Zwischenruf

Auch der gebrochene Fuß eines Kellners konnte nicht mehr retten, was eh nicht zu retten war

Schon Wochen vor der Volksbefragung am 14. Juni müssen die Mitglieder des Gemeindekollegiums der Stadt Eupen geahnt haben, dass die Sache für sie schief laufen würde. Man konnte förmlich riechen, wie eine deutliche Mehrheit der Wahlberechtigten abstimmen würde. Das Ja auf Frage 1 war vorprogrammiert. PFF und SPplus hüllten sich schon lange in Schweigen, nur Ecolo kämpfte noch bis zur letzten Patrone, um das zu retten, was eh nicht mehr zu retten war. Die Eupener haben keinen Bock mehr auf neue Experimente. Vorerst soll alles so bleiben, wie es ist, so der Tenor. Begegnungszone ja, Fußgängerzone nein!

Die Bevölkerung hat die Begegnungszone, über die jahrelang geschimpft wurde, erst einmal akzeptiert.

Auch die in allerletzter Minute über die Tageszeitung unters Volk gebrachte Geschichte von einem Kellner, dem am Sonntag, dem 7. Juni, vor dem „Ratskeller“ an der Klötzerbahn ein Auto über den Fuß gefahren war und ihn verletzt hatte, vermochte die Leute nicht mehr umzustimmen.

Die Straße an der besagten Stelle ist in der Tat viel zu eng, wenn sich an der Schnittstelle zwischen Klötzerbahn, Kirchstraße und Bergstraße mehrere Fahrzeuge kreuzen. Dagegen sollte man unbedingt etwas unternehmen, aber der bedauerliche Vorfall muss ja nicht bedeuten, dass die Begegnungszone schuld ist an dem Malheur, wie dies indirekt durch diese Veröffentlichung suggeriert wurde.

33,1% Wahlbeteiligung – viel oder wenig?

Die Volksbefragung ist so ausgegangen, wie man es erwarten konnte. Spätestens seit dem Protest der Geschäftsleute am 30. Oktober 2013 vor dem Rathaus war klar, dass eine Sperrung der Kirchstraße, wie sie Schöffe Arthur Genten (Ecolo) übers Knie brechen wollte, in Teilen der Bevölkerung auf breite Ablehnung stieß.

Und die Wahlbeteiligung? Sind 33,1% viel oder wenig? Darüber kann man geteilter Meinung sein. Ich persönlich finde die Wahlbeteiligung enttäuschend. Die Leute schimpfen ohne Ende über die Politiker, aber wenn diese ihnen mal die Chance geben, mitzubestimmen, bleiben zwei Drittel der Wahlberechtigten der Volksbefragung fern.

Die nächste Volksbefragung kommt bestimmt

Ich kann die Erleichterung der Initiatoren um Serge Heinen gut verstehen. Sie hatten am Sonntagabend sicher Grund zu feiern. Zur Euphorie besteht jedoch keinerlei Anlass. Für jeden Stimmberechtigten nahm die ganze Wahlprozedur mit An- und Abfahrt vielleicht eine halbe Stunde in Anspruch. Da hätte man schon erwarten können, dass mindestens 50% der Wahlberechtigten an der Abstimmung teilnehmen.

Nun ja, wenn man unbedingt das Positive festhalten will, kann man behaupten: Ein Anfang ist gemacht. Die nächste Volksbefragung kommt bestimmt. Irgendwann. Vielleicht nicht einmal in Eupen, sondern in Kelmis oder St. Vith. Eine Signalwirkung für die anderen Gemeinden in der DG hat der 14. Juni 2015 in Eupen mit Sicherheit.

