Notizen

CS Verviers vom Verband zwangsweise aufgelöst – Ende eines großen Traditionsvereins

Eine Szene aus einem Derby zwischen dem RFCU Kelmis und dem CS Verviers am 11. November 2012. Eine Szene aus einem Derby zwischen dem RFCU Kelmis und dem CS Verviers am 11. November 2012. Beide Clubs sind nicht mehr in den Nationalklassen vertreten. Foto: GDS

Katastrophe für den Fußball in Verviers: Der Cercle Sportif Verviétois, kurz CS Verviers genannt, ist vom belgischen Fußballverband aufgelöst worden. Der Verein hat angekündigt, gegen diese Entscheidung vor einem Zivilgericht klagen zu wollen.

Der Verein ist mit der Stammnummer 8 einer der ältesten des Landes, der zweitälteste in der Provinz Lüttich (nach dem FC Lüttich). Letzte Saison spielten die Vervierser noch zusammen mit dem RFCU Kelmis in der 3. Division B, konnten aber den Abstieg in die Promotion nicht verhindern.

Nach dem Tod der SRU Verviers, „Skill“ genannt, im Jahr 2010 ist jetzt auch der CS Verviers am Ende, wenn nicht noch ein Wunder passiert. Beide Clubs konnten auf eine lange Tradition verweisen.

Der CS Verviers spielte sogar von 1956 bis 1961 in der höchsten belgischen Liga und erreichte 1956 das Pokalfinale (Niederlage gegen Tournai).

Der CS Verviers bestritt schon seit etlichen Jahren seine Heimspiele im Bielmont-Stadion (Bild), nachdem das Stadion "Panorama" nicht mehr zur Verfügung stand. Foto: OD

Der CS Verviers bestritt schon seit etlichen Jahren seine Heimspiele im Bielmont-Stadion (Bild), nachdem das Stadion „Panorama“ nicht mehr zur Verfügung stand. Foto: OD

Ab 1972 ging es infolge einer ganzen Reihe von Pleiten und Pannen mit den „Verts“ immer weiter bergab. 1977-1978, 1978-1979 und 1984-1985 spielte der CS sogar in der 1. Provinzklasse!

Seit 2005 jedoch gehörten die Vervierser der 3. Division an und spielten in der Saison 2013-2014 sogar um den Titel mit.

Die Grün-Weißen bestritten schon seit einigen Jahren ihre Heimspiele im Bielmont-Stadion, nachdem das traditionsreiche Stadion „Panorama“, in dem der „Cercle“ seine größten Erfolge feierte, nicht mehr zur Verfügung stand.

Ehemalige Spieler der AS Eupen wie Hubert Vandormael und Elmar Keutgen spielten im Laufe ihrer Fußballerkarriere eine Zeit lang für den CS Verviers.

Bis zum 25. Juni 2015 mussten alle noch offenen Rechnungen und Gehälter beglichen worden sein, was jedoch nicht gelungen ist. (cre)

14 Antworten auf “CS Verviers vom Verband zwangsweise aufgelöst – Ende eines großen Traditionsvereins”

  1. Ein Bankrottverein von vielen weniger. Im belgischen Fußball muss mal kräftig aufgeräumt werden. Vor 5 Jahren meldete z.B. Mouscron Insolvenz an, spielte sich unter anderen Namen wieder schnell in die D1 und ist nun wieder zahlungsunfähig. So wird nie ein Schuh draus.

  2. Heinz Günter Visé

    Ist das jetzt der allerneuste Stand der Dinge?

    Laut LA MEUSE sollte doch erst heute im
    Spätnachmittag oder sogar erst im Abend
    eine Entscheidung fallen (Revision) und über den Fortbestand des Vereins
    neu verhandelr werden … Schade für die „verts“

  3. Heinz Günter Visé

    Lese gerade on-line in der MEUSE, dass die
    Auflösung (welche gegen CS Verviers nun per
    Gericht vorgehen will), sogar Auswirkungen für viele andere Vereine hat u.a. sogar für den
    FC EUPEN der nun um den Aufstieg in die
    2.te Provinciale eine Chance gegen Fleron hat !

  4. @Heinz Günter Visé: Wieso schade für die Verts? Das war doch nicht seriös, Spieler, Trainer, Lieferanten und weiß ich wen noch über Jahre nicht zu bezahlen.

    Die Verantwortlichen haben jahrelang à la Griechenland gewirtschaftet, und jetzt wird geheult.

    • Kommödienstadel

      Genau. Da braucht man nur das Beispiel von Spa zu nehmen. Diese Mannschaft startet nach dem Abstieg aus der 1. Provinzklasse zur neuen Saison mit neun Minuspunkten in der 3. Provinzklasse D, wobei ihnen jeweils drei Punkte pro Tranche abgezogen werden.

  5. Antiaspire

    Ich finde es schade um diesen Traditionsverein in Erinnerung an einige tolle, emotionale Derbyerfolge. Damals hatte die Stadt mit dem Skill noch einen zweiten Verein in den Nationalklassen, jetzt gar keinen mehr.

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