Verletzungen kann es bei jedem Sport geben: Reiter stürzen vom Pferd, Radrennfahrer vom Rad, Judokas, Tennisspieler, Ringer, Skiläufer fallen unglücklich, ja, und Fußballer erleiden Prellungen oder gar Knochenbrüche. Manche Sportarten sind gefährlicher als andere, aber allen ist gemein, dass es Unfälle sind und keine gewollten Verletzungen, im Gegensatz zum Boxen. Da kann man noch so lange drumherum diskutieren.

        Körperliche Aggressionen werden beim Fußball vom Schiedsrichter als Foul geahndet und gehören keineswegs zum regulären Verlauf eines Spiels. Oder gewinnt die Mannschaft, deren Gegner zum Schluss k.o. am Boden liegen oder diejenige, die ihnen am meisten Tritte vors Schienbein verpasst hat?

        Selbst der American Football, wohl die rüdeste Ballsportart, kennt strikte Regeln, um Verletzungen zu vermeiden.

        • @Zaungast : Ziel beim Boxen, so verstehe ich es zumindest beim Olympischen Boxen, ist es ausreichend gültige Treffer zu landen, Treffer welche präzisen Regelen unterliegen. Es ist aber kein vorrangiges Ziel den Gegner KO zu schlagen. Ich geben Ihnen recht dass Verletzungen in jedem Sport und jeder Sportart entstehen können, gewisse werden jedoch mutwillig herbeigeführt. Selbst wenn der Schiedsrichter das Foul beim Fussball ahndet ist die Mutwilligkeit ein Fakt! Also liegt hier auch ein Vorsatz vor. Oder sehe ich das anders? Man kann also davon ausgehen das Sportler sich vorsätzlich Schmerzen und Verletzungen, zufügen, oder?

    • @ Zaungast

      Muhammed Ali hat Parkinson, Sie würden sich wundern wie viele Leute das bekommen ohne je im Leben einen Boxhandschuh angehabt zu haben. Er wurde einmal von einem Reporter gefragt ob es stimmt das Boxen blöd macht. Prompt kam von ihm die Gegenfrage: „Warum, haben Sie füher geboxt?“
      Im übrrige ist de Zahl der KO Siege im Amateurboxen aufgrund der Schutzmassnahmen verschwindend gering. Der Schläger der 50er Jahre ist schon lange dem Boxstil der Neuzeit gewichen. Mittlerweile kommen die Boxer immer seltener aus dem Knast und immer öfter von der Uni.

    • Yves Plaire

      Sehr geehrte(r) Frau oder Herr Zaungast,

      es ist für mich sehr befremdlich, dass Sie andeuten, dass es sich beim olympischen Boxen nicht um einen Sport handelt. Ich stelle mir ernsthaft die Frage, wie man darauf kommen kann, dass Boxen zum Ziel hat seinen Gegner zu verletzen. Als friedfertig bezeichnet man „Amateurboxen“, das heute als olympische Boxen genannt wird, auch niemand. Wie hier bereits jemand geschrieben hat, handelt es sich um „Fechten mit Fäusten“.
      Ich möchte Sie bestimmt nicht zum Befürworter des olympischen Boxens gewinnen, jedoch denke ich, dass Sie die Sachlage nicht korrekt einschätzen. Sie finden Kampfsport ethisch nicht inakzeptabel, sonst hätten Ihre Söhne kein Judo betrieben. Im olympischen Boxen werden Verletzungen ebenfalls vermieden, denn in einem anderen Post habe ich die Kennzahlen aus dem letzen WM-Turnier erwähnt, die sich nicht großartig von der allgemeinen Tendenz unterscheiden. Denn im Übrigen versucht der Athlet nicht getroffen zu werden, was für ihn im Wettkampf im Vordergrund steht, denn erhalte ich keinen Treffer und treffe einmal, habe ich 1:0 gewonnen.
      Wenn olympisches Boxen derart gefährlich wäre, denke ich, würde das IOC sich gegen diese Disziplin entscheiden und bestimmt nicht Frauenboxen zusätzlich akkreditieren.
      In der Tat gibt es heute viele Mädchen und Frauen, die sich für unseren Sport entscheiden und auch Wettkämpfe austragen, dabei handelt es sich nicht um „Mannsweiber“!
      Ob Boxen dem Gehirn schadet, sei dahin gestellt, denn ich bin kein Mediziner, aber ich für meinen Teil habe wenig bedenken, denn als Athlet habe ich genug Wettkämpfe bestritten, um dies im Nachgang beurteilen zu können.
      Für Studien die Sie ansprechen, gibt es etliche Gegenstudien und Ali, der an einem Gendefekt leidet als Beispiel zu nennen, halte ich für recht bedenklich.
      Nach wie vor werde ich keine andere Sportart schlecht reden, nur um den Boxsport positiv darzustellen, für alles gibt es Argumente, jedoch widerspreche ich vehement der Aussage, dass das olympische Boxen gewalttätig, brutal und hirnschädlich ist und erst recht, dass die Zielsetzung die Verletzung seines Gegners oder der KO Ziel ist.
      Wie in jedem Post, lade ich gerne die Kritiker zum Dialog ein, denn das Thema ist viel zu komplex, um es in ein paar Zeilen hier im Forum abzuhandeln.
      Ich würde mich wirklich freuen, Sie zum Gespräch begrüßen zu dürfen und hoffe, dass Sie mir die Möglichkeit einräumen Ihnen Dinge zu erklären, damit Sie die Sachlage objektiver beurteilen können.