GERARD CREMER

Siehe auch ALLES NUR SATIRE „ProDG Sieger bei der Volksbefragung in Eupen“

Siehe auch Artikel „Volksbefragung in Eupen: Klare Mehrheit sagt JA zu Frage 1 – Es bleibt, wie es ist“

 

55 Antworten auf “Auch der gebrochene Fuß eines Kellners konnte nicht mehr retten, was eh nicht zu retten war”

    • Zappel Bosch

      Nein, wer mehr erwartete hat sich Illusionen gemacht. Ich bin mir sicher, Frau Niessen hat nicht damit gerechnet…
      Sie hat aber m.E. mit ihrer Ankündigung zur Mindestbeteiligung von 20% die Mobilisierung sogar „befeuert“. Dumm gelaufen.

      PS: jede abgegebene Stimme hat die Stadtkasse 5,45 Euro gekostet. Hätte sich Ecolo nach der sehr erfolgreichen Demo vor dem Rathaus in 2013 nicht einsichtiger zeigen sollen und das Projekt der Sperrung aufgegeben? Dann hätte sie immer noch neue – weniger restriktive – Maßnahmen mitgestalten können. Was machen die jetzt? Außer Wunden lecken a la Frau Mahlzahn…

      • Nunja, ich kann zwar nur für mich sprechen…
        jedoch habe ich entschieden, nachdem sämtliche Interessengruppen bishin zu den Parteien vorschreiben wollten, was man zu wählen hat, der Wahl fern zu bleiben. Solch eine Propagandawelle und Einflußnahme vor einer Befragung brauche ich nicht.

      • Frau Mahlzahn

        @ Zappelchen

        Wieso soll Ecolo eine Volksbefragung, was ein ureigenes Thema der Grünen ist, nicht puschen? Nur weil man Gefahr läuft eine unliebsame Antwort zu bekommen? Ein Anzeichen mehr, dass Sie grüne Politik nicht verstehen. Ich würde zu gerne mal wissen, ob die CSP eine Volksabstimmung zur Begegnungszone damals zugelassen hätte. Wo waren Sie und die Geschäftsleute denn damals? Ach ja die Begegnungszone ist ja gar nicht schlecht !!!

  1. Der Mediengott

    Eine Mikrofussgängerzone braucht Eupen nicht. Ausser Eupen baut um und wird ein neues Outlet Städchn a la Bad Münstereifel. Das die Eupener kein Bock mehr haben is auch normal oder nicht…

  2. Öppe Alaaf

    „VORERST soll alles so bleiben, wie es ist, so der Tenor.“

    Na da bleibt ja kein Auge trocken, Herr Cremer:

    Werden die Ecolos Nachts mit dem Farbeimer Zebrastreifen in die Begegnungszone malen?

    Die Bewohner der Neustrasse brave Bürger hinter Blumenkübeln erschrecken?

    Die Wallonische Region etwa ohne Nachfrage Mautstellen einrichten?

    Die AS Eupen auf der Klötzerbahn ein Freundschaftsspiel gegen Walhorner Feld bestreiten?

    Eine Pony Expresslinie zum Marktplatz eröffnet?

    Sagen Sie es, Herr Cremer: Was meinen Sie mit VORERST und wie geht das Provinztheater weiter?

    Wie wollen Sie mit VORERST den Politik-Frust und die Gleichgültigkeit von 65,9% bekämpfen?

    …wir sind 99%, ttippe ich.

  3. Réalité

    Ja wenn man die Kommentatoren von hiervor liest,plus der ganze Rest.
    Das ist ganz einfach das Resultat von schlechter Politik.
    Fazit:
    Die Leute haben es Dicke.Ob es in vielen Gemeinden,unserer Hauptstadt,bei unserer Kleingliedstaatsregierung,der Regionalen in Namur,oder der Föderalen in Brüssel.
    Selbst bei der E U,wenn man die meisten Staaten Weltweit sieht,überall ist es am qualmen.
    Solch eine Situation hatten wir noch nie.
    Eine allgemeine Antipathie gegen unsere politische Führungen.Eine Gleichgültigkeit ohne Beispiel.Frust sowieso.
    Wer ist schuld daran?
    Das Volk sagt die Politik.
    Die Politik sagt,dass Volk,die Vorherigen,die anderen,die Gegnerischen Parteien.Oder die,die das gesagt hatten,was wir schon immer so gesagt hatten!
    Nur,die Politik ändert nichts daran.Hauptsache alles läuft weiter,so wie gehabt.Soll uns doch egal sein.Wir kriegen doch unsere Diäten.
    Nur das Volk,es muss die auch noch bezahlen.Bei all dem vielen anderen.

