Politik

Claudia Niessen zum Nationalfeiertag: „In Eupen gibt es nicht nur die Knotterer“

Claudia Niessen als diensttuende Bürgermeisterin bei ihrer Ansprache im Rathaus am Nationalfeiertag 2015. Foto: Gerd Comouth

In Abwesenheit des erkrankten Bürgermeisters Karl-Heinz Klinkenberg (PFF) oblag es der Ersten Schöffin Claudia Niessen (Ecolo), beim traditionellen Empfang im Eupener Rathaus zum belgischen Nationalfeiertag am 21. Juli die offizielle Rede zu halten.

Klinkenberg wird aus gesundheitlichen Gründen schätzungsweise 6 bis 8 Wochen sein Amt als Stadtoberhaupt nicht mehr wahrnehmen können. Seine Aufgaben wollen die anderen Mitglieder des Gemeindekollegiums unter sich aufteilen.

Der Nationalfeiertag biete die Gelegenheit, sich Gedanken zu machen über den Zustand des Landes, betonte Claudia Niessen in ihrer Eigenschaft als diensttuende Bürgermeisterin. Sie ging auch auf einige wichtige Gedenktage ein, etwa den 200. Jahrestag des Wiener Kongresses, durch den Eupen und Malmedy im Jahr 1815 an Preußen fielen, oder den 70. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs.

In der Flüchtlingspolitik ist Föderalstaat gefordert

Dann kam Niessen auf die Flüchtlingsproblematik zu sprechen und nahm diesbezüglich den Föderalstaat in die Pflicht.

Blick auf die Gästeschar beim Empfang im Eupener Rathaus am Nationalfeiertag. Foto: Gerd Comouth

Blick auf die Gästeschar beim Empfang im Eupener Rathaus am Nationalfeiertag. Foto: Gerd Comouth

„Der Föderalstaat entscheidet über das Aufenthalt- und Bleiberecht, die Gemeinschaften sind für die theoretische Integrationspolitik zuständig, aber es ist das tägliche Zusammenleben als Nachbarn, in der Schule, auf der Straße, in den Vereinen – eben in der Gemeinde – wo es gilt, die zwischenmenschlichen Spannungsfelder zu lösen“, betonte Niessen: „Dies ist in meinen Augen nur zu bewältigen, wenn die Gemeinden bei dieser Aufgabe mehr Unterstützung erhalten. Denn der schönste Ausweis oder der beste Integrationstest führt noch nicht zu einem Miteinander und gegenseitiger Akzeptanz.“

Volksbefragung, Bürgerumfrage…

Insgesamt, so die Erste Schöffin, sei Belgien „ein durch und durch lebenswertes Land“. Claudia Niessen ging auch auf die Volksbefragung vom 14. Juni und auf die Bürgerumfrage „Du kannst uns mal… die Meinung sagen“ ein. Offensichtlich gebe es in Eupen „nicht nur die Knotterer, sondern auch Personen, die konstruktive und zum Teil originelle Vorschläge eingereicht haben, die das Miteinander in unserer Stadt weiter verbessern könnten“.

Niessen erwähnte schließlich einige Projekte, die in Kürze fertiggestellt werden, so zum Beispiel das Kulturzentrum „Alter Schlachthof“, und meinte: „Auf jeden Fall bleibt es spannend in Eupen.“ (cre)

Siehe auch Fotogalerie zum Volksfest am Nationalfeiertag in Eupen: „Volksfest am Nationalfeiertag diesmal bei idealem Wetter [Fotogalerie]“

 

