Politik

Charles Servaty bevorzugt Koalition ProDG-PFF-SP nach 2019, schließt aber andere Bündnisse nicht aus

SP-Fraktionssprecher Charles Servaty am Rednerpult des DG-Parlaments. Foto: Andreas Schenk

Charles Servaty, Vorsitzender der SP-Fraktion im DG-Parlament, hat sich neulich für eine Fortsetzung der Koalition zwischen ProDG, PFF und SP nach den Wahlen von 2019 ausgesprochen. In einem Interview mit „Ostbelgien Direkt“ erläuterte der Mann, der sich im Gegensatz zu anderen SP-Politikern bewusst als „Sozialist“ bezeichnet (und nicht als „Sozialdemokrat“), weshalb er sich zu diesem Vorstoß entschieden hat.

Nachfolgend das Interview mit Charles Servaty, das am Rande einer Pressekonferenz der drei Mehrheitsparteien ProDG, PFF und SP geführt wurde:

OD: Herr Servaty, weshalb haben Sie den Wunsch geäußert, ProDG, PFF und SP sollten ihre Zusammenarbeit auch nach den nächsten PDG-Wahlen im Jahre 2019 fortsetzen?

Servaty: Ich stütze mich dabei auf die gute und erfolgreiche Zusammenarbeit, welche die drei Fraktionen schon seit 2004 führen. Seitdem haben wir etliche Erfolge erzielen können. Warum sollten wir diese so erfolgreiche Zusammenarbeit nicht nach den Wahlen von 2019 fortsetzen?

OD: Heißt das, dass Sie eine Koalition zum Beispiel mit der CSP jetzt schon ausschließen?

Servaty: Absolut nicht. Als Demokrat habe ich, seitdem ich diesem Parlament angehöre, gute Beziehungen auch zu den anderen Fraktionen gepflegt, auch auf persönlicher Ebene. Es käme mir deshalb nicht in den Sinn, andere Fraktionen von vornherein als mögliche Koalitionspartner auszuschließen, es sei denn, sie schlagen allzu sehr über die Stränge, was zum Beispiel populistische Aussagen betrifft.

OD: Also Vivant kommt für Sie als Koalitionspartner künftig nicht infrage?

Servaty: Ich habe gerade erst gesagt, dass alle Fraktionen, die nicht allzusehr über die Stränge schlagen, was populistische Aussagen betrifft…

OD: …eben, das tut Vivant doch nach Auffassung der Mehrheit im PDG schon seit Jahren…

V.l.n.r.: Charles Servaty (SP), Alfons Velz (ProDG) und Gregor Freches (PFF). Foto: OD

V.l.n.r.: Charles Servaty (SP), Alfons Velz (ProDG) und Gregor Freches (PFF). Foto: OD

Servaty: …Vertreter von Vivant werden Ihnen bestätigen können, dass ich bei den Arbeiten in den Ausschüssen gerne auf ihre Vorschläge eingehe. Ich scheue aber auch nicht den Widerspruch und die Auseinandersetzung. Das haben die Vertreter von Vivant ebenfalls schon des Öfteren erlebt.

OD: Ok, wir haben verstanden, selbst eine Koalition mit Vivant ist für Sie in Zukunft möglich. Weshalb sprechen Sie sich denn schon jetzt auf eine Fortsetzung der Koalition ProDG-PFF-SP aus, wenn auch andere Koalition zumindest theoretisch infrage kommen?

Servaty: Wir schreiben ja auch jetzt das Jahr 2016. Und heute hätte ich gegen eine andere Koalition als die bisherige schon viele Vorbehalte.

Inzwischen hat, wie berichtet, die CSP auf die Ankündigung der ProDG-SP-PFF-Regierungsparteien, die aktuelle Koalition auch nach den Wahlen 2019 fortzusetzen, reagiert. „Es zeugt schon von einer gewissen Respektlosigkeit, dem Wähler heute vorzugeben, wie die Regierungskonstellation nach 2019 auszusehen hat. Am Montag hielt der Ministerpräsident noch eine Rede zu den Vorzügen der Demokratie. Einige Tage später lässt Paasch durch seine Regierungsparteien verkünden, dass sie – komme was wolle – auch nach 2019 so weitermachen werden. Das kommt einer Entmündigung des Wählers gleich und ist alles andere als glaubwürdig. Auch so produziert man Politikverdrossenheit. Normalerweise hat der Wähler da noch ein Wörtchen mitzureden“, so Pascal Arimont, Vorsitzender des CSP-Regionalvorstands. (cre)

Siehe auch Artikel „PDG-Mehrheit fährt schweres Geschütz gegen die CSP auf“

 

 

39 Antworten auf “Charles Servaty bevorzugt Koalition ProDG-PFF-SP nach 2019, schließt aber andere Bündnisse nicht aus”

  1. Wo bleibt Ihr Anstand den Wählern gegenüber, Herr Servaty?! Ich denke der hat zuerst das Wort!
    Sie betreiben Panik auf höchstem, und zugleich tiefsten Niveau!
    Sie sehen ja jetzt noch: gleich welche Qualition/Konstellation kriegt bei uns die Sachen im Griff! Alle wurschteln drauf los. Versprechen das blaue vom Himmel.
    Danach, alles wie gehabt!
    Soll ich Ihnen mal was sagen: Ihr Politiker/innen seid einzig und allein auf eure Postensicherung heraus! Und deren möglichst viele an der Zahl, und natürlich gut besoldete dazu. Der Rest interessiert euch soviel wie der Schnee vom letzten Winter!
    Wo bleibt da der Respekt? Sie sollten sich was schämen!
    Hinterfragen Sie sich mal Persönlich ob Sie überhaupt noch Tragbar sind in Ihrer Funktion?
    Am besten ist sowieso: den Laden stark verkleinern! Denn das Preis/Leistungsniveau ist der massen aus dem Lot geglitten, dass dies eher heute als morgen geschehen müsste.
    Wir werden auch fertig, und gut regiert mit einem Viertel das jetzigen! Denn wo in der ganzen Welt gibt es noch so einen üppigen Regierungs- und Beamten Wahnsinn wie in Belgien und seinen Regionen!?
    Nirgendwo!
    Daher schalten und walten im Sinne von: Good Governance! Dem hohen Gebot der Bürgernahen Politik!

  2. Johann Klos

    Charles ist ein Realist. Ohne den Fortbestand der derzeitigen Koalition wird es Mindestens zwei Legislaturperioden dauern ehe die sP wieder den Hauch einer Chance bekommt bei einer zukünftigen Mehrheit mitzuwirken.

    Wenn wir davon ausgehen das die wirklichen Sozialdemokraten in der CSP zu finden sind dann sollte der verehrte Vorsitzende mal eine Auszeit nehmen, in Klausur gehen und darüber nachdenken wo der einzige ideologisch richtige Partner seine Büros im Parlament hat und sich nicht zu schade sein dort mal anzuklopfen.

    In Zeiten wo es den Durchschnittsbürgern immer schlechter gehen wird sind soziale Komponente der Maßstab aller Dinge.

    Liberale Poiltik unterstützen ist echter Sozi einfach nur lächerlich.

    • Weshalb, wieso

      Liberale Politik unterstützen als Sozi …

      Na ja Herr Klos Politik ist auch für diesen Herrn mehr als eine Ideologie. Er lebt ja schließlich auch davon und bis zur Rente muss er noch ne Weile. Somit aus menschlicher Sicht verständlich diese Klammeräffchenpolitik.

      • ProDG ist ein 100% Regionalpartei, die haben nur OB, sonst gar nichts. Dass die ihre Pfründe hier mit allen Mitteln verteidigen ist doch klar. Paasch ist ein Opportunist (siehe Tihange…), der sich immer umsehen muss woher der Wind weht um hier seinen Posten nicht zu verlieren. Da diese Regionalpartei auch keine weltanschaulichen Wurzeln hat, bestehen auch keine Berührungsängste mit anderen Parteien (so wie zwischen PS und PFF), alle sind willkommen wenn es um den Machterhalt geht.

    • Weshalb, wieso

      Hallo Rudi,

      Hier geht es nicht um ehrlich und sympathisch sondern schon ein bisschen um die Zukunft vieler hier in Ostbelgien und da ist so ein festklammern einfach nur ein unschöner Selbsterhaltungstrieb.

      • Bienlein

        Ja die müssen sich festklammern an diesen Job , Weil Du muss denken die haben grosse Schlösser aufgerichtet um bei den Muttis zu imponieren , dreimal im Jahr nach Mallo ist eine Kleinigkeit für diese Hängebäuche und nur nicht mit einem Dacia durch die Gegend brettern .

  3. Chris Peeters, der angebliche Freund aus der Schwesterpartei von Arimonts CSP (CDnV) hat sich gestern eindeutig FÜR TTIP ausgesprochen. Ebenso der Fraktionsführer der EVP-Fraktion, Weber. Wie passt das zusammen mit dem, was die CSP hier zu TTIP von sich gibt ?

    • Schulze und Schultze

      @ Alfred ; Deine Aussage kommt mir irgendwo komisch vor , vor ein paar Tagen hattest Du noch verlauten lassen , das Du nur eine spärliche Rente beziehen würdest . Komischerweise ist bei Dir festzustellen , das Du noch über Dubiöse Geldflüsse verfügst und diese unter Deiner Matratze aufhörtest .

  4. Ekel Alfred

    @ Schulze und Schultze, eine spärliche Rente muss aber nicht bedeuten, das man in den Jahren der Berufsausübung ein guter Sparer war….wenn ein Selbständiger von der Rente leben müsste, dann gute Nacht….

    • Réalité

      Vollkommen Recht, haben Sie Alfred! Wenn man das mit den Politik-Rentnern vergleicht!? Der Wahnsinn! Müssen wir das überhaupt hinnehmen? Wette das da welche darunter sind, die haben so 2-3 Legislaturen in ein paar Funktionen u Instanzen „gesessen“, d h „gearbeitet“, und bekommen dafür so lockere 7-8 Mille p Monat??? Und wie viele haben wir „solche“ hier im Land? Massen weise!
      Mit welchem, Recht machen die Leute sich die Vorteile übrigens? Aber da wird schon nicht gross drüber geredet bei denen?

  5. Das nervt ..

    Herr Servaty ist genau so wie die anderen Politiker … hauptsache wir bleiben in der Mehrheit egal mit wem … zum Glück hat sich die PDB in Pro DG umbenannt . Es ist wohl erstaunlich wie die Leute die Geschichte vergessen. Vor 30 Jahren hätte keiner der heutigen Mehrheit eine Koalition mit der PDB gemacht …

    • @ Stratege

      Da bin ich mal gespannt was dabei herauskommt wenn plötzlich alle Vivant wählen und Herr Balter, angekommen in der Realpolitik, all das Umsetzen soll was er heute so vollmundig fordert.

  6. „… alle Fraktionen, die nicht allzusehr über die Stränge schlagen, was populistische Aussagen betrifft…“

    Achso, jetzt bestimmt schon der SOZI, was „über die Stränge schlagen“ heißt.

    Also liebe Vivant, Ecolo und CSP: benehmt euch! nicht kritisieren, dann dürft ihr auch vielleicht evtl. mal mitreden!!

    Was für ein Müll!

    • Réalité

      Welch “ wahre“ Wahrheit, Chima! Einmalig dieser Zenario den die Leute da inszenierten! Lachhaft und vor eingenommen gegenüber den Bürgern! Da sah man so richtig was Macht und Gier alles bewirken können.

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