    • Johann Klos

      Hallo Réalité:

      Sie wissen ich rede nicht gerne drum rum:

      Politikverdrossen kann nur jemand sein der sich für Politik interessiert. In den meisten Fällen kann man aber dieser Begriff super missbrauchen um sich von der, wie es ihr Vorschreiber richtig schrieb, Gleichgültigkeit rein zu waschen.

      Wenn man der Politik einen Vorwurf machen kann, dann das sie es eigentlich super findet, das es ist wie es ist. Ein langjährig angelegter Erziehungsprozess wäre von Nöten um daran etwas zu ändern.

      Nur dann – wer möchte schon selbstbewusste, politisch bewanderte „Untertanen“

      • die Eupener

        @Herr Klos, musste schmunzeln ob Ihrer Aussage betreff „selbstbewusste Bürger.“ Mein Statement dazu, diejenigen, denen die Machtobliegt, sie wollen die behalten, sei es die Politik, Sie gehören dazu, sei es Kirche. letztere kann man durch Fernbleiben bestrafen. Ähnliches kann man bei der Politik weniger, höchstens durch „weiß wählen“, ist aber auch nicht das gelbe vom Ei;

  4. Réalité

    @Johann Klos

    Ich mag schon vieles an Ihrer Schreib- und Denkweise,Herr Klos.
    Obwohl wir beide des öfteren ein jeder seine und nicht gemeisamer Meinung sind.
    Ja,zu vieles hat uns gerade hier vor der Nase nicht so gepasst all die letzten Jahre.
    Jedoch aus Fehlern sollte gerade die Politik genauso lernen wie Sie und auch ich.
    Aber das tut sie nicht.
    Es geht weiter so wie bisher.
    In keinstem Falle auch einmal Demut zeigen.Nein,das wird so durch geboxt.
    Nicht nur das Resultat unterm Strich ist desaströs,in sehr/zu vielem,auch das Preis/Leistungs Verhältnis ist desaströs.
    Aber auch das wird durch geboxt.(Hat man noch letzter Tage gesehen)
    So lange die Politik den Mut nicht hat vom hohen Ross herunter zu steigen,so lange wird der heutige “ nicht mehr dumme und bestens politisch bewanderte Bürger“ den Leuten auf die Finger schaun.
    Die Dinge ansprechen und publik machen,sowie nachhacken.
    Und das ist gut und richtig so!
    Schönen Abend an Sie.

    Nb:wo bleibt Ihr Artikel (versprochener) von und über die Politikverdrossenheit?!

    • Johann Klos

      Kleine Einleitung

      Die Wahlbeteiligung sollte auch aus einer anderen Perspektive beurteilt werden dürfen, da eine solche Analyse auch aufzeigen kann in wieweit das Wahlergebnis als sozial repräsentativ eingestuft werden kann.
      Ich wage zu behaupten das unsere Demokratie sich gerade in Sachen Wahlen fehlentwickelt. Wahlen verkommen immer mehr zu einer exklusiven Veranstaltung für Menschen aus den mittleren und oberen Sozialmilieus, während die sozial prekären Milieus deutlich unterrepräsentiert blieben. Das Wahlergebnis kann daher nicht eindeutig als sozial repräsentativ eingeordnet werden.
      Die Frage für alle Demokratiefreunde: wie bekommen wir mehr Menschen an die Wahlurnen? Welche Anreize müsste man schaffen?

      • Réalité

        Gute Einleitung,Herr Klos!

        Gerade die Wahlen zeigen deutlich das Desinteresse der Bürger!