51 Antworten auf “Claudia Niessen zum Nationalfeiertag: „In Eupen gibt es nicht nur die Knotterer“”

  1. Es reicht!

    Insgesamt, so die Erste Schöffin, sei Belgien „ein durch und durch lebenswertes Land“
    Dem kann ich zustimmen wenn ich dies aus der Sicht der ganzen Sozialhilfeempfänger sehe die unsere Staat kaputt machen. Für den einfachen Arbeiter und Angestellten jedoch ist die Steuerlast nahezu nicht mehr tragbar. Wieso wird nicht mal klar an einem solchen Tag gesagt das die Wallonische Region endlich die Steuerungerechtigkeit gegenüber den Flamen abbaut. Die Fernsehsteuer ist noch immer nicht abgeschafft und die Erbschaftssteuer ist einfach nur Respektlos gegenüber unserer Elterngeneration die sich durch harte Arbeit Wohneigentum zugelegt hat.
    Aber bei den Löhnen und Nebenverdiensten des Gemeindekollegiums sieht das natürlich ganz anders aus. Somit würde ich die anfangs gemachte Aussage der Frau NIESSEN wie folgt ergänzen: „ein durch und durch lebenswertes Land“ FÜR POLITIKER UND ÄMTERHÄUFUNG.

    • Die Erbschaftssteuer kann nicht hoch genug sein. Wieso bitte schön soll ein Kind von Geburt an reich sein ? Ohne irgendetwas gemacht zu haben.
      Erbe soll abgeschafft werden. Jeder muss nur dafür bezahlt werden, was er leistet.

      • Kommunist?

        Welch ein Quatsch! Eltern und Kinder – die Familie im allgemeinen – haben nicht nur ein natürliches, biologisches Recht, sondern sie sind die Grundlage selbst des menschlichen Zusammenlebens!

      • Dann werden, diejenigen, die was vererben könnten, sich halt mit 35, 40 oder 50 zur Ruhe setzen und alles verprassen. Die werden jedenfalls nicht weiter etwas leisten, um es dem Staat in den Rachen zu werfen. Ich würde alles, was ich habe, lieber verbrennen, als einen „Pierre“ davon profitieren zu lassen.

      • Sie gehören bestimmt zu denen, die kein Geld verdienen, keins haben oder keine Eltern haben, die Geld verdienen. Das sind die besten Kommunisten. Vielleicht sind Sie auch einfach noch nicht erwachsen.

      • Es reicht!

        Das sind genau solche Leute wie sie die sich durchs Leben schnorren. Aber vergessen Sie bitte eins nicht wenn Sie auf Kosten des Staates leben sollten dann kommt das Geld vom Steuerzahler und wenn Sie dessen Vermögen einziehen wollen, bleibt nichts mehr für die nächste Generation. Aber so weit denken Sie ja sowieso nicht!
        Ihre Aussage „ERBE SOLL ABGESCHAFFT WERDEN“ ist TOTAL ASOZIAL?

  2. Zitat:“Offensichtlich gebe es in Eupen „nicht nur die Knotterer, sondern auch Personen, die konstruktive und zum Teil originelle Vorschläge eingereicht haben, die das Miteinander in unserer Stadt weiter verbessern könnten“.
    Ich brenne darauf, diese Leute kennen zu lernen. Wäre schön, auch mal von denen was hier zu lesen. Ich habe wirklich geglaubt, hier gäbe es nur die Knotterer, denn ich lese seit zwei Jahren OD.

    • Harald Montfort

      @André: ich freue mich schon, Sie auf der nächsten Liste zur Stadtratswahl als Spitzenkandiat zu sehen.
      Da Sie ein so fähiger Politiker scheinen zu sein, werde ich Sie sofort wählen.

      Und jetzt kommen Sie nicht mit irgendwelchen Ausreden, von dreckiges Geschäft, keine Zeit, usw…

      Und sollten Sie innerhalb von einem Jahr den Laden nicht auf Vordermann gebracht haben, dann erwartet Sie hier der größte Shitstorm aller Zeiten, versprochen!

  3. Frau Mahlzahn

    Schön, dass sich die Knotterer angesprochen fühlen. Hier outet sich einer nach dem Anderen.

    @ Cremer

    Danke für die journalistische Höchstleistung die Rede auf einen Satz herunter zu brechen. Ich kann die Frage nach der Vollversion, jedenfalls nach Ihrer Zusammenfassung, nachvollziehen.

