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Deutschsprachiger bei der Umweltpolizei: „Kampf gegen Windmühlen“, sagt Jenny Baltus-Möres

Die Regionalabgeordnete Jenny Baltus-Möres. Foto: OD

Am Montagabend befragte Jenny Baltus-Möres (PFF) zum wiederholten Male in Namur den regionalen Umweltminister Carlo Di Antonio (CdH) zu der seit über 2 Jahren unbesetzten Stelle des deutschsprachigen Mitarbeiters bei der Umweltpolizei (DPC) in Lüttich.

Einige potenzielle und durchaus interessante Bewerber hätten sich bereits bei ihr gemeldet, betonte Baltus-Möres, die wissen wollte, warum diese Stelle aktuell gar nicht ausgeschrieben werde und ob die Finanzierungsfrage inzwischen gelöst sei.

Der Minister versicherte, dass er sich höchstengagiert beim DGO3, dem Dienst der Wallonie, der für die Umwelt zuständig ist, dafür eingesetzt habe, dass diese Stelle so schnell es geht wieder ausgeschrieben werde. Das Dossier sei nun beim Generalsekretariat der Wallonischen Dienste. Dieser Dienst sei zuständig für die Ausschreibung und soll auch zukünftige Bewerbungsgespräche führen.

Baltus-Möres entgegnete dem Minister, dass man sich hier schon seit 2 Jahren im Kreis drehen würde, und immer seien es andere Faktoren, die nicht stimmen. Auf ihre erste Frage zu diesem Thema (15. Januar 2015) habe es eine sehr ähnliche Antwort seitens des Ministers gegeben wie jetzt, dann war es lange Zeit die schwierige und langwierige Rekrutierungsprozedur, und schließlich das Budget, was nicht ausreichte, während es jetzt, da die Stelle wieder neu ausgeschrieben werden soll, scheinbar wieder von vorne losgehe.

Der wallonische Umweltminister Carlo Di Antonio (CdH). Foto: OD

Der wallonische Umweltminister Carlo Di Antonio. Foto: OD

Zum Schluss zitierte die Regionalabgeordnete noch einen Abschnitt aus dem Regierungsabkommen der Wallonischen Region (DPR). Diesem Abschnitt zufolge erklärte die Regierung der Wallonischen Region noch zu Beginn der laufenden Legislaturperiode, eine vorbildliche Einhaltung der Gesetzgebung in Bezug auf den Sprachengebrauch in administrativen Angelegenheiten für ihre deutschsprachigen Mitbürger zu garantieren – ein frommer Vorsatz, der aus der Sicht der Regionalabgeordneten nicht nur in dieser Materie missachtet wurde.

Baltus-Möres: „Hier handelt es sich um einen öffentlichen Dienst der Wallonischen Region, der auf dem Gebiet der Deutschsprachigen Gemeinschaft zuständig ist, wobei es seit mehr als 2 Jahren (!) von keinem der Verantwortlichen für nötig gehalten wurde, endlich durchzugreifen und die für einen deutschsprachigen Mitarbeiter vorgesehene Stelle neu zu besetzen. Das ist schämenswert und bezeichnend für die Wallonische Region, da diese Situation die Bürger und Dienste der DG regelmäßig vor Schwierigkeiten stellt. Derzeit schockt mich hier aber fast gar nichts mehr. Wo man hinschaut, taucht eine neue Vernachlässigung oder Diskriminierung der deutschsprachigen Bürger auf: Raumordnung, Bezirkskommissar, Steuer auf Handymasten, Schilderproblematik… Es scheint kein Ende zu nehmen!“

Siehe auch Artikel „Umweltpolizei für die DG: Stelle angeblich seit zwei Jahren nicht besetzt“

13 Antworten auf “Deutschsprachiger bei der Umweltpolizei: „Kampf gegen Windmühlen“, sagt Jenny Baltus-Möres”

  1. Wenn nur 1 Beamter von 5 die in Pension gehen ersetzt wird ist es normal, das auch wichtige Posten nicht besetzt werden.
    Und jeder der weniger Beamten fordert sollte wissen dass wir kurz vor einem Kollaps stehen.

    • Haustür

      @Pierre, mag sein, dass wir bald vor dem Kollaps stehen, doch auch Bürger der DG zahlen Steuer, folglich dürfen diese auch das fordern, was ihnen versprochen wurde und gesetzlich zusteht. Ich bezweifle, ob Sie auch. dieses Kollaps-Argument bringen würde, würden Sie auch betroffen sein!

    • Baudimont

      1,9 Millionen Menschen in Deutschland sind Beamte (Deutschland: Bevölkerung auf 81,2 Millionen Menschen … und in Belgien MEHR als 900.000 Beamte (Belgien zählt rund elf Millionen Einwohner) !
      Belgiens Wirtschaft steht vor dem Kollaps weil Beamte KOSTEN NUR UND PRODUZIEREN GAR NICHTS !

  2. Es reicht!

    „Zum Schluss zitierte die Regionalabgeordnete noch einen Abschnitt aus dem Regierungsabkommen der Wallonischen Region (DPR). Diesem Abschnitt zufolge erklärte die Regierung der Wallonischen Region noch zu Beginn der laufenden Legislaturperiode, eine vorbildliche Einhaltung der Gesetzgebung in Bezug auf den Sprachengebrauch in administrativen Angelegenheiten für ihre deutschsprachigen Mitbürger zu garantieren“
    Lediglich in Sachen Steuererhebung und Eintreibung wird dies vorbildlich umgesetzt. Selbst vom neuen Bezirkskommissar werden keine Deutschkenntnisse mehr verlangt! Einfach nur erbärmlich!

  3. Eine „Umweltpolizei“ ist so ziemlich das letzte was wir brauchen! Noch können wir unsere Autos zu Hause waschen oder auch mal den Motor warm laufen lassen. In „Öko-Deutschland“ steht da sofort die Staatsmacht vor der Türe und kassieren ab. Auch kann man hier noch einen Baum oder eine Hecke zurückschneiden, „drüben“ wird das strenger bestraft als ein Mord. Ich rufe nicht nach der Umweltpolizei, es gibt wichtigeres…..

  4. Bei aller Ehre um JBM Einsatz, gebracht hat noch nicht was wirklich.. ich erinnere mal an Internet in ländlichen Gegenden (abgeschmettert-zu teuer), und was noch nicht alles.. das bring alles gar nichts. Wir bleiben in unseren pays rédimés…
    Proximus hat ja zb noch nichtmals ne komplette Internetseite auf D, der Staat ja selbst noch nicht.. Da sollte man mal anfangen ?
    Aber es reicht ja nur 2-3 seiten zu übersetzen und dann wird man auf die Franz. sprechenden Seite weitergeleiteit. Das ist so seitdem ich in der Grundschule war.

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