        Die Köche kochen zu gut für sich selbst!
        Der Gast muss das Essen zahlen,obschon es nicht gut war und ihm nicht schmeckte!
        Das war keine gute Reklame für das Lokal!
        Wenn der Koch sich nicht ändert,oder ausgetauscht wird,kann das Restaurant schliessen.Wegen Unrentabilität.

      • Altweltenaffe

        Darüber mache ich mir keine Gedanken. Jeder ist für seine Handlungen selber verantwortlich und da gibt es keine Ausreden. Den Leuten geht es allen viel zu gut! Erst wenn wir wirklich am Tiefpunkt angelangt sind, kann und wird sich etwas zum Besseren verändern.
        Griechenland ist auf bestem Wege dahin … Sie können sicher sein, dass die Griechen IN ZUKUNFT wählen gehen, weil es ihnen richtig dreckig geht. Aber wir werden sehen, ob das Volk bereit ist den Weg konzequent weiter zu gehen oder nicht.

        Sind wir in Belgien schon am Tiefpunkt? Ist das, was die Föderalregierung (NVA) macht eine Verbesserung? Für mich ist sicher, dass die Wallonen (und wir auch) noch lieber den Flötenklängen der Stimmenfänger nachlaufen, die den Karren die letzten 30 Jahre immer tiefer in den Dreck gefahren haben. In Flandern hat vielleicht eine Revolution begonnen, aber die ist noch lange nicht bei uns angekommen.

    • Ostbelgien Direkt

      Herr Fink, die Volksbefragung in Eupen hat deshalb eine Signalwirkung für die anderen Gemeinden in der DG, weil Eupen gewissermaßen das Eis gebrochen hat. Sollte es künftig in einer anderen Gemeinde ein höchst umstrittenes kommunales Projekt geben, könnte ich mir gut vorstellen, dass die Gemeindeverantwortlichen mit Hinweis auf diese Premiere vom 14. Juni 2015 in Eupen beschließen, ebenfalls eine Volksbefragung durchzuführen. Jetzt, wo erstmals in der DG eine kommunale Volksbefragung stattgefunden hat, wird man leichter vermitteln können, dass diese Form von Mitbestimmung ein Gewinn für die Demokratie sein kann. Referenden wären noch besser, weil ihre Ergebnisse in jedem Fall bindend sind, aber diese erlaubt der Gesetzgeber ja nicht. Gruß

      • Volksbefragung

        Ja, Herr Cremer, könnte stimmen, was Sie da für die Zukunft schreiben. Da muss aber so mancher „Macho-Bürgermeister“ sich mal Gedanken machen. Da heißt es aber auch Umdenken siehe , Sankt Vith, siehe Büllingen usw.. heutige gibt es Gott sei Dank doch etliche mündige Bürger, das sollte zur Kenntnis genommen werden, auch in der Kirche!

  5. Edgar Fink

    Sehr geehrter Herr Cremer,
    ich möchte darauf hinweisen, dass bereits am 18. Juni 1989 eine Volksbefragung durch die Gemeinde Bütgenbach organisiert wurde zur damaligen Thematik Totenkapelle Elsenborn.
    Einige Jahre später erfolgte dann eine erneute Volksbefragung in der Gemeinde Bütgenbach zum umstrittenen Thema „Bauschuttdeponie im ehemaligen Steinbruch Weywertz“.
    Und wenn mich mein Erinnerungsvermögen nicht täuscht, dann hat es in 1989 ebenfalls bereits eine Volksbefragung in der Gemeinde Raeren in Sachen Golfplatz stattgefunden.
    Die stattgefundene Volksbefragung vom 14. Juni 2015 in Eupen stellt in meinen Augen also keineswegs ein Premiere statt.

  6. Sekundar-Elternteil

    Wie wär es mit einer Volksbefragung zum frühzeitigen Schuljahresende in den Mittelschulen? Ab heute tummeln sich die Sekundarschüler/innen wieder 2 Wochen rum….und die Lehrer teilweise auch !!

