Gesellschaft

Bilanz des Kabelwerks: Umsatz rückläufig, Personalbestand stabil, Aussichten ungewiss

Das Eupener Kabelwerk, größter privater Arbeitgeber in Ostbelgien. Foto: Gerd Comouth

Die Geschäftsführung und der Verwaltungsrat der Kabelwerk Eupen AG haben der Generalversammlung Mitte April den Jahresabschluss 2014 vorgelegt. Der Umsatz war – wie auch schon 2013 – rückläufig, der Personalbestand stabil, die Aussichten für die Zukunft ungewiss. Die Kabelwerk AG ist der größte private Arbeitgeber in der DG und wird deshalb auch „Eupens Brotschrank“ (oder „Eupens Brotkorb“) genannt.

Wie schon 2013, war die Konjunktur auch 2014 schwach. Der Umsatz war um 3,5% rückläufig. Er belief sich auf knapp 293 Millionen Euro.

Der internationale Wettbewerb und die Absicht, die Produktionskapazitäten möglichst auszulasten, drückten auf das Preisniveau.

Im Bereich Kabel und Leitungen ist das Werk nach wie vor einem starken Wettbewerb ausgesetzt, zumal immer mehr Anbieter aus Billiglohnstaaten aktiv sind. Die verhaltene Nachfrage sowie Überkapazitäten bei Herstellern verschärfen den Kampf um Aufträge.

Auch 2014 waren Konjunktur und Nachfrage relativ schwach. Foto: Gerd Comouth

Auch 2014 waren Konjunktur und Nachfrage relativ schwach. Foto: Gerd Comouth

Das Kunstschaumwerk konnte seinen Umsatz aufgrund der schwachen Nachfrage nicht halten. Damit das Kabelwerk hier wettbewerbsfähig bleiben kann, müssen u.a. neue Produkte entwickelt werden.

Auch im Kunststoffrohrwerk war der Umsatz im vergangenen Jahr rückläufig.

Im Jahre 2014 wies das Betriebsergebnis einen Gewinn von 5,5 Millionen Euro aus (gegenüber 6 Millionen Euro im Vorjahr). Der Cashflow betrug 9,9 Millionen Euro (gegenüber 8,5 Millionen Euro 2013).

Was die Beschäftigungslage betraf, so war 2014 allgemein besser als 2013. „Dennoch hatten wir im ersten Quartal in begrenztem Maße Kurzarbeit zu verzeichnen. Wie in den vorangegangenen Jahren haben wir im Winter punktuell von der gesetzlichen Möglichkeit Gebrauch gemacht, Kurzarbeit auch für Angestellte in Anspruch zu nehmen“, hieß es im Geschäftsbericht.

2014 zählte das Eupener Kabelwerk 828 Arbeitnehmer (in Vollzeitäquivalenzen): 771,3 Männer und 56,7 Frauen.

Die Kabelwerk Eupen AG hofft darauf, dass die Nachfrage allgemein wieder zunimmt. Foto: Gerd Comouth

Die Kabelwerk Eupen AG hofft darauf, dass die Nachfrage allgemein wieder zunimmt. Foto: Gerd Comouth

Mit Blick auf 2015 und die nähere Zukunft stellte die Geschäftsführung des größten privaten Arbeitgebers in der DG fest, dass es ungewiss sei, ob sich die Nachfrage erholen werde. Eine wirklich bessere Entwicklung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sei allenfalls in den USA zu erwarten, wo es wieder mehr Wachstum und weniger Arbeitslosigkeit gebe.

Der Geschäftsbericht schloss mit den Worten: „Das Wesen unserer Geschäftspolitik muss es sein, Innovationen im Maße des Möglichen und entsprechend unserer Größe zu betreiben und vor allem durch Qualität unserer Produkte und unserer Arbeit und durch Zuverlässigkeit zu punkten. Der langfristige Erfolg kann nur durch Arbeit, Einsatz, Fleiß und Geschick erreicht werden. Auch gilt es, die Balance zu halten zwischen Rentabilität und sozialer Verantwortung und so zu versuchen, allen Beteiligten gerecht zu werden.“ (cre)

38 Antworten auf “Bilanz des Kabelwerks: Umsatz rückläufig, Personalbestand stabil, Aussichten ungewiss”

  1. Gudrun Geisler

    „… 2014 zählte das Eupener Kabelwerk 828 Arbeitnehmer (in Vollzeitäquivalenzen): 771,3 Männer und 56,7 Frauen….“

    Brotschrank? Naja, Wurstfabrik wäre wohl angesagter: …,3 Männer und …,7 Frauen… Mahlzeit.

  2. Réalité

    Es werden so viele Brücken und Besuche und Reisen unserer Minister gebaut und veranstaltet,jedoch bis heute hat noch kein einziger einen richtig grossen neuen Arbeitgeber an Land gezogen.
    Es wäre dringend notwendig da mal Priorität zu setzen,anstatt vieles andere wie bisher.

    • Staatsreform = weitere Kompetenzübertragungen = neue Arbeitsplätze in der DG (nur leider nicht privat)…

      Sowieso, der grösste Arbeitgeber Ostbelgiens, ist die DG… Das kann über längere Zeit nicht gut gehen…

      • Réalité

        Es ist so wie @kika schreibt,@Onkel.

        Jede Menge Posten werden da vergeben,an Instanzen und Organisationen sowie an Räte und Kommissionen,wovon sehr viele davon ein zu sparen wären.

        Man kann es nur immer wieder wiederholen.

        Durch die Regionalisierung ist unser Land regelrecht voll gepumpt worden mit Regierungen,Ministern und so weiter.
        Bereits die vorher bestehenden,so u a die Provinzen,waren zum Grossteil vollkommen unnütz und zu viele für das kleine Belgien.
        Die Politik hat das so richtig zu ihrem Vorteil aus genutzt und sich selbst die viel zu vielen und manchmal bis zu einem halben Dutzend mal besetzten Ämter an zu heimsen.
        Wir stehen ja nicht umsonst auch da an der Weltspitze,was all diese Ämter und das ganze Staatspersonal anbelangt.
        Sie können sich sicher denken was all die den Steuerzahler kostet!?

        • Dann fangen Sie doch mal an mit irgendeiner Instanz oder Organisation.
          Gehen Sie die dortigen Tätigkeiten durch und analysieren für uns wohin diese Tätigkeiten zwecks Pesonaleinsparung verlagert werden können.

          Berücksichtigen Sie aber für die Staatkosten welche langfristigen Kosten parallel eingeplant werden müssten um die so zusätzlichen Arbeitslosen zu versorgen.

          Bei alle den Dienststellen die ihres Erachtens zuviel sind sollten Sie aber dann früh aufstehen. Eine Menge an Arbeit wartet da.

          • Réalité

            @!.

            Zum wiederholten male:

            Unser Land hat viel zu viele Regierungen,deren SIEBEN.
            Dazu hat unser Land nochmals das viel zu teure Provinzgedöhns erfunden,mit Gouverneur,Abgeordneten usw.
            Dann nicht weit weg von uns die Gemeinschaftsregierung in Eupen.
            Alleine VIER Minister,plus Parlamäntspräses und all die Abgeordneten.
            Viel zu Steuerlastig für uns kleines Völkchen hier in OstBelgien!
            Solch teures Gebilde wäre gut und billiger durch eine simple und sehr viel billigere Struktur zu ersetzen.Ohne Minister,Kabinette,Chauffeure und sonstiges zahlreiches Personal.
            Wieviele Minister müsste China und Indien wohl haben mit ähnlichem Gerippe!?Ein paar Hundert Tausend sicher.
            Arbeitslose entstehen im Volke in der Wirtschaft so oder so.Nur der normale Arbeitslose verdient dann nur etwa 1/10 vom Ministergehalt.
            Das stört die Wirtschaft wenig,oder auch die Banken.Die entlassen überzähliges Personal aber sofort,und zwar um sich zu sanieren,oder den Chefs noch mehr Salär zu besorgen.
            Jedenfalls haben wir in Belgien nie und nimmer x fach zu viele besetzte Ministerämter nötig.Ebenso unnötig ist in Belgien die Kammer und der Senat.
            Warum haben wir hier in der DG überhaupt ein Arbeitsamt nötig,einen Verbraucherschutz usw?
            Sehr vieles könnte von Namur oder Brüssel aus geregelt werden,natürlich mit deutschsprachigem Personal.

            So ähnlich ist die Realität in Der Wirtschaft,in den grossen und Mittelständigen Unternehmen!
            Nur die Politik macht da für sich selbst eine Ausnahme,eine Sonderstellung!

            Ein Glück das der Steuerzahler das alles bezahlen muss!?

            • Das kennen wir von Ihnen schon mindestens genau so gut wie das Vater unser.

              Sie sollen bitte Wege beschreiben wie der Weg der minimierten Strukturen aufzubauen wäre unter Beibehaltung der Effizienz.

              • Réalité

                @!.

                Ich denke das wissen Sie selbst am besten!

                Ansonsten tauschen Sie Ihren Job nach der halben Sitzungsperiode mit einem andern Abnehmer.So wie im Mai 2014 praktiziert.

                Die minimierten Wege kennt jeder Firmenchef und auch der Selbsständige.Selbst der gute Familienvater.
                Nur die Politik will sie nicht kennen.

                Um Kosten zu sparen und den Bürger von der gewaltigen Steuerlast zu befreien,hilft nur sparen und das Geld an wichtigere Dinge zu verwenden wie Prunkbauten usw.

                Ansonsten war mein Kommentar wohl klar genug und verständlich.

      • @ Onkel

        Wie definieren Sie in diesm Zusammenhang „kompetenz“?

        Im Sinne von: Wir dürfen das nicht weil Namur etwas dagegen hat? oder Wir können das nicht weil wir zu doof dazu sind?

        Es kann ja sein das der DG die Zuständigkeit für Wirtschaftsförderung fehlt aber es kann die Vertreter der DG ja niemand daran hindern auf ihren zahllosen Empfängen im In- und Ausland die annehmlichkeiten der DG und einer Ansiedelung hier anzupreisen. Es sei denn……

      • Altweltenaffe

        Das gleich kann man aber auch umgekehrt sagen: Luxemburg kann es sich leisten Wissen und Fertigkeiten aus dem angrenzende Ausland einzukaufen. Wenn die das nicht tun würden, dann ginge in Luxemburg garnichts! Das Verhältniss zwischen den beiden Regionen ist aber sehr feundschaftlich und respektvoll. Wenn in ganz Europa gleiche Steuersätze gelten würden, dann wär damit schnell Schluss! Dann verlieren in der Eifel viele ihre Arbeit und Luxemburg steht ziemlich blöd da.

  3. RaymondW

    Nach dem Motto „Wenn etwas funktioniert ist es veraltet“ wünsche ich den Verantwortlichen des Eupener Kabelwerks, dass sie neue Wege und Technologien finden! Sozusagen Marktlücken. Dies ist natürlich einfacher gesagt als getan.

  4. Wenigstens arbeitet der Eifler, ob nun in Luxemburg oder Eupen. Fragen sie mal nach bei den Betrieben im Eupener Land ob sie lieber Eifler oder Eupener arbeiten. Dem Eifler ist kein Weg zu weit zur Arbeit. Man sieht es ja jeden morgen. Fast kein Gegenverkehr aus Eupen Richtung Eifel. Zu früh für die Stadtmenschen aus Eupen. Und gehen sie mal durch ihr Eupen, fast nur Unternehmer aus der Eifel. Pünklichkeit, saubere Arbeit und nicht verlegen mal eine Stunde länger zu arbeiten, das zeichnet die Eifler aus.

    • @Didi

      vollkomen den Nagel auf den Kopf getroffen,Didi.Sogar die halbe Ministerriege plus der Parlamentschef sind Eifeler.Und dazu auch die aussenbotschafter bei der EU und im Senat.Die Eifeler waren schon immer Frühaufsteher und Ministerjeck.

      • Gudrun Geisler

        @Eifelfreund: Betrachten Sie es mal so: Der Norden Luxemburgs war, bis vor etlichen Jahren, deren „Armenhaus“ (verglichen mit dem bankenverseuchten Süden). Dank des fleißigen belgischen Eifelers (wer Steuern sparen wollte, machte sich dort breit), floriert das Ländle und der Eifler Süden lebt nach dem Motto:

        „Schang, d´Sonn schengt schung“. ;-))))))

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