    • Ostbelgien Direkt

      @Frau Mahlzahn, dazu zwei Anmerkungen, wenn Sie erlauben:

      1. Was ist Ihnen lieber, eine Überschrift, die sicher neugierig macht und zum Lesen des Artikels anregt, oder eine dieser Überschriften, wie man sie heute noch viel zu oft vorfindet, etwa in dem Stil: „Ansprache zum Nationalfeiertag war ein voller Erfolg“?

      2. Eine Vollversion des Textes der Rede wird der Presse zwar zur Verfügung gestellt, aber dies nur, um den Journalisten die Wiedergabe und Auswahl von Textpassagen einfacher zu machen, nicht aber um den Text nachher integral ins Netz zu stellen. Außerdem gilt immer das gesprochene Wort. Die Tagespresse veröffentlicht ja auch eine Ansprache nicht integral, weil der ellenlange Text fast eine ganze Zeitungsseite beanspruchen würde. Im Übrigen ist Journalismus immer eine Auswahl. Der Berichterstatter muss immer das Wichtige vom Unwichtigen und das Interessante vom Uninteressanten unterscheiden können. Ob man mit der von ihm getroffenen Auswahl einverstanden ist oder nicht, ist wieder eine andere Geschichte, aber eine Auswahl muss er in jedem Fall treffen. Gruß

  4. Réalité

    Hallo Frau Niessen,

    haben Sie sich mal die Frage gestellt warum die Leute denn knottern!??

    Gewiss,ich gebe gerne zu,dass man es nicht jedem gerecht machen kann,und dies sicherlich nicht nur in der Politik!

    Aber es schallt immer so zurück,wie man es in den Wald rein ruft.

    Zuviel läuft da schief.Die Dimmensionen und Verhältnisse sind total verrutscht.

    Der Bürger sieht keine Änderungen.Wenn das denn auch noch Missverhältnisse sind die bereits seit all zu langen Jahren bestehen,oder solche die sich krass in der kurzen Vergangenheit breit machten,ja dann hat der Bürger erst ganz recht zum knottern!
    Völlig normal sowas.

  5. Frau Mahlzahn

    Ich weiß nicht. Ich freue mich über die Feststellung, dass es nicht nur Knotterer gibt. Das heißt ja nicht, dass nicht berechtigt geknottert wird. Ich komme also zu dem Schluss, es gibt in Eupen auch Menschen die knottern und was verändern wollen. Bei OD gibt es ja leider nur Querdenker.

    • Kommunist?

      Es ist nicht die Aufgabe des Volkes, der Leute, irgendetwas besser oder gar Vorschläge zu machen – wieso werden denn Politiker zum teil extrem bezahlt um… genau dies zu tun?!? Und wie soll man denn in einem Forum – wo es per Definition „quick and dirty“ geht – auch noch komplexe Sachverhalte und Situationen „lösen“?

    • Frau ZAHLE MANN

      @Frau Zahlman

      Es gibt noch nicht genug der Querdenker,Frau Malzman.
      Die Aufgabe des Volkes ist die,dem vielen Gelde,ihr Geld,nach zu schaun das die Doktoren und Spezialisten der Politik an unnötige Medizin und Pillen verpulvern!Kein Wunder das die Krankenkassen bald pleite sind.

    • Es reicht!

      Werte Frau Mahlzahn, Ihre Aussage „Bei OD gibt es ja leider nur Querdenker.“ Typisch grünes oberlehrerhaftes Denken wo die Politiker dem einfachen Volk ihre Meinung aufdrücken wollen. Vergessen Sie bitte eines nicht: viele der Aussagen der von ihnen abestempelten Querdenker haben eine gewisse Lebenserfahrung und haben schlechte Erfahrungen mit der Politik gemacht da sie von diesen übers Ohr gehauen wurden (Chaos der Grünen Zertifikate, Natura 2000 Diktatur, Steuerungerechtigkeit innerhalb der drei Regionen, Geldvernichtung der kleinen Sparer, Vernichtung der Lebensversicherungen usw.) Der Wahlsieg der NVA die nicht von Rechten sondern von Protestwählern in die Regierung gewählt wurden sollte ihnen zu denken geben.

      • Frau Mahlzahn

        Es reicht nicht……

        nur zu knottern. Ich überlasse Ihnen gerne die Themen die Sie da ansprechen, mag durchaus sein dass Sie da Recht haben, ganz bestimmt sogar. Das Thema hier ist, dass es sich in der DG gut leben lässt. Und dem kann ich nur zustimmen. Ich bin nur nicht einverstanden, dass die privat so erfolgreichen, nie Fehler machenden Kontterer alles besser wissen. Sie wissen eben nichts besser, sie wissen nur wie man es nicht machen würde, wegen der Fehler die Andere für sie gemacht haben weil sie sich engagieren. Das ist billig und kein Gesellschaftmodell welches sich lohnt anzustreben. Diejenigen die auf meinen Einwand antworten sind diejenigen die meine These unterstützen. Verständnis hat mit verstehen zu tun und viele verstehen Politik nicht.

        @ André

        Was Sie oben beschreiben geschieht, weil der Wähler diejenigen wählt die so sind. Das Volk will keinen Politiker der die Wahrheit sagt, Kante Zeigt und deutliche Worte findet. Der Wähler möchte auch keinen Politiker der das Übel bei den Wurzeln packt. So siehts aus. Und Sie können am wenigsten mit der Wahrheit / Transparenz umgehen.

  6. Claudia Niessen irrt, die Knotterer sind diejenigen, die an ihren Privilegien festhalten und nicht hören wollen, was das gemeine Volk zu sagen hat, die keine Kritik vertragen und alles schönreden wollen.

  7. ist doch so!

    @ EdiG, die paar Gestalten die hier Schreiben, bestätigen doch hiermit, dass prozentual (90%) die Mehrheit des Volkes weiterhin auf rosarote Wolken schwebt, und den Bissen schluckt, der ihm gerade vorgesetzt wird. Solange es einem selbst gut geht, ist das für die Mehrheit des Volkes in Ordnung, alles andere L.M.A.A.!!!

    • @ ist doch so!

      Ich glaube nicht das hier 700 schreiben geschweige denn 7.000. Wenn Sie genau hinsehen werden Sie feststellen 50 Hamster halten das Rad am laufen. Der Rest (ca 69.950) hat entweder keine Ahnung von dem Forum, ist sich zu schade sich zum Affen zu machen oder hat schlicht resigniert.

  8. Baudimont

    Die offizielle Rede ist aus Steuermitteln finanziert, es ist eine Farce !

    Das Kulturzentrum „Alter Schlachthof“, unseriös wirtschaftende Pleite und die Gemeinden sollte mehr Unterstützung erhalten ?

    Ja, kein Geld mehr für die… Vielleicht endet dann endlich die verblödende Integrationsaufgabe und Verun(an)staltung.

    Lieber weniger Steuern zahlen, mehr Geld in der Tasche und mehr Kaufkraft statt „Rede und Verun(an)staltung“ !

    Ja, es bleibt spannend in Eupen.“

      • Frau Mahlzahn

        @Montfort

        Frau Baudimont will uns mitteilen, dass Sie den Schlachthof selber verwalten wollte. Leider hat Sie es noch nicht einmal geschafft die Bewerbungsunterlagen einzureichen. Aber Sie ist sich nun mal sicher, dass Sie es besser gemacht hätte. NA wenn das keine Referenz ist. Ihr scheint es allerdings nicht zu stören, dass Ihre Arbeit anschließend vom Steuerzahler bezahlt würde. Naja

        • Baudimont

          Frau Baudimont wollte sagen das es kostet nur 1.500.000 € an die Steuernzähler, und dass nur für die Veranstaltungen des Kulturprogramms.

          Dann komen noch die subventionierten Betriebskosten und das subventionierte personal (circa 10 kulturelle Arbeitsstelle) dazu.

          Und „Schöne Grüße“an die Frau Mahlzan

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern