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2:2 – AS Eupen gelingt gegen Anderlecht eine kleine Sensation

Der ehemalige AS-Eupen-Spieler Mamadou Sylla (links) spielt jetzt für Sint-Truiden. Foto: Belga

Der AS Eupen ist gegen Rekordmeister RSC Anderlecht tatsächlich eine kleine Sensation gelungen. Der Aufsteiger knöpfte vor 5.221 Zuschauern im Kehrweg-Stadion dem großen Favoriten nach starker Leistung und mit dem nötigen Glück ein 2:2 ab.

AS-Trainer Jordi Condom schenkte der Siegerelf von Westerlo sein Vertrauen. Die Eupener trugen beim Betreten des Rasens T-Shirts, auf denen geschrieben stand „NICO, COURAGE“. Damit wollten sie ihrem Mitspieler Nicolas Timmermans Mut machen, der sich am Ende der Partie in Westerlo eine schwere Verletzung zuzog, die ihn viele Monate vom Platz fernhalten wird.

Die Startelf der AS sah demnach wie folgt aus: Van Crombrugge – Diagne, Hackenberg, Blondelle, Abdulrahman – Lazare, Garcia, Onyekuru, Ocansey – Taulemesse, Sylla.

Beim RSC Anderlecht fehlte Dennis Praet, der nach Italien zu Sampdoria Genua wechselt.

Die AS hatte einen starken Beginn, kam gut in die Zweikämpfe und störte den Rekordmeister schon beim Spielaufbau, weswegen der Anderlechter Abwehr einige unnötige Abspielfehler unterliefen.

Eupen-Anderlecht war am Sonntagnachmittag das Topspiel in der Jupiler League. Philippe Hereng (links) und der ehemalige Anderlechter Fußballprofi Olivier Doll (rechts) kommentierten für VOOsport zusammen mit Frédéric Waseige als Interviewer am Spielfeldrand das Spiel im Eupener Kehrweg-Stadion. Foto: OD

Eupen-Anderlecht war am Sonntagnachmittag das Topspiel in der Jupiler League. Philippe Hereng (links) und der ehemalige Anderlechter Fußballprofi Olivier Doll (rechts) kommentierten für VOOsport zusammen mit Frédéric Waseige als Interviewer am Spielfeldrand das Spiel im Eupener Kehrweg-Stadion. Foto: OD

In der ersten Viertelstunde hatten weder Eupen noch Anderlecht eine Torchance. Dann aber ging es Schlag auf Schlag: In der 18. Minute rettete AS-Keeper Van Crombrugge vor Teodorczyk, und nur eine Minute später hatte die AS ihre erste große Gelegenheit durch Taulemesse, dessen Knaller Anderlechts Torhüter Roef wegfausten konnte.

In der 21. Minute ging Anderlecht in Führung. Bei einer Flanke von rechts in den Strafraum schien es so, als werde Diagne von einem Anderlechter gestoßen, was aber der Schiedsrichter nicht ahndete. So landete der Ball bei Capel. Der Neuzugang aus Genua erzielte via Hackenberg das 0:1.

Danach verflachte das Spiel etwas. In der 32. Minute hatte Eupen Glück, als ein Freistoß von Tielemans an den Pfosten knallte.

In der 41. Minute, als Anderlecht das Spiel zu kontrollieren schien, fiel der Ausgleich nach einer herrlichen Kombination über Lazare und Onyekuru, der nach innen flankte, wo Sylla frei zum Schuss kam und das Leder zum 1:1 ins Tor von Roef beförderte. Und nur eine Minute später wäre Eupen fast in Führung gegangen, als Ocansey bei einem schnellen Gegenstoß viel zu eigensinnig war und den völlig frei stehenden Sylla übersah. So blieb es beim 1:1 bis zur Pause.

Nach dem Wiederanpfiff gab es für Eupen sofort die kalte Dusche. Van Crombrugge konnte einen harten Schuss von Hanni nicht festhalten, Teodorczyk knallte den Ball zum 1:2 ins Eupener Tor.

Taulemesse hatte in der 55. Minute den erneuten Ausgleich auf dem Fuß, und kurze Zeit später musste Anderlechts Schlussmann Roef in akuter Not sein Tor verlassen, um einen Eupener Treffer zu verhindern. Berührte der Schlussmann des Rekordmeisters in dieser Szene außerhalb des Strafraums den Ball mit der Hand, was die Rote Karte zur Folge gehabt hätte? Die Fernsehzeitlupe verschaffte dazu keine Klarheit.

Stolz auf seine Mannschaft: AS-Trainer Jordi Condom. Foto: Belga

Stolz auf seine Mannschaft: AS-Trainer Jordi Condom. Foto: Belga

In der Folgezeit versäumte es Anderlecht, den Sack zuzumachen. Gleich zwei Mal rettete ein Eupener auf der Linie, erst Garcia und dann Ocansey. In der 69. Minute befürchtete man das Schlimmste, als Van Crombrugge und Teodorczyk zusammenstießen, beide zum Glück aber nach einer kurzen Behandlung weiterspielen konnten.

Eine Viertelstunde vor Schluss wäre Eupen beinahe das 2:2 gelungen, aber weder Taulemesse noch Sylla konnten eine Flanke von rechts nutzen. Der Ausgleich fiel dann doch, und zwar auf sehr kuriose Weise: Ein Schuss von Lazare wurde von Dendoncker an den Pfosten gelenkt, der Ball prallte dann an den Kopf (oder die Nase) von Anderlechts Schlussmann Roef, der ihn ins eigene Netz beförderte. Ein irres Tor, reif für Youtube.

In der Schlussphase kämpften die Schwarz-Weißen wie die Löwen. Kurz vor dem Ende reklamierten die Anderlechter einen Handelfmeter, jedoch zeigte die Fernsehzeitlupe, dass das Handspiel von Hackenberg, wenn es denn überhaupt eines war, völlig unabsichtlich war.

Eupen gelang so eine kleine Sensation. Das 2:2 gegen Anderlecht, nur eine Woche nach dem ersten Sieg in Westerlo, macht Mut für die nächsten schweren Aufgaben. Am nächsten Freitag ist die AS in Charleroi zu Gast.

Eine kleine Enttäuschung ist aus Eupener Sicht vielleicht die Zuschauerzahl. Mit 5.221 Besuchern kamen rund 2.000 weniger als beim Heimspiel in der Saison 2010-2011. (cre)

77 Antworten auf “2:2 – AS Eupen gelingt gegen Anderlecht eine kleine Sensation”

  1. Großes Kämpferherz, die Mannschaft ist in der D1 angekommen. Trotzdem werden Verstärkungen gebraucht. Sylla überzeugt mich trotz des Treffers noch nicht wirklich. Ein Abwehrspieler muss auf jeden Fall noch kommen.

    • Die Zuschauerzahl ist keine kleine, sondern eine rießengroße Enttäuschung. 5.000 müsste ein Verein in der 1. Division mindestens bei jedem Heimspiel haben. Bei Topspielen müsste das Stadion ausverkauft sein. Aber selbst der Großteil der Eupener Zuschauer wähnt sich wohl vor dem Fernseher. Rufen, Anfeuern, Klatschen, Singen … für Eupener Fans alles Fremdworte. Selbst die Fanclubs blieben deutlich hinter ihrem Niveau zurück, so dass kein Funke überspringen konnte. Was muss die Mannschaft eigentlich leisten, damit die Zuschauer auftauen ?

  2. Superstar

    Suuuuper Spiel der jungen Wilden. Aber lasst Hackenberg und Garcia Bitte verletzungsfrei sonst haben wir ein Problem. Oder die bitte aller AS Anhänger noch 2-3 Erfahrene Spieler zur Sicherheit.

  3. Echt gut dagegengehalten, spannendes und angenehmes Spiel, das hoffentlich wieder mehr Zuschauer ins Stadion bringt.Ich verstehe ehrlich gesagt die Zuschauerzahl nicht. Frage mich ob die Anderlecht Anhänger mitgezählt wurden. Wenn diese Zahlen nämlich stimmen, dann kann es doch nicht sein dass am Freitag über 4.500 Karten für die AS Fans vorverkauft wurden + 1.200 für Anderlecht ??

  4. Droit au but

    Finde es auch ne Schande das so wenig einheimische im Stadion waren , das sind sowieso diese Leute die nie gegen einen Ball getreten haben und dann hier auf OD auf Dicke Hose machen !!
    Wir sind auf jeden Fall in D1A
    Angekommen ??⚽️

  5. Superstar

    Hört doch bitte mal auf über die Zuschauerzahlen zu diskutieren. Die Leute die heute dabei waren haben ein tolles Spiel gesehen und die anderen sind dann beim nächsten mal da, bestimmt .

  6. Wenn die Mannschaft weiter gute Leistungen bringt, werden auch mehr Zuschauer ins Stadion kommen. Aber natürlich ist die TV-Direktübertragung von jedem Heimspiel bei VOO oder Proximus eine starke Konkurrenz. An diesem Sonntag kam noch „Haaste Tön“ hinzu.

  7. Pierre A

    Guter Punkt für die KAS. Respekt für diese gute Leistung, weiter so und die Zuschauer werden auch noch folgen. Aber dieses Stadion bietet eben nur platz für knapp 8000. Verstehe nur nicht wieso in der Presse „Ausverkauf“ der T1 stand jedoch jede menge Plätze noch frei waren.

  8. Ekel Alfred

    Wenn da echte Eupener Jungs spielten, kämen auch mehr Zuschauer….die halsbrecherischen Namen kann doch kaum jemand aussprechen….der Radio-Kommentator sagte es sei eine Leistung der ASE für eine so kleine Stadt wie Eupen, mit 19000 Einwohnern….haben wir so viele Neugeburten, bisher hatte Eupen doch immer 15000 Einwohner….

    • OD schrieb:
      „Damit Tabellenstand am Ende: 11. Sint-Truiden und AS Eupen 4 Punkte“

      Ende gut, alles gut. Leider ist das aber noch nicht die Abschlusstabelle, sondern nur die nach dem 4. Spieltag. Wenngleich auch die mir ein wenig geschönt vorkommt, da sich doch Sint-Truiden ein besseres Torverhältnis erspielt hat als die AS Eupen. Oder zählt das in dieser Liga nicht?

  9. @ fremde Söldner
    In welcher Mannschaft bitte schön aus der 1sten Division oder 1ste liga spielen noch “ Jungs vom Dorf “ ?
    Lebst wohl noch hinter dem Mond?
    Wenn die AS weiter punktet, kommen die Fans von alleine

  10. Dieses ewige Genölle von Menschen welche es noch IMMER nicht verstanden haben : viele große Clubs haben Eigentümer aus dem Orient oder Asien! Demnächst kommen noch die Chinesen auf den Europäischen Markt! „Vorstand wird boykottiert“, wenn ich das schon lese! Lieber gegen St Vith oder Kelmis spielen? Nein! Ich gehe lieber ins Stadion und schaue mir lieber Spiele gegen Anderlexht, Brügge, Standard, Gent….. an!

    • Aber als Heimmannschaft ist ein Sieg Pflicht .Ein unentschieden auf eigenem Platz bedeutet 2 Punkte verloren. Gewinner ist die Gastmannschaft. Für schöne Spiele gibt es keinen Bonus.So einfach ist Fussball.

      • lambertz printe

        ?????? SIEG PFLICHT.

        Wow ab sofort darf keine Heimmannschaft kein Spiel mehr Verlieren sonst wird Sie als“Looser“ Plattgemacht

        Du bist mir Vielleicht ein Kenner der Materie Fussball

  11. AS-FAN-KELMIS

    Waaaaaahnsinnsleistung unserer AS.Einfach Klassespiel der gesamten Manschaft, inclusiv Jordi der alles richtig gemacht.Toll,weiter so.Aber wehe ,ein-zwei Leistungsträger fallen aus…..also Henkel übernehmen Sie.Und typisch,die Jungens spielen jetzt super dann wird eben die Struktur des Vereins von den Nörglern in den Dreck gezogen,Hauptsache bröseln.Bleibt doch einfach zuhause und spielt Halma mit eurem Dackel.AS ein Leben lang,der sportliche Stolz der DG,dank Aspire

  12. Der BRF reiht sich in die Clique der AS-Propagandamedien ein, indem sein Reporter allen Ernstes berichtete: „Das Stadion am Kehrweg war fast bis auf den letzen Platz gefüllt, um den Rekordlandesmeister zu empfangen.“ 5.221 Zuschauer waren anwesend bei einem Fassungsvermögen von 8.363 Plätzen. Es blieben also 3.142 Plätze leer. Aber der BRF-Reporter schien diese leeren Plätze nicht sehen zu wollen: „…fast bis auf den letzten Platz…“

    • es sah Auch eigentlich so aus. In der T1 gab es Lücken, klar die T2 mit den Gästen, aber T3 war voll und die T4 und T4bis Auch sehr gut gefüllt. Wir haben Auch mehr geschätzt, zumindest sah es optisch so gut wie ausverkauft aus (ausser eben die Gäste, aber das war ja eh klar). Ich geh mal davon aus sie waren eh nicht im Stadion?! wie so einige andere die sich hier austoben.

        • Das ist doch Unsinn. Die Gästetribüne war zur Hälfte leer (oder voll) und auf allen anderen Tribünen war noch Platz. Das Stadion war zu 2/3 gefüllt. Fast 3000 Plätze waren nicht besetzt. Dies ist Fakt und auch vom Verein so mitgeteilt. Welches Interesse sollte der Verein haben, die Zuschauerzahlen nach unten zu korrigieren nachdem man letztes Jahr kritisiert hat, die Zahlen seien beschönigt ! Ich selbst stand auf der T4 und um uns herum war jede Menge Luft. WAs soll diese Duskussion ?

  13. Liebe Redaktion des OB Direkt;
    Wieso „Kleine Sensation“:::???
    Es hätte gut und gerne an Ende 4-4 oder 5-5 stehen können, wenn beide Mannschaften ihre klare Möglichkeiten benutzt hätten.
    Ausser der Name war bei Anderlecht nichts „Groß“…
    RSCA, in diese Verfassung, wird es in der Euro-League sowieso nicht weit bringen.

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