  10. Yves Plaire

    Sehr geehrter Herr Mattar,

    vielen Dank für die Erläuterung des Scoring-Systems des olympischen Boxens, die so weit auch korrekt ist.
    Ich bestreite nicht, dass es KO und auch durchaus mal eine Verletzung gibt, jedoch ist das nicht Ziel eines Wettkampfs, wie Sie in Ihrem Post beschrieben haben. Vorzeitige Niederlagen durch KO oder Verletzungen sind im olympischen Boxsport nicht häufig, beim letzten WM Turnier z.B. TKO-I 0,42% und KO 0,48% bei insgesamt 255 Wettkämpfen. Wie Sie selber schreiben „egal wie die Trefferverteilung bis dahin ausgesehen hat“, dies bedeutet also, dass es nicht das primäre Ziel darstellt, denn wenn Sie die Wahrscheinlichkeit eines vorzeitigen Verlaufs betrachten, wäre das die falsche Strategie um zu gewinnen.
    Im sozialen Projekt steht nicht der Wettkampf im Vordergrund. Sollten Jugendliche den Schritt wagen wollen, begrüßen wir das als Sportverein, aber ansonsten ist auch nur das Mitwirken im Trainingsbetrieb ausreichend für unser Vorhaben.
    Ich respektiere Ihre Meinung, dass Sie andere Sportarten für geeigneter halten, jedoch würde mich auch interessieren welche und aufgrund welcher Eigenschaften.
    Ich gebe zu bedenken, dass es wahrscheinlich für jede Sportart Klischees, Vorurteile, Einwände oder Vorwände gibt. Ich würde allerdings meine Sportart nicht damit in den Vordergrund rücken wollen, indem ich eine andere schlecht rede. Das wäre in meinen Augen kein FairPlay und unsportlich. Ich möchte betonen, dass ich Ihnen eine solche Intention hier nicht unterstelle.
    Wir möchten einfach jugendlichen Menschen helfen, die Probleme haben sich sozial vollumfänglich in unsere Gesellschaft zu integrieren. Dies machen wir seit Jahrzehnten bereits, aber wir möchten unsere Aktivitäten ausweiten.
    Dieses Thema erachte ich allerdings als derart komplex, sodass es mir nicht möglich ist, dies hier in diesem Forum komplett zu erörtern.
    Mein Angebot steht, gerne lade ich Sie zum Dialog ein. Unter http://www.boxring-eupen.com finden Sie unsere Kontaktdaten. Über einen offenen Meinungsaustausch würde ich mich sehr freuen.

      • Na, dann mal los, Freddy! Wir warten darauf. Es ist dem Herrn Plaire gegönnt, seine Sportart so hoch zu jubeln. Jedoch bleibe ich dabei, es gibt andere die ebenso, wenn nicht noch härtere sind. Triathlon, Marathon, Ringen, und die Langläufer in der Leichtathletik. Boxen ist und bleibt eine der brutalsten Sportarten, dass steht ausser Frage!
        So, nun gehen Sie mal ganz still und anonym zur Tür wo 2 X O draufsteht! Kann eventuell sogar auch anstrengend sein dahinter !?

  11. Zaungast

    Geht leider nicht, da ich ihn nicht gespeichert habe. Das Ganze noch einmal aufzustellen, diese Mühe tue ich mir nicht an, zumal die jeweiligen Positionen hinlänglich bekannt sind.

    Nur so viel: Mal mit den Stichwörtern Boxen ko, Amateurboxen ko, Hirnschäden Boxen, Parkinson Boxen googeln.

  12. Jockel Fernau

    Ich schätze den Boxsport sehr, weil ich aus eigener Erfahrung weiß, dass es kaum einen Sport gibt, der Koordination, Kondition, Kraft und Willen derart trainiert.
    Sport kann der Integration zuträglich sein. Nichtsdestotrotz kann jedes kampfsportliche Training auch bei einer Straßenschlägerei nützlich sein. Und, Herr Plaire, dazu zählen vor allem die nicht so ganz dem Regelwerk entsprechenden Tricks, die manch ein Trainer seinen Schützlingen beibringt. Auch das weiß ich aus Erfahrung.

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern