Kultur

BRF ändert Strategie: „Internet first“ lautet die neue Zauberformel – „Blickpunkt“ bleibt

BRF-Chefredakteur Rudi Schroeder (links) beim Interview mit PDG-Präsident Alexander Miesen. Foto: OD

Nicht nur die Zeitungen machen sich Gedanken, welches ihre Strategie im modernen Medienzeitalter sein soll. Auch bei Rundfunk und Fernsehen stehen Änderungen an. Der BRF-Verwaltungsrat hat bei seiner jüngsten Sitzung eine Umstrukturierung der Wortredaktion beschlossen. Dem Online-Journalismus soll künftig Priorität eingeräumt werden.

„Internet first“ lautet die Zauberformel. Das bisherige TV-Nachrichtenmagazin „Blickpunkt“ (wochentags ab 17.45 Uhr mit stündlicher Wiederholung) bleibt in verkürzter Fassung erhalten. Die Umstrukturierung tritt zum 1. September in Kraft.

Schneller und vielfältiger

Beim öffentlich-rechtlichen Sender soll die Berichterstattung vor allem im Web schneller und vielfältiger werden. „Der BRF kann so stärker als bisher die Menschen in seinem Verbreitungsgebiet im Programm zu Wort kommen lassen“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Die Sendung "Blickpunkt" soll es weiterhin geben - in verkürzter Fassung. Foto: OD

Die Sendung „Blickpunkt“ soll es weiterhin geben – in verkürzter Fassung. Foto: OD

Mit dieser Verstärkung der Berichterstattung im Internet begegne der BRF „dem sich wandelnden Medienkonsum, bei dem die Nutzer immer intensiver Informationen abrufen, wo und wann es für sie im Tagesverlauf sinnvoll erscheint“.

Nach jeweils sechs und zwölf Monaten werden die Maßnahmen evaluiert und bewertet, um gegebenenfalls weitere Optimierungen vornehmen zu können.

Mit dieser Entscheidung habe der Verwaltungsrat einem gemeinsam erstellten Konzeptpapier der Interessenvertretung der Journalisten und des Direktionsrats entsprochen, hieß es.

Zwei Empfehlungen aus dem Audit

Verwaltungsratspräsident Dirk Vandriessche (Bildmitte) und BRF-Direktor Toni Wimmer (hier mit Ministerin Isabelle Weykmans). Foto: Gerd Comouth

Verwaltungsratspräsident Dirk Vandriessche (Bildmitte) und BRF-Direktor Toni Wimmer (hier mit Ministerin Isabelle Weykmans). Foto: Gerd Comouth

In der gleichen Sitzung hat der Verwaltungsrat zwei zentralen Empfehlungen aus dem Audit der Unternehmensberatung Capgemini zugestimmt:

  • Zuweisung der Funktion eines Programmchefs nach interner Ausschreibung an ein bestehendes Redaktionsmitglied;
  • Zuweisung der Funktion eines Produktionsmanagers nach interner Ausschreibung an ein bestehendes Mitglied des technischen Personals.

„Die Personalentscheidungen bedeuten eine ebenso sinnvolle wie notwendige Unterstützung der redaktionellen Umstrukturierung. Dadurch werden die Arbeitsabläufe verbessert und die Flexibilität innerhalb von Redaktion und Technik gesteigert. Von den Folgen wird der Nutzer unmittelbar profitieren“, heißt es in der Pressemitteilung des BRF. (cre)

22 Antworten auf “BRF ändert Strategie: „Internet first“ lautet die neue Zauberformel – „Blickpunkt“ bleibt”

  1. Solange der BRF meistens nur statische Interviews führt, bringt ihn die neue Strategie nicht weiter. Ob ich jetzt das Interview mit Miesen nur höre oder dabei Miesen auch sehe, macht keinen großen Unterschied. Fernsehen und Videos müssen einen echten Mehrwert haben.

  2. Das Thema BRF ist schon oft in diesem Forum rauf und runter diskutiert worden. Man merkt schon seit einiger Zeit, dass die Journalisten mehr tun müssen für ihr Geld . Mal gespannt, wie lange dies anhält .

  3. Réalité

    -Wenn man sich alleine die 3 Personen da anschaut auf dem untersten Bilde,und dabei an deren Gehälter denkt,ja dann müsste der BRF wohl ein Sender allererster Sahne sein!?Ist er aber nicht!Trotz der hohen Datation der Regierung!

    Schleppt einen grossen Haufen Redakteure nach sich.Dabei kommt immer weniger Qualität über den Wellen zu uns!
    Viele Sendungen und deren Konzepte,sind dermassen Überaltet,dass sie mittlerweile schon gar nicht mehr gehört werden!
    Der heutige Konsument möchte vor allen eines,nämlich Qualität!

    Und die kann der BRF nicht mehr bieten!
    Es gibt genügend Alternativen,einfach über Knopfdruck!

