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Baltus-Möres befragte Minister zu Renogen in Amel

Jenny Baltus-Möres. Foto: Gerd Comouth

Die Regionalabgeordnete Jenny Baltus-Möres (PFF-MR) hat am Mittwoch den wallonischen Umweltminister Carlo Di Antonio (CdH) zur Lage im Biomassekraftwerk der Firma Renogen in Amel befragt. Die Antwort des Ministers erachtete Baltus-Möres als „fragwürdig“, weil Di Antonio ihrer Meinung nach „die Vorgehensweise des Betriebs verteidigt“.

„Die Lizenz des Unternehmens besagt, dass Renogen 0% an Plastik oder ähnlichen umweltschädlichen Materialien verbrennen darf. In einigen Presseberichten konnte man lesen, dass die Lizenz durch die zuständigen Behörden einfach auf 2% korrigiert werden sollen“, heißt es in einer Pressemitteilung der liberalen Politikerin. Deshalb habe die Regionalabgeordnete dem Umweltminister die Frage gestellt, ob dies korrekt sei und ob, wenn dies der Fall ist, man nicht erst neue Filteranlagen installieren sollte, um der Umwelt und der Bevölkerung nicht zu schaden.

Der wallonische Minister Carlo Di Antonio. Foto: OD

Der wallonische Minister Carlo Di Antonio. Foto: OD

Zunächst erklärte Di Antonio, dass der derzeitige Prozentsatz nicht bei 2 sondern bei 0,2 liege und dies zudem nur Plastik sei, der keine giftigen Stoffe enthalte und somit auch nicht umweltschädlich sei.

Danach teilte der Minister mit, dass das Kraftwerk über eine neue Lizenz verfüge, die eine Verbrennung von kompostiertem Holz erlaube, selbst wenn es minimale Plastikrückstände beinhaltet.

Abschließend heißt es in der Pressemitteilung: „Baltus-Möres findet es fragwürdig, dass ein Umweltminister hier nicht zunächst alles dafür tut, dass die Plastikabfälle gar nicht erst in die Anlage geraten, wie es eventuell durch ein verbessertes Sortier- oder Filtersystem möglich wäre, sondern stattdessen die Vorgehensweise des Betriebs verteidigt. Auch wenn es sich nach Di Antonios Aussage nicht um 2, sondern um 0,2 % Plastik handelt (was überprüft werden muss), die mit verbrannt werden, ist dies widersprüchlich mit dem aktuellen Vertrag, da dieser 0% vorsieht…!“

10 Antworten auf “Baltus-Möres befragte Minister zu Renogen in Amel”

  1. Altweltenaffe

    Frau Baltus-Möres urteil wieder vorschnell! Das Zeug kommt aus Tenneville (Idelux), wo UNSERE Bio-Mülltüten und Grünabfälle hin gehen. Sie könnte sich ja mal vor Ort ein Bild machen gehen und dann den Leuten dort erklären was sie besser machen sollen. Die Betreiber werden dieser wichtigtuerischen Abgeordneten mit Freuden antworten, sie rund führen und Frau Baltus-Möhres hat dann im wahrsten Sinne des Wortes „die Nase voll“, von der guten Waldluft.
    Die Alternativen wären:
    – das Zeug in einer anderen, genauso wenig auf diesen „Brennstoff“ angepassten, Anlage zu verbrennen. Man könnte es ja auch als Plastik, der mit 99.8 % organische Reststoffe verschmutzt ist, ansehen. Idelux hat ja auch Verbrennungsöfen für Plastik, die können das Zeug aber dort nicht verbrennen weil die Anlage das nicht mit macht.
    – das Zeug auf die Deponie zu kippen, was natürlich bezahlt werden muss: rund 60 € pro Tonne, also 1800 € pro LKW, den sie aber an Renogen für +-20 € die Tonne verkaufen können. 1800 € ausgeben oder 600 € einnehmen, am Ende bezahlen wir diese Ausgaben über die Müllsteuer.

    Frau Baltus Möres müsste auch wissen, dass Schornstein-Filteranlagen soviel kosten wie die gesamte Verbrennungsanlage (wenn nicht sogar mehr). Sie könnte dann Renogen und auch gleich die 13 anderen Biomasseheizkraftwerke in der Wallonie schliessen. (die liegen übrigends fast alle in den Ardennen)

  2. Es reicht!

    Minister Di ANTONIO. Ist das nicht der Typ der das Natura 2000 Desaster zu verantworten hat und jetzt nach dem es so von tausenden Einsprüchen hagelte sich einfach verabschiedet hat und sich ein angenehmeres Ressort genommen hat?
    Aber auch hier sieht man das anscheinend nicht alle mit seiner Arbeit einverstanden zu sein scheinen?

    • Altweltenaffe

      Eher doch der Minister, der das Dossier mal endlich angepackt hat, weil Sanktionen der EU drohten. Das die Umsetzung so abgelaufen ist haben AUCH die Minister der 2 vorherigen Legislaturperioden zu verantworten. Hätten die das Thema angegangen als die Richtlinie verabschiedet wurde (10 Jahre vorher), dann hätten auch alle Landwirte und Landeigentümer befragt werden können.

        • Altweltenaffe

          Meiner Meinung nach war das der Minister, der während seiner kurzen Legislaturperiode die meisten glühend heißen Eisen angepackt hat, statt sie liegen zu lassen (wie seine Vorgänger). Er war auch mit Abstand der am meisten gehasste Landwirtschaft-Minister der letzten Jahre, weil er so gut wie alles reformiert hat (was den Betroffenen natürlich nicht gefallen hat). Ich würde mir NUR solche Minister wünschen, denn der ließ sich nicht von Lobbyisten betüddelen (was die Landwirte eigentlich gewohnt waren) und fuhr selber zu seinen Terminen, in einem alten VW Polo (der war bescheiden).
          Hätte der mehr Zeit gehabt, dann hätte er auch besser arbeiten können.

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