  7. Ostbelgien Direkt

    Respektieren muss man das Ergebnis nur, wenn es sich um eine Volksabstimmung handelt, nicht bei einer Volksbefragung, es sei denn, dass vorher vom Gemeindekollegium gesagt wurde, dass man das Ergebnis ab einer bestimmten Wahlbeteiligung respektieren werde (in Eupen ab 20%). Gruß

    • Edgar Fink

      Herr Cremer, ein Politiker hätte ihre ausweichende Antwort nicht besser formulieren können ;-)
      Zur Erinnerung, es ging sich bei meiner Frage um die angebliche „Signalwirkung“ an die anderen Gemeinden der DG.
      Fest steht, schon lange vor der Volksbefragung in Eupen vom 14.06.2015 gab es bereits in 1989 Volksbefragungen in anderen Gemeinden der DG und …. das jeweilige Votum wurde auch berücksichtigt!

      • Ostbelgien Direkt

        Herr Fink, wie gesagt, wir prüfen das. Übrigens sagt auch Serge Heinen, der Initiator der Volksbefragung in Eupen, in seinem Spot von letzter Woche. „Erstmals in der Geschichte der Deutschsprachigen Gemeinschaft wird am 14. Juni 2015 in Eupen eine kommunale Volksbefragung durchgeführt.“ Wir melden uns. Gruß

  8. Réalité

    Ist Ihre Antwort nicht auch ein wenig ausweichend,Herr Fink?
    Meine Geschichtserinnerung sagt mir,dass solches bereits Jahrzehnte vorher bereits mal statt gefunden hatte,oder etwa nicht?!

    • Edgar Fink

      @ Réalité
      ich behaupte keinesfalls ein Monopol auf die Wahrheit gepachtet zu haben. Ich habe nur auf den Bericht von OD (siehe oben) reagiert und Fakten sprich Daten geliefert.
      Bin gerne bereit, mich von ihnen belehren zu lassen. Dann aber bitte Fakten über das Wann und Wo und keine Vermutungen.

      • Réalité

        Ja,Herr Fink.Ich kann natürlich nie und nimmer an Ihre langen Politischen Jahre tippen.Ich dachte an dieselbe von Herrn Cremer hier drunter!
        Demütig bitte ich um Entschuldigung.
        Übrigens,die Elsenborner waren schon immer ein besonderes Völkchen.Erfinderisch,Musikalisch,Sportlich,Politisch und andere Eigenschaften.Es war vor Jahren noch besser,aber gutes bleibt bekanntlich.
        NB:Erfinderisch!Würde mich nicht wundern,wenn ein Elsenborner eines Tages eine Umfrage startete mit der Frage:
        -Müssen wir uns eine solche Ministerriege leisten in der D G?

      • Ostbelgien Direkt

        So, Herr Fink, wir haben dazu heute Folgendes in Erfahrung gebracht: Man hat sicherlich in der einen oder anderen Form hin und wieder „das Volk befragt“, wie Sie ja auch moniert haben, aber die gesetzlich geregelte Prozedur für eine kommunale Volksbefragung wurde erst 1995 in das Gemeindegesetz aufgenommen. Basis ist das Gesetz vom 10. April 1995, das am 1. Mai 1995 in Kraft getreten ist, über den „Kodex der Lokalen Demokratie und der Dezentralisierung“. Siehe nachfolgenden Link:

        https://dl.dropboxusercontent.com/content_link/HTDp9Grf7aItFnOo8l8E5y4YANhze5tSSSwxU0WAd3UgdCsnlN1sSeNhiRxnmZUr?dl=1

        • Edgar Fink

          Ich denke Herr Cremer, wir diskutieren etwas aneinander vorbei. Sie basieren sich auf die gesetzliche Grundlage einer Volksbefragung und sehen im Eupener Votum eine Signalwirkung für die Gemeinden in der DG.
          Ich sehe es eher so, dass schon lange vor der gesetzlichen Abänderung des Codex eine Volks- oder Bürgerbefragung durchaus und ohne weiteres möglich und machbar war.
          Es kommt doch letztendlich darauf an, dass bei einer Volks- oder Bürgerbefragung der Bürger mitentscheiden kann und dass im Nachhinein das Votum auch beachtet bzw. befolgt wird.
          Ich denke, ich habe meinerseits alles dazu gesagt und werde mich nicht mehr weiter zu diesem Thema hier äussern.

  9. ist doch so!

    @ostbelgien direkt, ich habe ja bereits und werde immer wieder darauf hinweisen, dass eine Volksabstimmung (volksbestimmung) keiner Volksbefragung gleichkommt. das sollte man nicht verwechseln. bin sicher das bisherige wahlsystheme verschwinden werden. Veränderungen können für die Gesellschaft nur geschehen durch eine volksbestimmung wie in der schweiz. auf volkes willen hat die Verfassung halt geändert zu werden. wo ein wille, da ein weg.

  10. Flitzpiepe

    Volksbefragungen dienen dazu, die Meinung der Wählerschaft zu einem politischrn Thema zu erkennen. Ein Volksentscheid dient dazu, eine politische Entscheidung durch den Souverän, das (Wahl-)Volk, herbeizuführen. Dies birgt entgegen der Meinung der vielen Befürworter von mehr Bürgerbeteiligung einige Probleme. Zum einen, wie lange ist ein Volksentscheid gültig? „Das Volk“ ändert sich täglich, z. B. durch Zuzug, Wegzug, Tod, Geburt etc. Zum anderen dominieren meist die wohlhabenden und gebildeten Kreise solche Volksbegehren, natürlich nicht uneigennützig. Wenn nur die mitmachen, die auch bei den Wahlen mitmachen, ist nichts gewonnen. Nicht alles was nach Demokratie aussieht, ist es auch;)

    • Mit 66 Jahren da hat man Spaß daran

      Zum einen, wie lange ist ein Volksentscheid gültig, wollen Sie wissen ? Natürlich bis eine erneute Unterschriftensammlung, die das Quorum erreicht, die Verantwortlichen der territorialen Einheit zwingt, eine neue Volksbefragung durchzuführen UND diese dann ein anderes Ergebnis erbringt. Erscheint doch irgendwie logisch ? Lasse mich aber gerne belehren.

  11. Frau Mahlzahn

    @Zappel

    Ja wissen Sie Flöckchen, es gab Jahre, bevor Sie sich als CSP-ist geoutet haben, wo ich gerne sachlich mit Ihnen diskutiert hätte. Was heißt denn hier wunden lecken? Sie tuen ja gerade so, als ob hier über Recht und Unrecht abgestimmt wurde. Was ist denn Ihrer Meinung nach erreicht?

    Man kann nicht beschließen ob es Eupen besser geht mit einer Fußgängerzone oder ohne. Sie lassen hier die Sektkorken knallen, als ob die Geschäftsleute ab morgen mit 200% Umsatzsteigerung zu rechnen hätten. Sie spielen sich auf, als ob Eupen von der Schaufel gesprungen ist, mit Ihrer Hilfe. Ja was ist denn nun erreicht? Die Volksabstimmung hat es gegeben und das ist ein Erfolg. Natürlich bin ich mit dem Resultat nicht einverstanden. Aber alle die motzen, dass die Politik es nicht hinbekommt, haben jetzt eine Entscheidung getroffen. Und glauben Sie mir, in ein paar Jahren wird man wissen ob das Volk es besser konnte, ich habe da meine Zweifel.

    Und eins noch, ich bin bestimmt kein schlechter Verlierer. Aber Sie können mir mal erklären, was Ecolo falsch gemacht hat. Sie hat ein Ziel gehabt und die Leute durften Ihre Meinung sagen. Dass nenne ich Stärke. Und letztendlich halten Sie Wort, in dem sie das Resultat respektieren. Dafür gehört Ihnen Respekt. Ihnen und der CSP gehört jetzt lediglich die Arroganz.

  12. Zappel Bosch

    Liebe(?) Frau(?) Mahlzahn(?)
    Ganz sachlich nur soviel : ich habe schon Jahre mit keinem einzigen CSP-Mitglied Ernsthaftes besprochen, außer mit einigen Freunden ohne hohes Parteiamt. Auch nicht vor meinem Leserbrief, den Sie scheinbar komplett überbewerten.
    Die „Meinungsverwandschaft“ mit der CSP hat weltanschauliche und „historische“ Gründe. Keine andere Partei hat mich seitdem definitiv überzeugt. Mein „Outing“ datieren Sie sicher auf meine Bemerkung nach der letzten Stadtratswahl : „Ich hätte lieber die CSP in der Mehrheit gesehen, und zwar aus Gründen der Kontinuität für die Stadt und die Beendigung der laufenden Projekte.“ Die entspechende Problematik erkennt man ja schon seit dem Antritt der neuen Mannschaft(?) im Rathaus…

    • Zappel Bosch

      Sorry, da war er weg, der Beitrag…
      Was ich noch sagen wollte : Ihr Posting hiervor trieft doch nur so vor „Wunden lecken“… Der „motzende Bürger“ hat Sie (Ecolo) einfach nur zurück gepfiffen, mehr war da nicht! So wie Sie übrigens seinerzeit die Querung von Klinkes verhindert haben, ein Fehler der – fast – nicht mehr reparabel ist. Auch da hätte ich übrigens gerne mal eine Bürgerabstimmung gesehen. Die Geschäftsleute waren allerdings damals auch dagegen: die Kunden würden nicht ins Zentrum ins Zentrum kommen und an den Geschäften nicht vorbeifahren. Jetzt haben wir den Salat…

      Man wird wohl auch nie wissen, was Ihre Koalitionspartner PeFF und SP zur Sperrung der Kirchstraße (ich nenne das nicht „Flaniermeile“) gemeint haben, man weiß nur was deren Wähler davon hielten …. Ihre Zweifel sind wohl beidseitig berechtigt, man wird es nie wissen! Aber der Bürgerentscheid ist Fakt und – mindestens – für die nächsten 10 Jahre gültig. Man kann immer noch restriktiver werden, aber m.E. immer noch ohne komplette Sperrung.

      Was die Geschäfte betrifft, so werden für die in den nächsten Jahren z.T. noch ganz andere Herausforderungen anstehen (wegen der substanziellen Änderung des Kaufverhaltens) und es ist m.E. durchaus weiteres Geschäftssterben möglich (demnächst ein weiterer Pralinenladen an der Klötzerbahn), aber die Sperrung der Innenstadt hätte nichts daran geändert, ggf. aber die Kürzung der Bauphasen des Mammuthprojektes…

      Was Ecolo falsch gemacht hat? Sie hätten einfach den vielen Demonstranten und – spätestens – der Protestliste von Herrn Heinen mehr Glauben schenken müssen und hätten dann mehr „Mitspracherecht“ bei der Gestaltung eines Kompromiss´ bekommen.

      Übrigens, ich habe mir nichts zuzuschreiben und trinke auch keinen Sekt darauf, aber ich habe immer meine eigene dezidierte Meinung (kann man gerne auch „Senf“ nennen) zu den verschiedensten Themen gegeben. Und mit jeder Kritik daran kann ich gut leben…

      Puhhh, wieder zu lang geworden.Jetzt schreibe ich hier nichts mehr dazu, vielleicht aber noch einen Leserbrief… ;)

  13. Zappel Bosch

    Zum Titel vom „gebrochenen Fuß des Kellners“ (am 7.6. passiert, am 11. oder 12. „schon“ im GE veröffentlicht) noch folgender „Wortbruch“ : statt das als „schlagende Rechtfertigung“ für die Fußgängerzone zu verwenden sollte man dem Kellner vielleicht die ständige Querung der Straße ersparen, indem man die Tische auf der anderen Straßenseite einfach „weg rationalisiert“, was vielleicht auch die Kurve zur Klötzerbahn für einen Bus aus der Unterstadt erweitern könnte, denn die Unterstädter können weder zur Neustraße (Nopri) oder der Unteren Bergstraße (Clown), noch zur Kirchstraße (der „Flaniermeile“) oder zur schönen Klötzerbahn und Gospert gelangen, ohne am Bushof umständlich umsteigen zu müssen… Wäre doch schön, auch für dortigen Geschäfte, und das müsste doch auch Ecolo gefallen (Bus). Vielleicht sogar für ein „park & ride“ aus der Unterstadt? Nursomal.

  14. Wie bitte?

    @ Ostbelgien direkt
    Was die Wahlbeteiligung angeht, so finde ich 33% absolut nicht schlecht wenn man bedenkt dass diese Wahl NICHT verpflichtend war. Da hat sich nur niemand die Mühe gemacht Vollmachten bei den alten Leutchen einzufordern…Gemäß dem demografischen Wandel und den dazu veröffentlichten Statistiken haben wir davon ziemlich viele…und dass diese NICHT zu so einer Wahl gehen ( können) war vorhersehbar.

  15. Zaungast

    Sind 33 % viel oder wenig?
    Je nach Betrachtungsweise ist das Glas halb voll oder halb leer, das kennt man.

    In seinen Nachtnotizen im GE jubelt Freddy Derwahl zwar: „Die Wahlbeteiligung übertraf selbst die kühnsten Erwartungen.“

    Aber Ich finde, ohne mich in die Belange der Eupener Bürger einmischen zu wollen, dass dieses Ereignis, das über die Sprachengrenze hinaus Beachtung gefunden hat, durchaus mehr Engagement der Bevölkerung verdient hätte.

    Schließlich schreit man bei jeder Entscheidung der (übrigens demokratisch für eben dieses Entscheiden) Gewählten, dass sie den Willen der Bürger nicht genügend beachten oder diesen sogar flagrant missachten würden.

    Kommt dann endlich mal die Gelegenheit, dass die Bürger ihre Meinung ausdrücken können zu einer ganz konkreten Frage, die viele von ihnen tagtäglich berührt, und nicht zu einer eher abstrakten Frage wie der Herabsetzung des Wahlalters (Luxemburg), dann kriegen Zweidrittel der Wahlbeteiligten den A*** nicht hoch.

    Nun mag es sicher Fälle geben, dass Leute aus völlig legitimen Gründen verhindert waren, aber doch nicht zwei Drittel. Und viele alte Leutchen („Wie bitte?“) sind durchaus noch rüstig und motiviert.

    Eine 50-prozentige Wahlbeteiligung hätte man schon erwarten können.

    Wenn aber schon bei der Premiere die Beteiligung eher schwach war, was wäre denn erst, wenn sich solche Abstimmungen wiederholen würden, wie Herr Derwahl voraussagt: „Wo immer es im Meinungsstreit um die bessere Lösung zu knistern beginnt, wird man nach der regulierenden Vernunft der Bevölkerung rufen und eine Abstimmung fordern.“

  16. Frau Mahlzahn

    Werte Geschäftsleute

    Ich übernehme dann mal wieder den „Böse Mädchen“ Part.

    Ihr Dankesplakat ist ja an Ironie nicht zu übertreffen:
    “ Immer erreichbar für Sie“ Können Sie bitte den Passus erweitern mit den Vermerk “ Außer in der Mittagspause von 12:00-14:00 Uhr“

    Herr Chantraine und Hübinger, bitte um Stellungnahme, Sie sind ja auch sonst nicht kleinlaut.

    Manche Geschäfte verzichten übrigens vollständig auf das Anbringen von Öffnungszeiten.

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