    • DerPostbote

      Genau… Wenn der Sender mal sein Image und Erscheinungsbild (Grafisch und auch inhaltlich) anpassen würde, könnte er es auch mal zu einem führenden Sender in Ostbelgien werden… Aber wie @Album schon geschrieben hat: Durch Fotoalben in der Endlosschleife erreicht man kein Publikum…

      Ich denke nur an Sender wie SWR3 und Co., deren Moderatoren sich ihr Publikum mit Humor und nicht nur mit dem tristen, monotonen Herunterleiern von Nachrichten und Informationen zu Songs verdienen…

      Wie gesagt: BRF sollte, ach was: MUSS etwas am Inhalt und Layout (auch an den Moderation, im Fernsehen sowie vor allem im Radio) ändern, sonst hat der Sender, der übrigens mit UNSEREN Steuergeldern finanziert wird, keine Überlebenschance…

  4. Am blödsten finde ich, wenn der BRF Fotoalben veröffentlicht. Ok, die gibt es jetzt überall, aber ist es Aufgabe eines Senders, der mit Steuergeldern finanziert wird, Fotoalben zu zeigen? Der BRF hat doch ganz andere, wichtigere Aufgaben.

  5. DerPostbote

    Kein Wunder, dass ihnen nichts an Blickpunkt liegt. Bei dem sch*** Layout im Studio schaltet die Hälfte der Wissbegierigen sofort ab… Und dabei hat die Sendung so ein exzellentes Intro, wie es besser nicht sein könnte…
    BRF muss in einem komplett neuen Layout erscheinen, welches das Publikum anspricht.
    Auch das Fernsehen darf nicht vergessen werden. Auch wenn es kostet… Warum nicht ab und zu auch im BRF mal Spielfilme zeigen?

    • Réalité

      @Der Postbote

      -Um Gottes Willen,Nein!Lachhaft Ihre Vorschläge da!Die bekämen dann wohl noch eine sehr viel höhere Dotation wie schon z Zeit,bei der minimalen Qualität der Sendungen!Die jetzige kostet den Steuerzahler schon eine gute Stange Geld!

      Spielfilme laufen in Massen und genügend auf anderen Kanälen!

  6. Radiomann

    Der BRF muss sein Potenzial viel gezielter einsetzen. Deshalb ist die neue Strategie richtig. Aber sie ist nur halbherzig. Auch im Hörfunk müsste es nur ein Magazin geben, das stündlich wiederholt und gegebenenfalls angepasst wird, so wie im Internet auch. Die ganzen Musik-, Quiz- und Trallala-Sendungen mit Moderatoren, die uns pausenlos erzählen, wie das Wetter draußen ist, nur weil ihnen nichts Besseres einfällt, kann man abschaffen, da spart man eine Menge Geld.

  7. Zappel Bosch

    Was soll solch ein täglicher „Rumpf-Blickpunkt“ noch, wenn die „Einzelstücke“ davon schon vorher aufbereitet und zeitnah ins Internet gestellt wurden? Zusätzlich zum ausführlichen täglichen Radiobericht bei BRF-aktuell um 18Uhr bringt das doch keinerlei Mehrwert. Würde da vom Aufwand her nicht ein sorgfältiger aufgearbeiterter „TV-Wochenrückblick“ mit Ausstrahlung in Schleife übers Wochende reichen? Und diesen ggf. noch mit regionsbezogenen Interviews oder kleinen Talkshows „anzureichern“?

    Wird BRF-TV vielleicht auch nur deshalb noch (vorläufig) aufrechterhalten, um seinen ursprünglichen Förderer und „Forderer“ KHL (noch) nicht zu brüskieren…? So oder so war m.E. die kostenintensive Einrichtung eines (vor wenigen Jahren noch) hochmodernen TV-Studios in St.Vith eine totale Fehlinvestition (2 Moi Euro?), auch wegen der geringen Nutzungsintensität und der mittlerweile wahrscheinlich doch auch schon wieder überholten Technik, besonders für den neuen Schwerpunkt Internet. Ganz abgesehen von dem dadurch notwendigen „Personal-Tourismus“…
    Eine Nummer kleiner in Eupen hätt’s sicher auch getan. „Small is beautyfull“, Zitat und Buchtitel von KHL, zur Erinnerung… ;)

  8. Réalité

    @ Zappel Bosch

    Ja,Herr Bosch,recht haben Sie!

    Noch so ein Ding wo MP Lambi einige N° zu gross gesehen hat!

    Da waren total überzogene Gedanken im Spiel,und wie in so vielem was wir erlebten die letzten Jahre,alles viel zu pompös,zu grandios und überzogen für unsern Kleingliedstaat!

    In der Zukunft werden wir es noch zu verkraften haben,vielmehr wohl noch unsere Kinder!

  9. Genau so wichtig wie Nachrichten aus Ostbelgistan ist die Musik. Wenn man – wie ich – viel Radio unterwegs im Auto hört ist Musik das erste K.O. Kriterium einen Sender zu hören oder eben den Sender zu wechseln. Und ich glaube behaupten zu dürfen dass eine Stunde Musikunterhaltung wohl billiger ist als eine Stunde Blickpunkt oder BRF Aktuell. Meiner Meinung nach sollte der BRF noch viel mehr Wert auf sein Musikprogramm legen, die Spartenprogramme am Abend (Klassikzeit etc) sind da schon fraglich.

  10. Haag Lorenz

    Wäre schön, wenn man jetzt noch klar erkennen könnte, wer sich hinter allen so toll erfundenen Pseudonymen versteckt, ich weiß nur eins : http://ostbelgiendirekt.be lebt und leibt und frisst alle Kommentare einfach so.
    N.B. Von manchem würde man nie was lesen, wenn sie sich öffentlich bekannt geben müssten, aber hier kann man ja lustig oder eben nicht lustig, sondern dreist und übermutig seine Meinung (SENF) dazu geben, et wees jo keener, wer do iss, nit wor !!!

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern